Budapest Music Center Records BMC CD 017
1 CD • 63min • 1999
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Daß Emil Petrovics ein herausragender ungarischer Komponist der Nachkriegszeit ist, kann man dem CD-Beiheft entnehmen, nicht aber sein Geburtsjahr oder die Entstehungsdaten der Quartette. Musikalisch lassen sie sich deutlich in der Bartók-Nachfolge einordnen: eine sehr dichte, oft kanonisch und imitatorisch gearbeitete Musik, die allerdings stark von einem neoklassizistischen Grundpuls durchsetzt ist, was angesichts entsprechend stilistischer Übersättigung nicht gerade positiv wirkt. Die allzu primitive Motorik und Dam-Pa-Dam-Rhythmik vermittelt musikantische Geschäftigkeit und steht einer inhaltlichen Intensität zu sehr im Wege. Dabei ist der Ausdrucksreichtum, auch der Dissonanzgrad der Musik durchaus anspruchsvoll und hochentwickelt; auch in den ruhigeren und elegischen, an ungarischer Folklore orientierten Abschnitten überzeugt Petrovics. Allerdings wirken die immer wieder unvermeidbaren kontrapunktischen Verfahren allzu schablonenhaft. Die Solomusiker und das Bartók-Quartet musizieren unter Hochspannung, brillant und im Detail differenziert.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Emil Petrovics | ||
1 | Streichquartett Nr. 1 | |
2 | Streichquartett Nr. 2 | |
3 | Rhapsodie für Violine solo | |
4 | Rhapsodie für Violoncello solo |
Interpreten der Einspielung
- Antal Szalai (Violine)
- László Mezö (Violoncello)
- Bartók Quartett (Streichquartett)