Anzeige

Teilen auf Facebook RSS-Feed Klassik Heute
Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechung CD

Images

Sabine Weyer

orlando records or 0015

1 CD • 55min • 2015

04.08.2015

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 7
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Für ihre CD-Premiere hat sich die 27jährige Pianistin Sabine Weyer – gebürtige Luxemburgerin, ausgebildet in Frankreich und Belgien – ein ehrgeiziges Konzept vorgenommen. Unter dem Titel „Images“ macht sie gewissermaßen einen Abstecher in optische Gefilde, sie selber spricht von Ton-Bildern. Dabei verbindet sie Werke von französischen Komponisten, die rund zwei Jahrhunderte auseinander liegen: Jean-Philippe Rameau und Claude Debussy. Was sie in den beiden Bänden der „Images“ von Debussy und in der a-Moll-Suite von Rameau sucht, ist die „poetische Klangwelt“. Dabei ist die Verknüpfung der beiden Meister keineswegs ganz zufällig: in seinem ersten Livre bringt Debussy eine „Hommage à Rameau“ und er hat diesen seinen Vorfahren gelegentlich sogar als eines der „sichersten Fundamente der Musik“ bezeichnet. Das nimmt Sabine Weyer geradezu wörtlich. Bei ihr ist Rameaus „Premier livre de pièces de clavecin“ (wie die Abfolge der Tänzsätze im Original heißt, übrigens ein Frühwerk des 23jährigen Komponisten) das Herzstück der Aufnahme, um welches sich Debussys sechs Miniaturen wie ein Rahmen fügen.

Natürlich muss die Interpretin zu einem kleinenTrick greifen, um ihre Konzeption „hörbar“ zu machen. Sie spielt Rameaus Stücke, die für das Cembalo bestimmt sind, auf einen modernen Flügel und versetzt sie damit in die klangliche Nähe von Debussys zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Impressionen. Der Gedanke leuchtet ein und birgt dennoch seine Tücken. Neben der zauberischen Atmosphäre Debussys wirken Rameaus Gigues, Sarabandes, Allemandes usw. bei aller (bildhaften) Annäherung doch um einiges strenger und abstrakter. Selbst das einzige Rameau-Stück mit außermusikalischer Assoziation („Vénitienne“, eine Art Barkarole) wirkt in seinem rasanten Abschnurren als muntere Stilübung. Fazit: Insgesamt zeigt sich Sabine Weyers Begabung wohl doch eher in den sensibel ausgehorchten, nie aber verzärtelten Debussy-Tonbildern mit ihrem vertrackten Charme und ihrer vieldeutigen quasi-visuellen Poesie.

Mario Gerteis † [04.08.2015]

Anzeige

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Claude Debussy
1Cloches à travers les feuilles (aus Images II) 00:04:14
2Et la lune descend sur le temple qui fut (aus Images II) 00:06:27
3Poissons d'or (aus Images II) 00:03:33
Jean-Philippe Rameau
4Suite a-Moll (1706) 00:24:42
Claude Debussy
13Reflêts dans l'eau (aus: Images I) 00:06:16
14Hommage à Rameau (aus: Images I) 00:06:23
15Mouvement (aus: Images I) 00:03:33

Interpreten der Einspielung

Das könnte Sie auch interessieren

16.03.2022
»zur Besprechung«

Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1
Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1

12.08.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1
Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1

10.04.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244
Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244

18.02.2020
»zur Besprechung«

Ludwig van Beethoven, Symphony No. 9 in D major / BIS
Ludwig van Beethoven, Symphony No. 9 in D major / BIS

Anzeige

Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

Anzeige