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CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

MDG

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MDG – Musikproduktion Dabringhaus und Grimm ­– wurde 1978 von den Diplom-Tonmeistern Werner Dabringhaus und Reimund Grimm gegründet und gehört international zu den wichtigsten Klassiklabels aus dem deutschsprachigen Raum. Der Backkatalog umfasst ca. 2000 Titel, jährlich kommen ca. 50 dazu. Spannendes Repertoire, eine inspirierte Interpretation und natürlicher Klang bilden den musikalischen Dreiklang für den Erfolg des Labels. Programmatisch hat es MDG immer verstanden, neben hochkarätigen Einspielungen von Standardwerken auch Repertoire zu entdecken, das so gut wie unbekannt, auf jeden Fall aber hochspannend zu hören ist. Darüber hinaus wird viel Sorgfalt darauf verwandt, adäquate Künstler für das jeweilige Repertoire zu verpflichten. Studioaufnahmen verschmäht man bei MDG, alle Einspielungen werden mit eigenem Team in der natürlichen Akustik ausgesuchter Konzerträume gemacht – sicherlich auch ein Grund dafür, dass sich die Detmolder Firma von Anfang an den Ruf eines technisch innovativen und audiophilen Labels erworben hat.

Label-Highlights

Anton Bruckner

Symphony No. 8

MDG 650 2307-2

2 CD • 83min • 2016

26.03.202410 10 10

Stanislaw Skrowaczewski, 1923 in Lemberg, dem heutigen Lwiw, geboren, hat wenige Monate vor seinem Tod im Alter von 92 Jahren Bruckners Achte in Tokio dirigiert und damit eine Art Vermächtnis geschaffen. Der international tätige Maestro war von 2007 bis 2009 ständiger Leiter des Yomiuri Nippon Orchestra in Japan und wurde dort 2010 zum Ehrendirigenten ernannt. Die Einspielung der Sinfonie Nr. 8 von Anton Bruckner zeigt noch einmal seine künstlerische Bedeutung auf, wenn er fast eineinhalb Stunden lang ein Großwerk unter Spannung setzt. Der nach dem Verklingen der C-Dur-Apotheose des Finales und nach einer andächtigen Stille der Besinnung im Tokyo Metropolitan Theatre aufbrandende stürmische Applaus bestätigt die Bedeutung dieser Live-Aufnahme.

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Astor Piazzolla

The Cello Album
Dai Miyata violoncello

MDG 650 2293-2

1 CD • 77min • 2021

21.03.20249 9 9

Astor Piazzolla holte die anrüchige Folklore aus den Hafenkneipen und Bordellen von Buenos Aires in den Konzertsaal. In geistreichen Arrangements offenbart der Cellist Dai Miyata die Kraft und Leidenschaft von Piazzollas „Tango nuevo“. Dai Miyata ist weltweit als Solist erfolgreich, seit er 2009 als erster Japaner den Großen Preis beim angesehenen Rostropowitsch-Cello-Wettbewerb in Paris gewann.

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Joseph & Michael Haydn

"Miracle Brothers"
Overtures and Symphonies

MDG 901 2292-6

1 CD/SACD stereo • 51min • 2023

16.03.202410 10 10

„Miracle Brothers“ – so ist die CD der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie unter der Leitung von Enrico Onofri untertitelt. Die Rede ist von Joseph und Michael Haydn, die doch eine sehr unterschiedliche Karriere machten und deren Musik heute auch keinesfalls gleichermaßen verbreitet ist. Der musikalische Weg der beiden Brüder verlief zunächst noch recht ähnlich: Beide erhielten ihre erste Ausbildung in Hainburg und gingen später nach Wien, wo sie zunächst Chorknaben an St. Stephan wurden und ihre musikalische Ausbildung erhielten. Trotz des Altersunterschieds von fünf Jahren verbrachten sie einige Jahre gemeinsam im Wiener Kapellhaus, bevor sich ihre beruflichen Wege trennten und in sehr unterschiedlichen Richtungen verliefen: Joseph Haydn machte Karriere in Esterháza und unternahm von dort aus sehr erfolgreiche Reisen innerhalb Europas. Sein jüngerer Bruder Michael hingegen ging nach Salzburg an die Hofkapelle, wo er sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitete, der sich aber weitestgehend auf Salzburg beschränkte.

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Morton Feldman

Piano, Violin, Viola, Cello
Ensemble Avantgarde

MDG 613 2309-2

1 CD • 78min • 2023

14.03.202410 10 10

Morton Feldman (1926-1987) wird oft fälschlicherweise zu den Komponisten der amerikanischen Minimal Music gezählt; prägend waren dort vor allem Steve Reich, Philip Glass, Terry Riley und La Monte Young. Feldman gehört jedoch mit John Cage, Christian Wolff und Earle Brown vielmehr zur sogenannten New York School, die sich von der gleichnamigen Gruppe bildender Künstler (Jackson Pollock, Philip Guston, Mark Rothko…) und Dichter, also Vertretern des abstrakten Expressionismus, inspirieren ließ. Auch wenn insbesondere Feldman gerade in seinem Spätwerk ab Mitte der 1970er Jahre mit sehr sparsam gesetzter, extrem langsamer, leiser und vor allem langer Musik auffällt – das 2. Streichquartett dauert etwa über 5 Stunden –, unterscheidet er sich doch grundlegend von obigen klassischen „Minimalisten“.

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Le Piano du Groupe des Six

Steffen Schleiermachen

MDG 613 2300-2

1 CD • 67min • 2022

12.03.20249 10 10

Steffen Schleiermacher beschäftigt sich seit gut 40 Jahren mit Klaviermusik diverser „Avantgarden“ – bzw. solcher Strömungen, die sich in ihrer Zeit jeweils dafür hielten – rund um den Globus. Besondere Verdienste erwarb er sich mit Musik der New York School, vor allem einer Gesamtaufnahme des Klavierwerks von John Cage. Nun präsentiert er eine äußerst kluge Auswahl an 28 kurzen Klavierstücken der französischen Groupe des Six, alle zwischen 1914 und 1926 entstanden, umrahmt von zwei Werken Erik Saties, der anfänglich als Mentor der sechs Komponisten galt.

