Forlane UCD 16800
1 CD • 34min • 1998
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die vier hier eingespielten Werke von Giacinto Scelsi (1905-1988) sind seine einzigen für diese kleine Besetzung eines solistischen Streicher-Ensembles; daraus resultiert die kurze Spieldauer dieser CD. Auch wenn Scelsi zu jener häufig kurzlebigen Spezies eines "Kult-Komponisten" zählt, machen die vier Werke einen starken Eindruck. Es gelingt Scelsi, seine vagierenden Glissando-Klänge sich gerade auf diesem spezifischen Gebiet des Streicherklanges optimal entfalten zu lassen. Dieses begrenzte Klangspektrum erlebte in Zeiten einer "neuen Sachlichkeit" in den zwanziger Jahren eine erste Renaissance, als man sich vom romantischen Superorchester abwandte; eine zweite folgte Anfang der sechziger Jahre durch die Klangfarbenkomposition (Penderecki, Górecki, Cerha u.a.). Hier reihen sich die Stücke von Scelsi als eigenständiger Beitrag ein. Sie sind konzentriert gearbeitet und jeweils in sich charakteristisch geformt; die Titel - teils indischer, teils hebräischer Herkunft - besagen wenig Inhaltliches, sie sind selbst mehr Klang als Bedeutung. Das belgische Ensemble bietet eine direkte, geradezu sinnliche Wiedergabe. Eine interessante unter den vielen überflüssigen Scelsi-Produktionen.
Dr. Hartmut Lück † [01.04.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Giacinto Scelsi | ||
1 | Natura Renovatur (1967) | |
2 | Anagamin (1965) | |
3 | Ohoi (1966) | |
4 | Elohim |
Interpreten der Einspielung
- Orchestre Royal de Chambre de Wallonie (Orchester)
- Jean-Paul Dessy (Dirigent)