Seit der „Singenden Revolution“ (1987–1991), dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ und der damit erfolgten Unabhängigkeit Estlands, Lettlands und Litauens von der Sowjetunion ist die baltische Musik auch in Zentraleuropa unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Komponistinnen und Komponisten wie etwa Pēteris Vasks, Arvo Pärt, Ēriks Ešenvalds, Erkki-Sven Tüür oder Raminta Šerkšnytė sind heute – vor allem in der Chormusik-Szene – längst kein „Geheimtipp“ mehr, sondern fest etablierte „Größen“. Weitaus weniger im Fokus der zentraleuropäischen Aufmerksamkeit stehen leider immer noch die baltischen Komponisten, der „Schostakowitsch-Zeit“, die ihre Kunst entweder unter der Knute der Sowjets oder im Exil ausüben mussten und den Fall der Mauer(n) nicht mehr oder, falls doch, nur noch gegen Ende ihres Lebens erleben durften.
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit sowie der orthographischen und grammatikalischen Korrektheit wird auf die Praxis der verkürzten geschlechterspezifischen Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung gleichermaßen für alle Geschlechter.
Hamburgischen Staatsoper zur Absage des Konzerts mit Lahav Shani
Die Ausladung ist ein nicht hinzunehmender Angriff auf die Freiheit der Kunst
Lahav Shani, Foto: Tobias Hase
Die Entscheidung des Flanders Festival Ghent, das Konzert der Münchner Philharmoniker unter der Leitung des designierten Chefdirigenten Lahav Shani abzusagen, stößt bei der Hamburgischen Staatsoper und ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden, dem Senator für Kultur und Medien Hamburg, auf großes Unverständnis. Kulturelle Zusammenarbeit lebt vom offenen Dialog, von künstlerischer Freiheit und vom Brückenschlag über politische und nationale Grenzen hinweg. Es ist nicht hinnehmbar, dass Künstlerinnen und Künstler aufgrund ihrer Herkunft oder institutionellen Zugehörigkeit unter Generalverdacht gestellt und von der Bühne ausgeschlossen werden. [14.09.2025]
Zwei Pianistinnen und ein Pianist bestreiten das Finale im Fach Klavier
Jiwon Yang, Elias Ackerley und Liya Wang sind die Finalisten im Fach Klavier. Foto: Rainer W. Janka
Heute findet ab 16 Uhr im Herkulessaal der Residenz das letzte Finale beim diesjährigen ARD-Musikwettbewerb statt. Elias Ackerley aus Großbritannien, Liya Wang aus China und Jiwon Yang aus Südkorea haben das Finale erreicht und müssen, begleitet vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Sasha Scolnik-Brower, Konzerte von Camille Saint-Saëns, Sergej Rachmaninoff, Bohuslav Martinů, Béla Bartók oder Sergej Prokofjew auführen. Elias Ackerley hat sich für das Prokofjew-Konzert Nr. 2 g-Moll op. 16 entschieden, Liya Wang und Jiwon Yang für das Konzert Nr. 2 g-Moll op. 22 von Saint-Saens, was den direkten Vergleich der Interpretation der Pianistinnen ermöglicht. [14.09.2025]
Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft (ISG) ausgezeichnet
Die ISG in Kassel erhält den Internationalen Heinrich Schütz Preis 2025
Silberne Ehrenmedaille für die Internationale Heinrich Schütz-Gesellschaft e.V. (ISG). Foto: Mathias Marx
Der Internationale Heinrich-Schütz-Preis geht im Jahr 2025 an eine herausragende, weltweit tätige Institution. Für ihre Verdienste um die Bewahrung, Erforschung und Verbreitung des musikalischen Erbes von Heinrich Schütz und seiner Zeit wird die Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V. (ISG) ausgezeichnet. Die ISG hat ihren Sitz in Kassel und ist eine der ältesten Musikgesellschaften in Deutschland. Die Verleihung der silbernen Ehrenmedaille findet im Rahmen des diesjährigen Heinrich Schütz Musikfests am 3. Oktober 2025 in Gera statt. [14.09.2025]
Neue Leitung des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert
Katharina Schrade übernimmt die Leitung für Deutschlands traditionsreichen Nachwuchswettbewerb
Katharina Schrade, Foto: Peter Adamik
Der Bundeswettbewerb Jugend musiziert erhält ab November 2025 eine neue Leitung: Katharina Schrade übernimmt als Projektleitung die Verantwortung für Deutschlands traditionsreichen Nachwuchswettbewerb. Sie wird den Bereich Wettbewerbe beim Deutschen Musikrat unter der Leitung von Irene Schwalb verstärken und damit eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung und Organisation des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert einnehmen. [14.09.2025]
Finale der Klarinettisten beim 74. Internatinalen Musikwettbewerb der ARD
Für das Finale konnten die mit Geburtsjahren von 2000 bis 2003 noch recht jungen, aber bereits außerordentlich versierten Finalisten zwischen den Konzerten von Carl Nielsen, Aaron Copland und Sándor Veress wählen. Zwei Teilnehmer entschieden sich für das Nielsen-Konzert, der dritte Finalist führte das wesentlich eingängigere, für Benny Goodman geschriebene Copland-Konzert auf. [11.09.2025]
Semifinale im Fach Trompete beim 74. Musikwettbewerb der ARD
Traditionell besteht ein Semifinale immer aus dem Vortrag eines klassischen Konzerts und der Uraufführung der zeitgenössischen Auftragskomposition des ARD-Musikwettbewerbs für das jeweilige Fach. Bei den Trompetern sind es diesmal jedoch quasi drei Auftragskompositionen, da sie die Wahl zwischen den Konzerten von Joseph Haydn und Johann Nepomuk Hummel haben, die beide im Auftrag des Wiener Hoftrompeters Anton Weidinger für die von diesem erfundene Klappentrompete entstanden. [10.09.2025]
Erstes Semifinale beim 74. Internationalen Musikwettbewerb der ARD
Noch nicht einmal eine Woche ist vergangen und schon neigt sich die „Olympiade der Musik“ (Sir Simon Rattle) mit dem ersten Semifinale schon wieder seinem Ende zu. Diesmal gaben die Klarinettisten den Auftakt. Alle sechs aus den ersten beiden Durchgängen ins Semifinale berufenen Teilnehmer mussten den Wettstreit mit W. A. Mozarts A-Dur Konzert KV 622 unter sich auszumachen. Hierfür eignet sich das mal bukolische, mal melancholische, doch überwiegend fröhliche Werk deshalb so ideal, weil es sowohl farbliche Differenzierung, von großem Atem getragene Kantilenen als auch eine präzise Fingertechnik und saubere Artikulation vom Interpreten fordert [08.09.2025]