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Ludwig van Beethoven

Piano Sonatas Vol. 2

MDG 947 2306-6

1 CD/SACD stereo/surround • 70min • 2022

06.03.20249 10 10

„Die Hammerklaviersonate lehrt, was Größe ist.“, konstatiert Joachim Kaiser in seinem Buch „Beethovens 32 Klaviersonaten und ihre Interpreten“. Und wer sie beherrscht, dem ist Größe zuzusprechen – wie der chinesischen Pianistin Jin Ju, die hier Folge zwei der geplanten Gesamtaufnahmen aller Beethoven-Sonaten vorlegt. „Wer kann das spielen?“, fragt Kaiser weiter über den hammerschweren Finalsatz der Hammerklaviersonate. Nun, Jin Ju kann’s. Und das absolut sicher, im Vollbesitz ihrer stupenden Technik, dabei klar und sogar transparent, ohne zu „schmieren“ oder sich durchzumogeln, wie es sogar Großmeister der Klavierkunst getan haben, ja ohne je eins der übervielen Sforzati zu vergessen, wie das Mitlesen beweist

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Johannes Bernardus Van Bree

String Quartets No 1 & 2

MDG 603 2302-2

1 CD • 54min • 2023

05.03.20249 10 9

Johannes Bernardus van Bree (1801-1857) war neben dem deutschstämmigen Johannes Wilhelm Wilms der bedeutendste Komponist der Niederlande in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Obwohl er, vor allem als Dirigent und Musikerzieher, dort quasi alle wichtigen Positionen des Musiklebens bekleidet hatte und 1842 zum Ritter des Ordens der Niederländischen Löwen geschlagen worden war, gerieten seine Werke rasch in Vergessenheit. Nachdem das Utrecht String Quartet für MDG einige maßstabsetzende Interpretationen vor allem russischer Streichquartett-Literatur aufgenommen hat (Glasunow, Tanejew, zuletzt Catoire), widmen sich die Musiker nun wieder einem Romantiker ihrer Heimat und stellen die ersten beiden von van Brees drei erhaltenen Quartetten vor – ein viertes scheint verschollen.

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Franz Schubert

Piano Music
Elisabeth Leonskaja

MDG 943 1194-6

1 CD/SACD stereo/surround • 80min • 2003

22.02.202410 10 10

Das Schubert-Spiel von Elisabeth Leonskaja zu rühmen hieße scharenweise Eulen nach Athen zu tragen, hat sie sich doch lebenslang damit auseinandergesetzt und alle Schubert-Sonaten eingespielt. „Klaviermusik“ heißt diese Zusammenstellung von oft und weniger oft gespielten Werken Schuberts. Viele Interpreten versuchen, das einsam-tragische Leben Schuberts in seiner Musik wiederzufinden, betonen die seelische Zerrissenheit, den Weltschmerz. Elisabeth Leonskaja gibt hier Schuberts Musik die Würde, die sie verdient, sucht den Wohlklang, die melodiöse Erfindungskraft und deren motivische Verarbeitung.

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L' Arte del virtuoso Vol. 2

Solo concertos
caterva musica

MDG 926 2281-6

1 CD/SACD stereo • 70min • 2022

17.02.20249 10 9

Nur wenige Monate nach Erscheinen ihres Debüts legt das Ensemble caterva musica mit seiner zweiten SACD bei der MusikproduktionDabringhaus und Grimm eine weitere Kollektion von spätbarocker und frühklassischer Musik des 18. Jahrhunderts vor: Es erklingen Werke der Komponisten Martin Seyffert (1681-1745), Johann Sigismund Weiss (1690-1737), František Jiránek (1698-1778), Johann Melchior Molter (1696-1765), Joseph Höffner (1. Hälfte 19. Jahrhundert) und des jugendlichen W. A. Mozart. So bietet diese Veröffentlichung – ähnlich wie die Debüt-SACD des Ensembles bei MDG – auch dem informierten Musikfreund die Gelegenheit, seine Kenntnisse im Repertoire dieser an Diversität reichhaltigen Epoche zu erweitern.

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Igor Stravinsky • Leonard Bernstein

Andrea Battistoni #3

MDG 650 2295-2

1 CD • 57min • 2017

15.02.202410 10 10

Auf der vorliegenden CD aus der Reihe MDG-Denon präsentiert das Philharmonieorchester Tokio (Tokyo Philharmonic Orchestra) unter der Leitung seines Chefdirigenten Andrea Battistoni zwei Werke, die sich als Apotheose des Tanzes im 20. Jahrhundert wohl beschreiben lassen: Igor Strawinskijs Ballett Le Sacre du Printemps und Leonard Bernsteins Symphonische Tänze aus dem Musical West Side Story. In beiden Fällen hat sich eine für die Bühne gedachte Musik aus dem ihr ursprünglich zugewiesenen Zusammenhang gelöst und sich höchst erfolgreich als eigenständige Konzertmusik bewährt. Man kann durchaus von Symphonischen Tanzdichtungen sprechen.

