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Besprechung CD

Georg Philipp Telemann

Wind Concertos Vol. 1

cpo 777 032-2

1 CD • 55min • 2005, 2006

27.12.2007

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Seit vielen Jahren setzt sich Michael Schneider als Solist und mit seinen Ensembles Camerata Köln bzw. La Stagione Frankfurt für das Schaffen Georg Philipp Telemanns ein. Ihm sind nicht zuletzt Gesamteinspielungen wichtiger Kammermusiksammlungen Telemanns zu verdanken, etwa des „Getreuen Music-Meisters“ oder der „Essercizii musici“. Zu den für mich bedeutendsten „Ausgrabungen“ Schneiders der letzten Jahre gehört die Gesamtaufnahme der hinreißenden Orchesterfassung von Telemanns „Kleiner Kammermusik“ (cpo 999 994-2). Sein Engagement wurde 2000 mit der Verleihung des renommierten Telemann-Preises der Stadt Magdeburg gewürdigt.

In der vorliegenden Co-Produktion von cpo und dem Deutschlandfunk stellt Schneider eine Auswahl von Telemanns Bläserkonzerten vor. Die Wahl der Stücke demonstriert ein breites Spektrum bezüglich Besetzung und Stilistik – vom Doppelkonzert für zwei Hörner, Streicher und B.c. (wohl aus Telemanns früher, Eisenacher Schaffensperiode) bis hin zum Konzert für Blockflöte, Traversflöte, Streicher und B.c. aus Telemanns später Frankfurter oder sogar erst Hamburger Zeit. Zwischen diesen Polen sind drei weitere, nicht minder interessante Werke angesiedelt: Das von Luise Baumgartl kompetent gespielte Oboenkonzert d-Moll (TWV 51:d1), das Traverso-Konzert E-Dur (TWV 51:E1), in dem Karl Kaiser mit schmeichelndem Ton überzeugt sowie das g-Moll Kammerkonzert für Blockflöte, zwei Violinen und B.c.

Tatsächlich gehören die beiden Werke mit Schneiders solistischer Beteiligung zu den Höhepunkten der CD: So zeichnet sich Schneiders Spiel (und auch das der Streicher) im Kammerkonzert durch größte Klarheit in Artikulation und Phrasierung und durch nie vordergründige virtuose Noblesse aus. Glanzlicht der Aufnahme ist ohne Zweifel das berühmte Doppelkonzert für Block- und Traversflöte, eine der wohl apartesten und großartigsten Konzertschöpfungen Telemanns. Dies ist bereits Schneiders zweite Aufnahme des Werkes (ziemlich genau 20 Jahre nach der ersten Einspielung mit Musica Antiqua Köln, Archiv-Produktion 419633-2). Es ist interessant, beide Aufnahmen gegenüberzustellen: Die Aufnahme mit Reinhard Goebel (und Wilbert Hazelzet als Duopartner) wirkt insgesamt kantiger, konturenreicher und im Schlusssatz ungezähmter (unübertroffen der Effekt des gemeinsamen, rhythmisierten Vibratos beider Solisten!). Schneiders „neue“ Deutung setzt hingegen mehr auf die (klanglichen) Gemeinsamkeiten beider Soloinstrumente und besticht durch Schneiders einmalige „Dolce“-Tongebung und ein harmonisches, dialogisches Musizieren. Bezüglich der Ornamentik hätte ich mir manchmal etwas mehr agogische Freiheit im Timing gewünscht; manches wirkt vielleicht etwas zu abgezirkelt.

Man kann also gespannt sein auf die angekündigte Fortsetzung der Reihe. Die so gelungene erste Folge gibt zu den besten Hoffnungen Anlass.

Heinz Braun † [27.12.2007]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Georg Philipp Telemann
1Concerto D-Dur TWV 54:D2 für 2 Hörner, Streicher und B.c. 00:08:01
6Concerto e-Moll TWV 52:e1 für Blockflöte, Traversflöte, Streicher und Basso continuo 00:13:47
10Concerto d-Moll TWV 51:d1 für Oboe, Streicher und B.c. 00:08:03
14Konzert g minor TWV 43:g3 for Recorder, Violin and B.c. 00:12:53
18Concerto E-Dur TWV 51:E1 für Traversflöte, Streicher und B.c. 00:12:17

Interpreten der Einspielung

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