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Chloë

Die Debütplatte der 14jährigen Chloe Hanslip versammelt Stücke, die überwiegend zu den bekannten Virtuosenstücken für die Geige gehören. Sie spielt sie mit Hingabe und Verve, technisch einwandfrei und mit gehobener Musikalität. Chloe hat Freude an ihrem Können und zeigt dies auch. Trotz dieser positiven Grundstimmung der Aufnahme will der Funke der Begeisterung nicht überspringen, die technisch anspruchsvollen Passagen mit Showcharakter wirken nicht bis zum letzten ausgespielt, und wenn es ernster wird – wie etwa in Blochs Nigun –, merkt man, daß ein satter Ton nicht das Verständnis des Inhalts ersetzen kann. Es bleibt schön gespielt; das ist schon viel, aber Ausdruck und zirzensische Saitenkünste in inneren Zusammenhang und Einklang zu bringen, gelingt der Geigerin nicht immer.

Nun wäre es übertrieben, von einem Teenager die Reife eines älteren Interpreten zu erwarten, nur weil er (oder sie) sehr gut Geige spielt. Aber man wird sich fragen dürfen, ob es nicht sinnvoll ist, Chloe noch etwas Zeit zu geben, um auch gedanklich unter die Oberfläche mancher Werke zu tauchen. Von diesen einschränkenden Anmerkungen abgesehen, handelt es sich um eine Einspielung, die durch die natürliche Spielfreude der Interpretin beeindruckt.

Dr. Sören Meyer-Eller [22.02.2002]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Chloë Hanslip (Violine)
• London Symphony Orchestra (Orchester)
• Paul Mann (Dirigent)