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Hungaroton HCD 32355

1 CD • 71min • 2000, 1999

30.01.2006

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Die Musik des 1935 in Budapest geborenen Sándor Balassa macht es dem Hörer leicht und schwer zugleich – sie ist leicht faßlich, poetisch und von einem bald spielerischen, bald auch etwas akademischen Musikantentum durchsetzt. In ihrem Aufbau und Duktus, aber auch in ihrer Gestik, Rhythmik und Satztechnik ist sie einem gemäßigten Klassizismus zuzuordnen, wie man ihn in den 30er oder 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts findet. Dagegen wäre eigentlich nichts zu sagen, aber eine persönliche Sprache, die sich in diesem stilistischen Rahmen individuell profiliert, ist hier schwer auszumachen. Die etwas opulente, 1995 entstandene Orchestermusik Sons of the Sun hat in ihrem schweifenden wie immer wieder aufdröhnenden Charakter eine gewisse energetische Rohheit; die allzu eindimensionale Rhythmik mag aber doch ein wenig auf die Nerven gehen. Überhaupt bleibt wenig verständlich, daß Balassa als ausgemachter Nicht-Avantgardist auch von den zahllosen neuen rhythmischen und harmonischen Möglichkeiten jenseits der Avantgarde keine Notiz nimmt. Pastorale und Rondo (1998) in seiner außergewöhnlichen Duobesetzung von Horn und Violine wirkt hier vergleichsweise inspirierter und von einem inneren roten Faden getragen, wobei die persönliche Charakteristik der beiden Instrumente sehr plastisch getroffen wird. Auch das 1964/65 entstandene Violinkonzert zeigt trotz seiner ausgemachten Konventionalität keinen Mangel an pointierten instrumentalen Facetten. Das Niveau der hier vorliegenden Interpretationen ist gerade in diesen sich immer wieder exponierenden kammermusikalischen Konstellationen gut auszumachen; die wirkliche innere Notwendigkeit der Musik allerdings bleibt dem Rezensenten zugegebenermaßen verschlossen.

Hans-Christian v. Dadelsen [30.01.2006]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Márta Ábrahám (Violine)
• Péter Füzes (Horn)
• Hungarian Radio Symphony Orchestra (Orchester)
• Ádám Medveczky (Dirigent)