Ernesto Lecuona war einer der bedeutendsten Komponisten Kubas des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 6. August 1895 in Guanabacoa geboren. Er galt als Wunderkind, das schon mit fünf Jahren seine ersten öffentlichen Auftritte hatte. Klavierunterricht bekam er von seiner Schwester Ernestina, die 13 Jahre älter war als er. Ernestina war Klavierlehrerin und ebenfalls eine bekannte Komponistin. Seine ersten Kompositionen verfasste Lecuona im Alter von elf Jahren, sein Musikstudium absolvierte er am Konservatorium in Havanna sowie Anfang der 20er Jahre bei Ravel in Paris. Er gründete sein eigenes Ensemble, ursprünglich das Palau Brothers Cuban Orchestra, das er später in Lecuona Cuban Boys umbenannte. Mit seinem Orchester hatte Lecuona in den 30er und 40er Jahren großen Erfolg. 1960 ging Lecuona in die USA. Er komponierte über 400 Lieder, Songs wie La Malagueña (1927), das eines der bekanntesten lateinamerikanischen Lieder wurde, oder Siboney (1929) brachten ihm die Bezeichnung „kubanischer Gershwin“ ein. Weitere Werke waren u.a. Cuba y América (1909), Danzas Cubanas (1911), Vals del Rhin (1912), Suite Española (1928), El Batey (1929), Rosa la China (1932), Rapsodia Negra (1943) oder El sombrero de Yarey (Oper). Sein Opus umfasst Werke der verschiedensten Gattungen, am erfolgreichsten war er jedoch mit den Liedern. Lecuona starb am 29. November 1963 in Santa Cruz de Tenerife.
Er war der erste wirkliche Musikdramatiker der Musikgeschichte und ist nach wie vor einer der größten: Claudio Monteverdi. Heute vor 375 Jahren ist der „Erfinder“ der Oper in Venedig gestorben. Monteverdi wurde am 15. Mai 1647 als Sohn eines Arztes in Cremona getauft. Bereits in jungen Jahren erregte er als Wunderkind Aufsehen, mit 15 Jahren veröffentlichte er seine ersten Kompositionen, eine Reihe von dreistimmigen Motetten unter dem Titel Sacrae Cantiunculae. Seine frühesten Madrigale sind leider verschollen. Seine erste musikalische Ausbildung hatte Monteverdi in seiner Vaterstadt als Chorsänger am Dom von Cremona und als Schüler von Marc' Antonio Ingegneri erhalten. 1590 trat er als Sänger und Geiger in den Dienst des Herzogs von Mantua, Vincenzo Gonzaga. Wie damals üblich begleitete der junge Musiker den Herzog 1595 in den Krieg gegen die Türken nach Ungarn und 1599 auf eine diplomatische Reise nach Flandern. Von 1590 bis 1612 stand Monterverdi im Dienste des Herzogs Vincenzo Gonzaga von Mantua, seit 1601 als Kapellmeister. Für Mantua schrieb er Madrigale (III.-V. Buch) und veröffentlichte 1607 die Scherzi musicali. Im gleichen Jahr wurde das Werk uraufgeführt, das Monteverdis herausragende Stellung in der Musikgeschichte begründen sollte: Die Oper La favola di Orfeo 1607. Ein Jahr später folgte eine weitere Oper: Arianna, von der nur noch das berühmte Lamento Lasciatemi morire erhalten ist, sowie die Mascherata Il Ballo delle Ingrate. Ebenso für den Hof von Mantua entstand eines seiner berühmtesten liturgischen Werke: die Marienversper von 1610 (Vespro della Beata Vergine). In diesem auch textlich ungewöhnlichen Werk wird zum ersten Mal ein Orchester in der Kirchenmusik eingesetzt. Nach dem Tode Vincenzo Gontagas 1612 wurde Monteverdi aus dem herzoglichen Dienst entlassen und dafür 1613 in das bedeutsamste musikalische Amt berufen, das die katholische Welt damals außerhalb Roms zu vergeben hatte: er wurde Kapellmeister am Marcusdom in Venedig. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod 30 Jahre lang aus. Obwohl er in dieser Stellung hauptsächlich geistliche Kompositionen zu liefern hatte, schrieb Monteverdi zahlreiche weitere Bühnenwerke: Erhalten sind Il combattimento di Tancredi e Clorinda (1624, hier wird zum ersten Mal in der Musikgeschichte das Tremolo in den Violinen eingesetzt) und die Oper Il Ritorno d'Ulisse in Patria (1641) sowie die Madrigalbücher VI-IX. Mindestens ein Dutzend weiterer Opern hat Monteverdi in Venedig komponiert, deren Musik ist allerdings verlorengegangen, u.a. deshalb, weil er die Partituren nach Mantua geschickt hatte, wo sie 1630 der Plünderung der Stadt zum Opfer fielen. Sein letztes großes, glücklicherweise erhaltenes Werk wurde ein Jahr vor seinem Tode uraufgeführt: die Oper L'incoronazione di Poppea (1642). Am 29. November 1643 ist Monteverdi in Venedig gestorben.
