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Komponisten: Aktuelle Infos

Heinrich Schütz 440. Geburtstag

dt. Komponist


Von seinen Zeitgenossen wurde er „Vater der Musik“ genannt, die späteren Generationen sahen in Heinrich Schütz lediglich den Vorläufer J.S. Bachs. Erst im 20. Jahrhundert erkannte man allmählich die überragende Bedeutung dieses genialen Komponisten der frühbarocken deutschen Musik. Als Sohn eines Gastwirts am 14.10.1585 in Köstritz (Thüringen) geboren, wuchs Schütz in Weißenfels auf. Dem kunstsinnigen Landgrafen Moritz von Hessen fiel auf der Durchreise die schöne Knabenstimme und die besondere musikalische Begabung des Jungen auf. Er bot den Eltern an,ihn in seinem „Collegium Mauritianum“ in Kassel ausbilden zu lassen und ermöglichte ihm so eine ausgezeichnete humanistische Erziehung. 1609 begann Schütz zunächst ein Jurastudium an der hessischen Universität zu Marburg, nahm aber im gleichen Jahr ein Stipendium des Landgrafen für einen Studienaufenthalt in Italien an. In Venedig wurde er Schüler von Giovanni Gabrieli, wo er die sog. „Venezianische Mehrchörigkeit“ kennenlernte. Als „Leistungsnachweis“ schickte Schütz 1611 einen Band mit 5stg. Madrigalen an seinen Gönner. Nach seiner Rückkehr studierte er in Frankfurt/O. und in Jena weiter Jura, trat aber 1613 mit 28 Jahren sein erstes Amt als Hoforganist in Kassel an. 1617 wurde er Hofkapellmeister in Dresden. Diese Stellung behielt er 35 Jahre lang, allerdings mit erheblichen Unterbrechungen: 1628–1629 ging er noch einmal nach Venedig und unternahm lange Urlaubsfahrten nach Kopenhagen (1633–1635 und 1642–1645), da im 30jährigen Krieg künstlerische Tätigkeit fast unmöglich war. 1625 starb seine Frau nach 6jähriger glücklicher Ehe, auch seine Kinder starben. Schütz heiratete nicht wieder. Nach dem Krieg musste Schütz in Dresden mit 10 Instrumentalisten neu beginnen und unternahm weitere Reisen zur Wiedererrichtung protestantischer Kantoreien. Als tief religiöser Protestant komponierte Schütz hauptsächlich kirchenmusikalische Werke wie Psalmen Davids (1619), Auferstehungshistorie (1623), Berckersche Psalter (1628), Symphoniae sacrae I-III (1629-1650), Musikalische Exequien (1636), 24 Kleine geistliche Konzerte (1636), Geistliche Chor-Musik (1648), Weihnachtshistorie (1664), drei Passionen (1665-1666), Deutsches Magnificat (1671). Seine Dafne (1627, die erste deutsche Oper) und weitere Theaterwerke sind verschollen. Heinrich Schütz starb am 6.11.1672 in Dresden.

»Heinrich Schütz: Biographie und Einspielungen«

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Camille Saint-Saëns 190. Geburtstag

frz. Komponist


Am 9. Oktober 1835 in Paris geboren, war Charles-Camille Saint-Saëns um die Jahrhundertwende einer der berühmtesten französischen Komponisten. Am Conservatoire hatte er bei Charles Gounod und Jacques F. Halévy studiert. 1853-1877 wirkte er als Organist an verschiedenen Pariser Kirchen. Seit 1877 lebte er freischaffend und trat als Pianist, Organist und Dirigent mit hauptsächlich eigenen Werke auf. Er betätigte sich aber auch als gewandter Musikschriftsteller. Er war ein scharfer Gegner des Impressionismus und ein entschiedener Gegner Wagners. Selbst vertrat er in seinen Kompositionen einen neoklassizistischen Stil. Die meisten seiner sehr zahlreichen Werke sind heute vernachlässigt, zum Repertoire aller Geigenvirtuosen gehören aber nach wie vor Introduction et Rondo capriccioso (1870), das er für Pablo de Sarasate geschrieben hatte und Havanaise (1887) für Violine und Orchester. Weitere auch heute noch bekannte Werke sind Le rouet d'Omphale (1869), Phaëton (1873), La danse macabre (1875), Le carnaval des animaux (1886). Unter seinen 14 Opern wurde Samson et Dalila (1877 in Weimar uraufgeführt) zum Welterfolg. Saint-Saëns starb am 16.12.1921 in Algier.

»Camille Saint-Saëns: Biographie und Einspielungen«

Matthias Georg Monn 275. Todestag

österr. Komponist


Der österreichische Komponist Matthias Georg Monn zählt neben Georg Christoph Wagenseil zu den wichtigsten Komponisten der Wiener Vorklassik. Im Vergleich zu Wagenseil fällt sein Beitrag zur Entwicklung der Wiener Klassik zwar geringer aus – nicht zuletzt aufgrund seiner kurzen Lebenszeit von nur 33 Jahren –, er hat aber immerhin 16 Sinfonien, eine Reihe von Quartetten, Sonaten, Messen sowie Kompositionen für Violine und Klavier hinterlassen. Von Monn stammt aus dem Jahr 1740 die früheste bisher nachweisbare viersätzige Sinfonie, in der die bis dahin übliche dreisätzige Form um ein Menuett an dritter Stelle erweitert ist. 1749 schrieb er eine Sinfonie, in der sich durch ein prägnantes 2. Thema und durch Ansätze einer echten Durchführung die Etablierung der Sonatensatzform ankündigt. Und in seinem Violoncellokonzert schöpft Monn die technischen Möglichkeiten des Instrumentes in einem für die Zeit überraschenden Ausmaß aus. Monn wird häufig auch als Wiener Gegenstück zum gleichaltrigen Hauptvertreter der Mannheimer Schule, Johann Stamitz, bezeichnet. Dessen Neuerungen für die Orchestermusik sind allerdings deutlich weitreichender, da ihm mit der Mannheimer Hofkapelle ein idealer Klangkörper zum Ausprobieren und zur Umsetzung neuer Ideen zur Verfügung stand. Dennoch zeugen Monns Werke von einem erfindungsreichen Komponisten, der vor allem im Bereich der Instrumentalmusik neue Wege beschritt. Über sein Leben sind nur wenige Einzelheiten bekannt. Er wurde am 9. April 1717 in Wien geboren. 1731/32 taucht sein Name in den „Cammerambtsraittungen“ des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg bei Wien auf, wo er als „Discantist“ geführt wird. Dort war er dann auch als Organist tätig. Um 1738 wurde er der erste Organist an der 1737 fertiggestellten Karlskirche in Wien. Monn war sein Leben lang kränklich, er soll immer schwarz gekleidet gewesen sein. Nach längerer Krankheit starb er am 3. Oktober 1750 in Wien an einem „Lungl-Defect“. Seine Werke waren in zahlreichen Abschriften verbreitet, das erste Werk im Druck erschien um 1803.

»Matthias Georg Monn: Biographie und Einspielungen«

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