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L' arte del virtuoso Vol. 3

Solo concertos

MDG 926 2301-6

1 CD/SACD stereo/surround • 76min • 2022

16.04.2024

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Klassik Heute
Empfehlung

Die Barockmusik ist voll von hochvirtuosen Solokonzerten für fast jedes damals bekannte Instrument. Vom Level der damaligen Musiker her liegt dies auch auf der Hand, denn im Gegensatz zur heutigen Zeit waren auch Orchesterwerke von den einzelnen Stimmen her häufig solistisch oder maximal doppelt besetzt – ein Pool von beispielsweise zehn ersten Violinen fand man in dieser Zeit nicht! Diese technisch anspruchsvollen Solokonzerte in der heutigen Zeit in dieser Mannigfaltigkeit wie dies damals üblich war, umzusetzen, fällt heute eher schwer. In der Regel muss man sich als Orchester die Solisten immer für viel Geld einkaufen. Ein Konzert oder eine Aufnahme mit mehr als nur einem Solisten zu gestalten, ist da schlicht unbezahlbar. Da ist es doch viel sinnvoller, gleich ein Orchester zu gründen, das sich aus Musikerinnen und Musikern zusammensetzt, die jeder für sich auch hervorragende Solisten sind. Das haben sich 1998 Elke und Wolfgang Fabri gedacht und ihr eigenes Solisten-Orchester, caterva musica gegründet. Mit ebendiesem legen sie nun die dritte Aufnahme bei MDG vor, die unter dem Motto „L’arte del Virtuoso“ steht. Durch die Konstellation des Ensembles, das alleine schon Oliver Nicolai und Maria Vornhusen (Horn), Rainer Johannsen (Blockflöte, Duduk), Benjamin Völkel (Oboe), Elke Fabri, Wolfgang Fabri (Violine), Rebecca Mertens (Fagott), Christian Zincke (Gambe) und Constanze Kästner (Traversflöet) als Solisten beinhaltet, sind auch bei dieser CD zahlreiche Möglichkeiten zur Solokonzerte gegeben.

Barocke Solisten-Kunst

So klingt die CD nicht nur überaus virtuos, sondern auch ebenso vielseitig hinsichtlich der Soli, wie man das nur selten auf einer Aufnahme erleben kann, denn zugleich lässt das Konzept des Orchesters auch viele Kombinationsmöglichkeiten bei den Komponisten offen. So vereint „L’arte del Virtuoso“ Werke von Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi, Johann Gottlieb Graun, Franz Benda und Johann Sebastian Bach. Auf die groß besetzte Ouvertüre TWV 55:F3 von Telemann folgt das ausgesprochen gelungene Bläserquartett aus der Feder Antonio Vivaldis. Weiterhin kleiner besetzt bleibt caterva musica dann auch bei dem ebenfalls als Quartett besetzten Werk von Johann Gottlieb Graun, der am Hof Friedrichs des Großen tätig war und die so genannte „Berliner Schule“ entscheidend mitprägte. Sein Quartett stellt eine interessante Frühform vor dem Streichquartett dar mit zwei Violinen, Gambe und statt einer Bratsche dann den volleren Klang des Cembalos. Besonders zu erwähnen sei hier Christian Zincke mit seinem besonders virtuosen Gambenspiel. Nach diesen Ausflügen in das eher kammermusikalische Spiel, schließt das Ensemble die CD mit zwei wieder orchestral besetzten Werken ab. Besonders schön ist dabei das wohl eher wenig bekannte Flötenkonzert von Franz Benda, in dem Constanze Kästner brilliert. Eine wahre Entdeckung für alle Flötenfans, die gerne neues Repertoire hören und den Klang der Traversflöte schätzen. Den feierlichen Abschluss der virtuosen Aufnahme bildet Bachs Sinfonie BWV 1045, in der Elka Fabri selbst den Part der Solo-Violine übernimmt.

Verena Düren [16.04.2024]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• caterva musica (Orchester)