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Johannes Brahms & Max Reger

Clarinet Quintets

MDG 903 2287-6

1 CD/SACD stereo/surround • 76min • 2022, 2023

10.02.202410 10 10

Die Klarinettenquintette von Johannes Brahms und Max Reger gehören wie das Klarinettenquintett Mozarts, das beiden Stücken in mancherlei Hinsicht Vorbild war, zu den letzten Arbeiten ihrer Komponisten. Im Falle Regers handelt es sich sogar um sein letztes vollendetes Werk überhaupt. Als Spätwerk im eigentlichen Sinne lässt sich freilich nur das Brahmssche Quintett op. 115 bezeichnen, stammt es doch von einem Komponisten, der sich bereits als Ruheständler gesehen hatte, bevor das überragende Spiel des Klarinettisten Richard Mühlfeld seine Schaffenskraft erneut anzufachen vermochte. Reger dagegen ist wie Mozart eines vorzeitigen, plötzlichen Todes gestorben. Dass ihm sein Quintett op. 146 zum „Spätwerk“ werden würde, konnte er nicht wissen.

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Felix Mendelssohn Bartholdy

Mendelssohn Project | Vol. 4
String symphonies 8 – 10

MDG 912 2265-6

1 CD/SACD stereo/surround • 65min • 2021

02.02.202410 10 10

Und weiter geht’s mit dem „Mendelssohn Project“ des dogma chamber orchestra mit Mikhail Gurewitsch als Konzertmeister beim Label MDG Dabringhaus und Grimm. Die Sinfonias VIII – X sind es, die hier aufgenommen sind, die Sinfonien, bei denen man hören kann, wie der 13-jährige Felix sich das sinfonische Rüstzeug beschafft, wie er seine Vorbilder Bach, Haydn, Mozart und Beethoven studiert und sich an ihnen orientiert hat, wie er sich von ihnen inspirieren ließ – und wie er sich langsam von ihnen emanzipiert. Spannungsgeladene Einleitungen wie bei Haydn, komplexe Kontrapunktik wie bei Mozart und Rhythmik wie bei Beethoven vermischen sich hier zu etwas ganz Eigenem, Neuem.

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Carl Amand Mangold

Chamber Music
Berolina Ensemble

MDG 948 2297-6

1 CD • 75min • 2013, 2020, 2023

27.01.20249 9 9

Carl Amand Mangold – schon einmal gehört? Der Name des 1813 in Darmstadt geborenen Komponisten spielt heutzutage im Konzertleben wie auch bei CD-Veröffentlichungen quasi keine Rolle mehr. Zu Lebzeiten sah das anders aus, denn Mangold gehörte zu einer Musikerdynastie, die über mehrere Generationen im Dienste der Hofkapelle stand. Durch das gute Netzwerk, das weit über Darmstadt hinaus reichte, verbreiteten sich auch seine Kompositionen, vor allem Lieder und Chöre. Bereits mit 17 Jahren trat Mangold als Geiger in die Hofkapelle ein. Ab 1836 verbrachte er drei Studienjahre in Paris, wo er Komposition (u.a. bei Sigismund Ritter von Neukomm), Violine und Gesang studierte und in die illustre Künstlerszene der Stadt eintauchte.

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Vasily Kalinnikov

Le Cèdre et le Palmier • Symphony No. 1 • Serenade for Strings • Intermezzo No. 1 & No. 2

MDG 952 2240-6

1 CD/SACD stereo/surround • 70min • 2021

25.01.20249 10 9

Der mit nur knapp 35 Jahren viel zu früh verstorbene Wassili Kalinnikow (1866-1901) gehört zu den Komponisten, die trotz der geradezu genialischen Aura ihrer Musik – sicher auch wegen eines schmalen Werkkatalogs – zu Unrecht noch immer zu wenig Beachtung finden. Im Gegensatz zu Russland, wo zumindest Kalinnikows 1. Symphonie (1895) einen festen Platz im Repertoire gefunden hat, ist sie im Westen – trotz des Einsatzes etwa Arturo Toscaninis für das Stück – relativ selten zu hören.

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Jörg-Peter Mittmann

inner worlds

MDG 925 2285-6

1 CD/SACD stereo/surround • 77min • 2022

23.01.20249 10 9

Als das Label MDG vor gut zwei Jahren ein Album des ebenfalls in Detmold beheimateten, auf Neue Musik spezialisierten Ensemble Horizonte herausbrachte, war darauf auch eine Komposition von Jörg-Peter Mittmann enthalten. Mittmann, 1962 im nahe gelegenen Minden geboren, ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Ensembles, als Komponist unter anderem Schüler von Giselher Klebe, als Oboist von Helmut Winschermann. Das neu erschienene zweite MDG-Album des Ensembles ist zur Gänze seinem Schaffen gewidmet (ein weiteres Mittmann-Porträt erschien vor einigen Jahren bei Wergo). Zu hören sind fünf Werke in gemischten Besetzungen von vier bis neun Ausführenden (die sich in der Regel aus Holzbläsern, Streichern, Klavier, Harfe und Schlagwerk zusammensetzen), entstanden zwischen 1997 und 2022.

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Germaine Tailleferre & Darius Milhaud

Mélodies et Chansons Vol. 2

MDG 613 2279-2

1 CD • 61min • 2022

14.01.20249 9 9

Im reichen Schaffen von Germaine Tailleferre (1892-1983), der einzigen Frau in der berühmten „Groupe de Six“, der neben ihr George Auric, Louis Durey, Arthur Honegger, Darius Milhaud und Francis Poulenc angehörten, spielt das Klavierlied eine nur marginale Rolle. Man ist geneigt, von Gelegenheitsarbeiten zu sprechen, womit man ihrem ästhetischen Reiz und ihrem „Charme“ aber keinen Abbruch tut. Der Bariton Holger Falk und der Pianist Steffen Schleiermacher sind bei ihrer bei MDG dokumentierten systematischen Erkundung der Vokalmusik jener Gruppe nun bei ihren anregenden Petitessen angelangt und haben sie eingebettet in Liedkompositionen ihres befreundeten Kollegen Milhaud (1892-1974), dem zuvor schon ein eigenes Album (MDG 613 2271-2) gewidmet war.

