Chandos CHAN 9902
1 CD • 68min • 2000
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ursula Vaughan Williams, die Witwe des Komponisten, ließ sich dazu bewegen, eine einmalige Einspielung der unveröffentlichten Urfassung der London Symphony von 1913 zu gestatten. Ralph Vaughan Williams hat immerhin bei späteren Umarbeitungen gut ein Fünftel über Bord geworfen. Es ist interessant, diese Version jetzt endlich auch einmal hören zu können, doch vermißt man die hier gebotenen zusätzlichen Passagen in der Endfassung so gut wie nie - was für den Geschmack und Instinkt des Komponisten spricht. Die Innensätze wirken hier reicher, das Finale dagegen ausgesprochen problematisch. Zwei Stellen klingen wie regelrechte Schnittfehler (Tr. 5, 4'10 und 4'23); überhaupt drängt sich in diesem Satz ein filmmusik-artiger, freskenhafter Gesamteindruck auf.
Bei Richard Hickox und dem London Symphony Orchestra ist das Werk in bewährten und kompetenten Händen. Für Ralph Vaughan Williams-Fans ist die im Booklet gut dokumentierte Urfassung in jedem Fall ein Muß. Wer das Werk nicht kennt, ist sicher mit der Letztfassung in der glutvollen Barbirolli-Einspielung, Boult oder Haitink ebensogut bedient.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
George Butterworth | ||
1 | The Banks of Green Willow (Idyll) | |
Ralph Vaughan Williams | ||
2 | Sinfonie (A London Symphony, Urfassung 1913) |
Interpreten der Einspielung
- London Symphony Orchestra (Orchester)
- Richard Hickox (Dirigent)