Vor 110 Jahren wurde einer der bedeutendsten Komponisten Englands geboren: Benjamin Britten. Er kam am 22. November 1913 in Lowestoft (Suffolk) als jüngstes von vier Kindern zur Welt. Sein Vater Robert war Zahnarzt, seine Mutter Edith gab ihm die ersten Klavierstunden als er fünf Jahre alt war. Mit dem Schuleintritt wurde der Komponist Frank Bridge sein Lehrer in Klavier und Bratsche, der ihn maßgeblich beeinflusste. Seine ersten Kompositionen verfasste Britten im Alter von acht Jahren. Mit den Variationen zu einem Thema von Frank Bridge (1937) erwies Britten nicht nur seinem Lehrer seine Referenz, sondern erregte auch als Komponist erste öffentliche Aufmerksamkeit. 1930-33 studierte er Klavier und Komposition am Royal College of Music in London. 1937 lernte er den Tenor Peter Pears kennen, für den er zahlreiche Lieder und viele Tenorpartien seiner Opern schrieb und der sein Lebensgefährte wurde. Aus Protest und als erklärter Pazifist verlässt Britten 1939 Europa und geht in die USA, kehrt jedoch 1942 wieder nach England zurück. Den Kriegsdienst verweigert und wird als Kriegsdienstverweigerer anerkannt. Er lässt sich in Aldeburgh nieder und widmet sich der Komposition und der Aufführung seiner Werke als Dirigent und Klavierbegleiter (meist mit Peter Pears). Mit Benjamin Britten hat England seit Henry Purcell wieder einen bedeutenden Komponisten, der eine eigenständige englische Oper schuf. Über Film und Rundfunk war Britten zum Theater gekommen. Seine erste Oper Peter Grimes (1944) war ein umfassender Erfolg und gehört heute zum Repertoire der Bühnen. Auch seine zahlreichen weiteren Opern fanden internationale Anerkennung. Es bildete sich die „Englische Operngruppe“, für die Britten jährlich ein Werk (meist ohne Chor und in Kammerbesetzung) schrieb und die mit diesen Werken auf Reisen ging: Raub der Lukretia (1946, mit einem Kammerorchester von zwölf Soloinstrumenten), Albert Herring (1947, komische Oper), Billy Budd (1951, nach Melville), Gloriana (1953, Krönungsoper). Bei der Kinderoper Wir machen eine Oper (1949) ist das Publikum zur aktiven Mitwirkung eingebunden. Sein Gesamtwerk umfasst daneben auch Kammermusik, Lieder, Sinfonien (Sinfonia da Requiem, 1940), Variationen und Fuge über ein Thema von Purcell, und Klavier- und Violinkonzerte in einem gemäßigt modernen Stil. 1974 wurde die Oper Tod in Venedig (nach Thomas Mann) uraufgeführt, gleichzeitig sein letztes Werk. Benjamin Britten starb am 4. Dezmeber 1976 in Aldeburgh. 1948 hatte er in seinem Wohnort Aldeburgh ein Musikfestival gegründet, das bis heute besteht.