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Cécile Chaminade

Saisons d'amour

MDG 908 2288-6

1 CD/SACD stereo/surround • 59min • 2022

11.01.20249 9 9

Beim deutschen Publikum war die Pariserin Cécile Chaminade (1857-1944) lange Zeit eine große Unbekannte, doch in den letzten Jahrzehnten wurden ihre Werke – vor allem auf Tonträgern – verstärkt wahrgenommen. Sie war eine Klaviervirtuosin von internationalem Ruf, setzte sich aber mit der Zeit auch als Komponistin – in einer Männerdomäne – durch und hinterließ ein ansehnliches Œuvre, in dem Klavierwerke, Lieder und Kammermusik dominierten. Aus reichem Hause kommend, wurden ihre musikalischen Talente von den Eltern zwar gefördert, ein Studium am Konservatorium ihr aber aus gesellschaftlichen Gründen verwehrt. So erhielt sie privaten Kompositionsunterricht bei Benjamin Godard, dessen Oper Jocelyn (1888) in Frankreich auch heute noch gelegentlich gespielt wird.

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Ottorino Respighi

Orchestral Works

MDG 102 2299-6

1 CD/SACD stereo • 69min • 2000

04.01.20249 10 9

Dass der italienische Komponist Ottorino Respighi (1879-1936) außer den bei uns bekannten Sinfonischen Dichtungen Le Fontane di Roma, I Pini di roma und Feste Romane zahlreiche weitere interessante Orchesterwerke geschaffen hat, zeigt diese neue, bei der Musikproduktion Dabringhaus und Grimm erschienene CD, eingespielt in der Stadthalle Wuppertal vom Sinfonieorchester Wuppertal unter dem amerikanischen Dirigenten George Hanson. Die Metamorphosen Modi XII. Tema e Variazoni von 1930 verbinden Respighis Hang zu kirchentonalen Wendungen mit seiner Vorliebe für farbenfrohe Orchesterklänge. Dass dem Werk die zwölf Kirchentonarten zugrunde liegen, ist fast zu vergessen, wenn George Hanson das Wuppertaler Sinfonieorchester zu geradezu grellen Klangeffekten antreibt und die Kontraste zwischen expressiven und aggressiven Variationen schärft.

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Ludwig van Beethoven

Piano Trios op. 38 & op. 81b

MDG 903 2296-6

1 CD/SACD stereo • 57min • 2022

03.01.202410 10 10

Komponisten und ihre Verleger – das ist eine eigene Geschichte. Beethoven war diesbezüglich besonders störrisch, oft wütend und sehr geschäftstüchtig. Weil Beethovens Verleger Nikolaus Simrock nicht an den Verkaufserfolg des Sextetts op. 81b glaubte, bearbeitete er es als Klaviertrio und gab es noch vor dem Erscheinen des Originals heraus. Erst als sich das Klaviertrio einigermaßen verkaufte, wagt er sich an die Herausgabe des Originals. Das Septett op. 20 bearbeitet Beethoven gleich selbst als Klaviertrio und gab ihm sogar eine eigene Opuszahl: Opus 38.

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Max Reger

Complete Organ Works
Rosalinde Haas

MDG 102 2289-2

14 CD • 17h 38min • 1988-1993

24.09.20239 9 9

Die Organistin Rosalinde Haas ist zweifelsohne ein Phänomen. Mit ihrer Gesamteinspielung der Orgelwerke Max Regers hat sie in den 1980er und 90er Jahren Furore gemacht, ihre Energie und technische Perfektion sind legendär. Nach einem Konzert in der Bonner Kirche St. Joseph mit einem ohnehin schon recht anstrengenden Programm kündigte Haas einmal von der Empore hinunter an, sie würde jetzt noch Regers op. 135b spielen, „Wenn’s Ihnen“ - also dem Publikum (!) - „nicht zuviel“ sei. Sowas konnte wohl nur Haas bringen, deren spieltechnisches Temperament und Ausdauer stets unerschöpflich schienen.

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Pan Flute and Organ

MDG 903 2284-6

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2022

20.08.202310 10 10

Die Kombination von Orgel und Panflöte ist ebenso sinnig wie traditionell. Nicht nur, dass beide Instrumente auf dem gleichen Prinzip der Tonerzeugung beruhen, auch, dass selbst eine kleine Panflöte mit dem Rieseninstrument Orgel dynamisch mithalten kann, spricht dafür. Andere Kombinationen wie etwa Orgel und Cello oder auch Gitarre sind da weitaus problematischer. Einiges, was in der Vergangenheit von Gheorghe Zamfir und diversen anderen Interpreten geboten wurde, war reichlich kitschig. Seichte Melodien und auf den Effekt hin getunte Volksliedarrangements erschöpfen sich eben schnell. Was man dagegen mit der Kombination alles machen kann, zeigt diese CD, die der Dresdner Kreuzorganist Holger Gehring und der Panflötist Sebastian Pachel eingespielt haben.

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Bach

Partita A Minor BWV 827 • French Suites BWV 813, 814 & 816

MDG 940 2280-6

1 CD/SACD stereo/surround • 61min • 2021

12.08.202310 10 10

Wenn der 1950 geborene Christian Zacharias Bach-Werke auf einem modernen Flügel spielt, hört man einen ganz natürlich wirkenden, wie selbstverständlich laufenden musikalischen Fluss. Was so einfach wirkt, ist in Wirklichkeit große Kunst, geprägt von der Fähigkeit, den Dingen auf den Grund zu gehen. Dieser Grund beruht in Bachs Partiten und Suiten auf der Verschmelzung tänzerischer Rhythmen mit kontrapunktischer Meisterschaft. Und genau dies ist es, was sich in Zacharias neuen, im Konzerthaus der Abtei Marienmünster entstandenen Aufnahmen spiegelt.

