Harald Genzmer Orchesterwerke IV
Thorofon CTH 2560
1 CD • 59min • 2007, 2008
02.09.2011
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Harald Genzmer, 1909 im damals noch selbständigen Blumenthal (heute ein Stadtteil von Bremen) geboren und 2007 in München wenige Wochen vor seinem 99. Geburtstag verstorben, gilt in der Musik des 20. Jahrhunderts als geradezu idealtypischer Hindemith-Epigone. Nun muß seine klassizistische, erweitert tonale Tonsprache im Zeitalter der „Postmoderne" nichts Schlechtes sein, wenn man an die Konjunkturgängigkeit denkt, die dem neogotischen Edelkitsch eines Arvo Pärt oder den minimalistischen Endlosformularen eines Philip Glass zuteil wird. Dennoch möchte der Rezensent sich nicht dazu versteigen, so etwas wie eine Genzmer-Renaissance anzukündigen. Seiner Musik, die sich in den etwa sechzig (!) Jahren zwischen der Tänzerischen Suite (1939) und der Fünften Sinfonie (1998) stilistisch so gut wie nicht verändert hat, mangelt es vielleicht an jenem entscheidenden originellen „Hieb", der auch einen Konservativen zu einer „gestandenen" künstlerischen Figur machen würde. Das scheinen Orchester und Dirigent irgendwie auch gespürt zu haben, denn die ordentliche, bemühte Darstellung vermag nicht wirklich für diese Stücke einzunehmen. Sie werden als „Job" ausgeführt, mehr nicht. Dennoch dürfte auch dieser Kompositionsstil seine Anhänger finden, und es sei diesen unbenommen. Warum sollten immer nur barocke (Klein-)Meister der Vergessenheit entrissen werden?
Dr. Hartmut Lück † [02.09.2011]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Harald Genzmer | ||
1 | Sinfonie Nr. 5 GeWV 130 für großes Orchester | 00:23:26 |
5 | Orchesterkonzert Nr. 2 | 00:18:35 |
9 | Tänzerische Suite GeWV 96 | 00:16:42 |
Interpreten der Einspielung
- Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern (Orchester)
- Werner Andreas Albert (Dirigent)