Konzerte der Berliner Bach Akademie zum 80. Geburtstag von Heribert Breuer
Bachs "Kunst der Fuge" in einer Neufassung von Heribert Breuer (UA)

In der letzten Septemberwoche begeht Heribert Breuer seinen 80. Geburtstag mit zwei wegweisenden Bachkonzerten. Das erste findet am 21.09. an Breuers letzter Wirkungsstätte als Chorleitungsprofessor im Joseph-Joachim-Saal der UdK statt. Es ist Bachs letztem Werk - der Kunst der Fuge - gewidmet. Dies war Breuers erste große Bachbearbeitung, die er vor gut 50 Jahren während seines Villa-Massimo-Stipendiums in Rom konzipiert hat. Sie stellt quasi sein Credo dar, dass man Bach nicht nur mit der sog. „historischen Aufführungspraxis“ begegnen darf. Hierfür setzt der Leiter der Berliner Bach Akademie vier Quartette ein, deren instrumentale Besetzung vier musikalische Epochen symbolisiert: von der „alten Musik“ über Klassik und Romantik bis zum „cool Jazz“ unseres Jahrhunderts.
Revidierte Fassung als Uraufführung
Die Aufführungsgeschichte dieser Konzeption wurde in den vergangenen 50 Jahren mit großem Erfolg begleitet: auf allen namhaften Festivals im In- und Ausland wurde sie als „die spannendste Kunst der Fuge“ gefeiert. Für die diesjährige Aufführung hat Breuer eine revidierte Fassung erarbeitet, die mit dem letzten Werk von Johannes Brahms endet: „O Welt, ich muss dich lassen“. Sie erklingt am 21.09. als Uraufführung.
Universität der Künste, Konzertsaal Bundesallee,
Bundesallee 1 -12, 10719 Berlin, Karten für € 28,- zzgl. VVK
Weltliche Bach-Kantaten in der Philharmonie
Am 28. September beschließt Prof. Heribert Breuer seine Konzerte zum 80. Geburtstag mit einem besonderen Konzertabend: Im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie erklingen drei weltliche Kantaten von Johann Sebastian Bach – kontrastreich, klangprächtig und mit feinem Humor. Den Rahmen bilden zwei festliche Kantaten mit Pauken und Trompeten: Gott ist mein König (BWV 71), ein Werk zur Amtseinführung des Mühlhäuser Stadtrats, eröffnet das Konzert mit vielstimmigem Glanz und bemerkenswerter inhaltlicher Tiefe. Besonders eindrucksvoll: die Arie eines alten Mannes – „Ich bin nun achtzig Jahr“ – die im Kontext dieses Abends eine berührende persönliche Note entfaltet.
Den Abschluss bildet Tönet, ihr Pauken (BWV 214), ursprünglich komponiert zum Geburtstag der sächsischen Kurfürstin – eine barocke Huldigung voller Klangpracht und festlicher Energie. Im Zentrum steht die heitere Coffee-Cantata (BWV 211), eine musikalische Miniatur voller Esprit, in der Vater und Tochter über die Vorzüge des Kaffeetrinkens streiten – Bach von seiner unterhaltsamsten Seite.
Ein hochkarätiges, international besetztes Solistenquartett – Catalina Bertucci, Annekathrin Laabs, Daniel Johannsen und Philipp Jekal – musiziert gemeinsam mit Rudolf Lutz (J. S. Bach-Stiftung St. Gallen) am Cembalo sowie Chor und Orchester der Berliner Bach Akademie unter der Leitung ihres Gründers und Jubilars, Prof. Heribert Breuer.
Kammermusiksaal Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Str. 1, 10785 Berlin
Karten von € 30,- bis € 45,- zzgl. VVK