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Mieczysław Weinberg

Piano Works 1951-1956

MDG 918 2283-6

1 CD/SACD stereo/surround • 78min • 2022

04.08.20239 9 9

Der bei uns immer noch relativ unbekannte Komponist Mieczyław Weinberg, der 1919 in Warschau geboren wurde und nach seiner Flucht 1939 über Minsk und Taschkent nach Moskau kam, wo er bis zu seinem Tod 1996 lebte, verdient es, wieder häufiger aufgeführt zu werden. Der Pianist Stefan Irmer, der seit 2013 an der Musikhochschule Köln unterrichtet und sich seit langem für wenig gespielte Klaviermusik einsetzt, hat nun Werke aus den Jahren 1951 bis 1956 aufgenommen, Stücke aus einer Zeit, in der Weinberg als Jude besonders unter der Stalin-Ära zu leiden hatte, bis hin zur zeitweiligen Verhaftung.

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Norman O'Neill

Piano Trio op. 7

MDG 903 2237-6

1 CD/SACD stereo/surround • 61min • 2021

09.06.20239 9 9

Der 1875 geborene Norman O'Neill ist vor allen durch seine zahlreichen Bühnenmusiken in Erinnerung geblieben. Seit 1909 als Musikdirektor am Londoner Haymarket Theatre tätig, komponierte er bis zu seinem Unfalltod im Jahre 1934 die Musik zu rund drei Dutzend Theaterstücken, die in Form von Orchestersuiten auch im Konzertsaal erfolgreich war. Die vorliegende CD beschäftigt sich aber nicht mit diesem Bereich seines Schaffens, sondern stellt O'Neill als Kammermusikkomponisten vor. Bei den eingespielten Werken handelt es sich beinahe ausschließlich um frühe Arbeiten, die O'Neill während oder kurz nach seiner Studienzeit komponierte

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Musica Baltica 10

Friedrich Christian Samuel Mohrheim
Cantatas & Arias

MDG 902 2254-6

1 CD/SACD stereo/surround • 74min • 2021

03.05.202310 10 10

Man möchte es kaum glauben, aber selbst in unserer musikgeschichtlich gut ausgeleuchteten Zeit lassen sich immer noch veritable Entdeckungen machen. Dass mit Friedrich Christian Samuel Mohrheim (1719 – 1780) ein hervorragender Komponist ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückgebracht wird, ist dem Musiker und Gelehrten Andrzej Mikolaj Szadejko zu verdanken, der bei MDG die höchst instruktive Reihe „Musica Baltica“ verantwortet. Wie F. C. S. Mohrheim überhaupt vergessen werden konnte, ist nicht nachvollziehbar; die alte „Musik in Geschichte und Gegenwart“ (MGG) nennt ihn wenigstens noch als Schwiegersohn und Nachfolger von Johann Balthasar Christian Freißlich (1687 – 1764), dem langjährigen Kapellmeister der Marienkirche im damaligen Danzig und heutigem Gdansk, der „New Grove“ führt ihn nicht mit einem eigenen Eintrag.

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Ludwig van Beethoven • Ferdinand Ries

Trios op. 9 arr. for Piano Trio

MDG 903 2270-6

1 CD/SACD stereo/surround • 78min • 2021

28.04.20239 10 9

Der Komponist und Pianist Ferdinand Ries (1784 – 1838), der sich selbst stolz als „Beethovens einzigen Schüler“ bezeichnete, hat 1806 die drei Streichtrios op. 9 seines Mentors und Vorbilds für Klaviertrio bearbeitet. Nun unternahm das Trio Parnassus, das sich seit jeher dafür einsetzt, Unbekanntes wieder zu entdecken, den gelungenen Versuch, diese Raritäten der Vergessenheit zu entreißen.

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Josef Matthias Hauer

Early Piano Music

MDG 613 2220-2

1 CD • 75min • 2020

18.04.20239 10 9

Josef Matthias Hauer (1883–1959) ist heute vor allem dadurch bekannt, dass er gleichzeitig mit Schönberg eine Form von Zwölftonmusik entwickelte, die sich allerdings von der Musik der Zweiten Wiener Schule in vielerlei Hinsicht erheblich unterscheidet, etwa in ihrem bewussten Verzicht auf expressiv-dramatische Gestaltung. So skurril seine Persönlichkeit anmuten mag (von der das wohl einzige Filmdokument mit ihm, auf YouTube unter dem schlichten Titel „Josef Matthias Hauer“ zu finden, ein beredtes Zeugnis ablegt) und so irritierend seine Ästhetik auch erst einmal wirken mag, geht doch etwa von den Zwölftonspielen, die Hauer in seinen späten Jahren in Massen komponierte, eine ganz eigene, faszinierende Wirkung aus, ein weltvergessenes, in sich ruhendes (oder um sich selbst kreisendes), überraschend konsonantes Spiel eben der (zwölf) Töne.

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Ghetto Lullaby

MDG 904 2267-6

1 CD/SACD stereo/surround • 76min • 2022

16.04.20239 10 9

Die junge südkoreanische Pianistin Yeseul Moon hat in Freiburg ihr Masterstudium (bei Gilead Mishory) und Konzertexamen absolviert, mittlerweile mehrere Preise gewonnen und vor zwei Jahren mit einer exzellenten CD mit Samuel Barbers Klavierwerk debütiert: Selten hörte man die intrikate Fuge der Sonate so fantastisch. Für ihre zweite Veröffentlichung bei MDG wählte sie nun Musik, die sich – mehr oder weniger direkt – mit den Schrecken des Nazi-Terrors auseinandersetzt und als Anti-Kriegs-Musik verstehen lässt.

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Emilie Mayer

Overtures

MDG 901 2239-6

1 CD/SACD stereo/surround • 68min • 2021

12.04.20239 10 9

Nur, weil die aus dem Mecklenburgischen stammende Emilie Mayer (1812-1883) finanziell unabhängig war und sich daher hauptberuflich als Komponistin betätigen konnte, gelang es ihr ab Ende der 1840er Jahre, in eine Domäne der Tonkunst vorzudringen, die bis dato praktisch ausschließlich Männern vorbehalten war: die Symphonie. Sie schrieb zwischen etwa 1847 und 1862 wohl insgesamt acht davon, also doppelt so viele wie Schumann oder Brahms. Da Nr. 5 als verschollen, die Existenz von Nr. 8 als fraglich gilt, haben wir heute immerhin 6 erhaltene Gattungsbeiträge, die mittlerweile allesamt auf Tonträgern vorliegen.

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Felix Mendelssohn Bartholdy

Mendelssohn Project | Vol. 3

MDG 912 2256-6

1 CD/SACD stereo/surround • 58min • 2021

04.04.202310 10 10

Und weiter geht’s mit dem „Mendelsohn Project“ des dogma chamber orchestra beim Label MDG, es ist die dritte CD und wieder sind Streichersinfonien mit einem Konzert kombiniert. Hier ist es nur eine Streichersinfonie, weil es die erste mit symphonischen Ausmaßen ist, nämlich viersätzig. Die ausgewählten Stücke passen nicht nur wegen der gleichen Tonart zusammen, sondern auch wegen der zeitlichen Nähe der Kompositionen: Und wieder staunt man, zu welch genialen Einfällen schon der dreizehn- bzw. vierzehnjährige Felix Mendelssohn Bartholdy imstande ist.

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Joseph Haydn

String Quartets Vol. 16

MDG 307 2275-2

1 CD • 61min • 2022

02.04.20239 10 9

Das Leipziger Streichquartett, gegründet 1988, setzt sich für ein weit gespanntes Repertoire ein, das von Bach bis zur Moderne reicht. In den letzten Jahren hat es sich insbesondere dem Schaffen Joseph Haydns gewidmet. Die Reihe der Streichquartett-Aufnahmen, die sich dem umfangreichen Katalog von rund siebzig Werken dieser Gattung in unregelmäßiger Folge zuwenden, ist nun bei der sechzehnten CD angekommen.

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Early 20th Century Music

sonic.art

MDG 603 2266-2

1 CD • 77min • 2022

28.03.202310 10 10

Bei Musik für Saxophonquartett aus dem frühen oder wenigstens der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts denkt man wohl erst einmal an Alexander Glasunows Quartett, entstanden 1932, und tatsächlich handelt es sich dabei um eines der ersten signifikanten Werke für diese Besetzung. Wenn sich das sonic.art Saxophonquartett also auf der vorliegenden CD ausdrücklich mit Musik des frühen 20. Jahrhunderts befasst – alle hier versammelten Werke entstanden zwischen 1914 und 1934 –, dann handelt es sich dabei mehr oder weniger zwangsläufig um Bearbeitungen, hier aus der Feder von Annegret Tully (der Baritonsaxophonistin des Quartetts), Steffen Schleiermacher und Christoph Enzel.

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Beethoven

Piano Sonatas op. 109, 110, 111

MDG 947 2274-6

1 CD/SACD stereo/surround • 67min • 2022

24.03.20239 10 9

Die mit Wettbewerbsgewinnen und Preisen überhäufte Pianistin Jin Ju wurde in Shanghai geboren, hat ihr Klavierdiplom am Konservatorium Peking gemacht und ihren Master an der Internationalen Klavierakademie Imola. Sie hat am Royal Nothern Music College in Manchester unterrichtet und ist zur Zeit Gastprofessorin in Peking, Professorin in Imola und gibt zahlreiche Meisterkurse weltweit. Für ihre erste CD hat sie den "Echo Klassik"-Preis 2012 erhalten, darüber hinaus hat sie eine CD mit Werken von Schumann aufgenommen und zwei CDs mit den Spätwerken von Chopin. [...]

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Beethoven 2 & 5

arranged by Hummel

MDG 927 2276-6

1 CD/SACD stereo/surround • 64min • 2022

15.03.20239 10 10

In den Zeiten, in denen es noch keine verbreitenden Medien gab, mussten große musikalische Werke durch verkleinernde Kammermusikbesetzungen bekannt gemacht werden. Auch für Beethovens Symphonien waren Kammermusik-Arrangements das „wichtigste und nachhaltigste Instrument für die Verbreitung, Aneignung und Kanonisierung des sinfonischen Werks“, konstatiert Andrea Klitzing, die Flötistin dieser Aufnahme und promovierte Musikwissenschaftlerin, im dreisprachigen Booklet. Von den hier gespielten Symphonien Nr. 2 und Nr. 5 seien bis zum Jahre 1850 jeweils mehr als achtzig derartige Ausgaben angefertigt worden.

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L'Arte del Virtuoso

Solo Concertos

MDG 926 2277-6

1 CD/SACD stereo/surround • 77min • 2022

10.03.20239 10 9

Sein Debüt im Katalog der Musikproduktion Dabringhaus und Grimm feiert das Ensemble caterva musica, dessen Name ins Deutsche etwa mit „Musikschar“ zu übersetzen wäre. Das 1998 gegründete westfälische Ensemble versteht sich als Botschafter Alter Musik; nach eigenem Bekunden setzt es sich – wie es sich auch für ein heutiges Barockorchester geziemt – aus Musikern zusammen, die gleichermaßen als Solisten brillieren können wie auch im Ensemblespiel musikalische Meisterschaft bieten.

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Hans Seeling

Piano Works

MDG 904 2247-6

1 CD/SACD stereo/surround • 75min • 2022

07.03.202310 10 10

Der Prager Romantiker Hans Seeling hinterließ bei seinem frühen Tod nur ein schmales Gesamtwerk, das ausschließlich aus Klavierstücken besteht, die zum Teil autobiographisch inspiriert sind. Karl-Andreas Kollys Einspielung ausgewählter Werke Seelings führt in eine hochpoetische Welt, die der Pianist, ebenso virtuos wie einfühlsam, zu neuem Leben erweckt.

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Darius Milhaud

Mélodies & Chansons

MDG 613 2271-2

1 CD • 60min • 2021

17.02.20239 9 9

Das bewährte Duo Falk-Schleiermacher ist bei der wohl systematischen Aufarbeitung französischer Liedkunst des frühen 20. Jahrhunderts nun folgerichtig bei Darius Milhaud (1892-1974) angelangt, dem neben Arthur Honegger und Francis Poulenc auch heute noch meistgespielten Komponisten aus der „Groupe de Six“. Sein Werkverzeichnis ist mit 440 Opuszahlen sehr stattlich und die Vokalmusik spielt darin eine bedeutende Rolle. Das vorliegende Album, dem möglicherweise noch ein weiteres folgen wird, deckt nur einen kleinen Teil davon ab.

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Gioacchino Rossini

Petite Messe solennelle

MDG 102 0003-2

1 CD • 1h 33min • 1976

14.02.202310 9 9

Zunächst wundert man sich: Wer um Himmelswillen veröffentlicht eine Probe-, ja Test-Aufnahme, aus dem Jahr 1976 mit einem gestückelten bzw. geklebten Revox-Band neu als eine digitalisierte Aufnahme? Das machen nur absolute Klangfanatiker wie die von Dabringhaus und Grimm Audivision (von denen Reimund Grimm 2020 verstorben ist). Sie haben die aus der Aufnahme entstandene LP, bzw. die „Ur“-Bänder, digitalisiert und begründen damit eine neue Reihe ihrer Produktion mit dem Titel „MDG Preziosa“.

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Mily Balakirev

Dinara Klinton, Niederrheinische Sinfoniker, Mihkel Kütson

MDG 952 2236-6

1 CD/SACD stereo/surround • 68min • 2021

17.01.20239 9 9

Der berühmteste russische Komponist? Tschaikowsky natürlich! Auch wenn man sein OŒuvre und seine Bedeutung nicht schmälern will, so lohnt es sich doch auf jeden Fall, auch die Musik um Tschaikowsky herum zu entdecken. Hierzu gehört auch die Musik Mily Balakirevs, der seinerseits alles andere als ein Unbekannter war: Balakirev prägte die russische Musik im 19. Jahrhundert ganz entscheidend. Gemeinsam mit César Cui, Modest Mussorgsky, Nikolai Rimsky-Korsakov und Alexander Borodin bildete er die Gruppe „Das mächtige Häuflein“, das sich einer russischen Musik frei von westlichen Einflüssen und ohne die Einschränkungen durch ein akademisches Studium verschrieben hatte.

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Wolfgang Amadeus Mozart

Christoph Schoener (Orgel)

MDG 949 2269-6

1 CD/SACD stereo/surround • 74min • 2022

24.12.202210 10 10

Mozart auf der Orgel, das ist eigentlich schon ein ziemlich abgegrastes Feld – könnte man denken. Viel hat er ja nicht für dieses Instrument geschrieben, das er eigentlich sehr geschätzt hat; genau genommen noch nicht mal ein einziges Werk, da die bekanntesten Werke für ein Orgelwerk in einer Uhr, also eine Spieluhr mit mechanischem Antrieb, komponiert wurden. Es hat sich die Tradition eingebürgert, diese Werke auf die Orgel zu übertragen, nicht ohne Grund und durchaus anspruchsvoll, wenn man mal die zum Teil horrenden spieltechnischen Schwierigkeiten dieser Stücke betrachtet. Der Rest des landläufig eingespielten mozartschen Orgelrepertoires setzt sich aus Transkriptionen zusammen, doch etwas wirklich Neues gab es hier schon länger nicht mehr – bis jetzt.

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Haydn

Sonatas
Christian Zacharias

MDG 940 2257-6

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2021

07.12.202210 10 10

Ludwig Finscher hebt die Bedeutung der Klaviersonaten von Joseph Haydn hervor: „Haydn etabliert versuchsweise und vorübergehend die Klaviersonate als Gegensatz zur Symphonie.“ (in: Ludwig Fischer, Joseph Haydn und seine Zeit, Laaber 2002, S. 428). Soweit muss man nicht gehen, aber Christian Zacharias versucht Ähnliches in seiner Zusammenstellung von vier Klaviersonaten auf dieser CD. Er widmet sich mit großer Sorgfalt, liebevoller Hinwendung und genauer Phrasierung dem graziösen Witz und schier unendlichen Einfallsreichtum dieser Klaviermusik.

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Fernando Sor

"Mes Ennuis" Favourite Works Vol. 1
Frank Bungarten

MDG 905 2263-6

1 CD/SACD stereo/surround • 75min • 2021

03.12.202210 10 10

Fernando Sor wurde 1778 in Barcelona geboren. Als Anhänger der in Spanien eindringenden Franzosen musste er nach Napoleons Niederlage das Land verlassen. Paris lockte – mit all seinen Bühnen und Salons. Hier erwarb sich Fernando Sor seinen Ruf als König des romantischen Gitarrenspiels. Er veröffentlichte unzählige Gitarrenwerke in Genres, die wir auch aus der Klaviermusik kennen: Bagatellen, Variationen, Salonstücke, Fantasien.

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Alexander Glazunov

Complete String Quartets

MDG 603 2245-2

5 CD • 5h 12min • 2003, 2004, 2006, 2008-2011

16.11.20229 9 9

In der Geschichte der russischen Kammermusik nehmen die sieben Streichquartette Alexander Glasunows einen bedeutenden Platz ein. Neben den Werken des etwas älteren Sergej Tanejew und des ungefähr gleichaltrigen Alexander Gretschaninow können sie als hervorragendster Quartettzyklus eines russischen Komponisten der um 1860 geborenen Generation gelten. Berühmt geworden ist Glasunow vor allem als Symphoniker. Dass das Streichquartett für ihn eine mindestens ebenso wichtige Gattung darstellte, zeigt sich jedoch daran, dass er auch in späteren Jahren noch Quartette schrieb (op. 106 und op. 107), wohingegen seine letzte vollendete Symphonie, die Achte, das Werk eines 40-Jährigen ist.

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Domenico Scarlatti

...ma cantabile

MDG 921 2252-6

1 CD/SACD stereo/surround • 73min • 2021

10.10.202210 10 10

Domenico Scarlatti teilt zwar mit J. S. Bach und G. F. Händel als Geburtsjahr das für die Musikgeschichte so bedeutsame Jahr 1685, und er ist genau in der Mitte zwischen beiden gestorben – Bach (1755), Händel (1759), Scarlatti (1757); dennoch war sein Nachruhm in der Folge lange nicht auf gleicher Höhe mit dem seiner beiden Kollegen. Ab der zweiten Hälfte 20. Jahrhundert wendete sich das Blatt: Er wurde als bedeutender Komponist anerkannt – besonders für die Geschichte der Claviermusik.

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Genug

Ahle Bach Gruchmann Mahler-Werfel Schelle

MDG 923 2259-6

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2021

01.10.202210 10 10

Thematisch ist diese CD kein Gute-Laune-Macher, wenn es da heißt: „Ich freue mich auf meinen Tod“, musikalisch aber ein reiner Freudenbringer – wie schon die beiden anderen Aufnahmen von BachWerkVokal aus Salzburg unter ihrem Leiter Gordon Safari. Und wieder ist sie sorgfältig und in sich stimmig konzipiert: „Genug“ ist eine musikalische Meditation über das Lebensende und damit über das Leben schlechthin in vielen Chorformen und auch Liedern.

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Conlon Nancarrow

Complete Studies for Player Piano

MDG 645 2272-2

5 CD • 5h 19min • 2005

25.09.202210 10 10

Musikproduktion Dabringhaus & Grimm hat jetzt die gesamten Studies for Player Piano des amerikanischen Komponisten Conlon Nancarrow (1912-1997), die zwischen 2006 und 2009 zunächst auf fünf Einzel-CDs innerhalb der Reihe „Player Piano“ veröffentlicht worden waren, in einer preiswerten Box zusammengefasst. Eine gute Gelegenheit, sich diese Schätze nochmals anzuhören. Der Begriff der Etüde – also eines Übungsstückes zur Erarbeitung und Konsolidierung technisch-musikalischer Fähigkeiten – scheint zunächst einmal in Verbindung mit Selbstspielklavieren paradox, passt jedoch im Fall von Nancarrows Studies (ca. 1949-1987) durchaus.

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Josef Bohuslav Foerster

Complete Orchestral Works

MDG 632 2244-2

3 CD • 3h 41min • 2007, 2008, 2009

17.09.20229 9 10

Auf der Rückseite der 3-CD-Box steht, es handle sich dabei um Josef Bohuslavs Foersters „Complete Orchestral Works‟. Das stimmt jedoch nicht; es fehlen einige Suiten und Ouvertüren sowie die Instrumentalkonzerte. Dafür bekommt man aber alle fünf Sinfonien sowie die frühe Suite In den Bergen des tschechischen Meisters. Es handelt sich auch nicht um Neuaufnahmen: Die Werke wurden bereits auf drei Einzel-CDs veröffentlicht und sind jetzt erstmalig als Box veröffentlicht. Für die Aufnahme der ersten beiden Sinfonien gab es 2009 den ECHO Klassik.

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Reflections

Adrian Tully Saxophone

MDG 603 2262-2

1 CD • 59min • 2021

07.09.20229 10 9

Das Saxophon wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden. Der Saxophonist Adrian Tully möchte aber auch Musik spielen, die vor dieser Zeit entstand. Also verbrachte der Australier die langen Lockdown-Wochen in seiner Wahlheimat Berlin mit dem Transkribieren. Das Resultat ist sein Album „Reflections“ mit Solo-Werken quer durch die Jahrhunderte.

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Antonio Vivaldi

Le quattro stagioni

MDG 903 2264-6

1 CD/SACD stereo • 51min • 2021

31.08.202210 10 10

„Muss das sein?“ stöhnte der Rezensent, als er diese Scheibe in der Post fand. Was musste jedoch geschehen, damit ihn diese Einspielung wider alle Erwartungen begeisterte? Einerseits bedurfte es zweier Interpreten, deren stupendes Können und ernsthaftes Wollen es nicht nötig hatte, sich hinter amateurhaften Mätzchen und Sentimentalitäten zu verstecken. Zum anderen der farblich schon fast überreichen Trost-Orgel in Waltershausen und eines darauf abgestimmten, perfekten Arrangements. [...]

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Beethoven

Weihe des Hauses (Overture) • Pianoconcerto No. 4 • Variations WoO 80

MDG 901 2216-6

1 CD/SACD stereo • 60min • 2020

28.08.20229 9 9

Der Musiker denkt, die Politik lenkt. Wenn eine umfangreiche Planung zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens für den November 2020 aufgrund von Corona-Beschränkungen ohne Publikum durchgeführt werden muss, warum sollte man dann aus der Not keine Tugend machen und dem Publikum diese Veranstaltung nicht per SACD zukommen lassen? Da zur Einführung eine umfängliche Lesung aus dem Gesprächsbuch „Die Kunst des Interpretierens“ mit Musikbeispielen geplant war, bietet es sich an, diese Lesung als Bonus beizulegen.

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