Filmmusik von Lepo Sumera

Antes BM-CD 31.9155
1 CD • 62min • 1983-88
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Estlands großer Sinfoniker der 80er und 90er Jahre Lepo Sumera (1950- 2000) hat wie Toru Takemitsu einen Großteil seiner Schaffensenergie dem Film seiner Heimat gewidmet. Dabei zeigt er sich in einer eminenten stilistischen Bandbreite als souveräner, stets inspirierter Meister aller Metiers und Genres. Natürlich ist solche Musik meist aus Konventionen geboren, geht jedoch äußerst spielerisch und flexibel mit diesen um und gerät oft unversehens durch obsessive Verfremdung auf unbegangene Pfade. Immer sind Frische der Erfindung, Spontaneität und unsentimentale Natürlichkeit dabei, die selbst das Bittersüße nicht zur Belanglosigkeit werden lassen. Köstlich beispielsweise die musikantische Ironie in der Zirkusmusik des Can-Can aus Die Hölle, die dem Banalen eine hintergründige Dimension verleiht, ohne dem unambitionierten Hörer den Zugang zu verweigern. Ein allegorischer Puppenfilm ist Der Krieg, und mit erlesener orchestraler Raffinesse faßt Sumera Aggressivität, Gewalt und die unheimliche Ruhe nach den Schrecken in tönende Phantasmagorie.
Christoph Schlüren [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Lepo Sumera | ||
1 | Doktor Stockmann | |
2 | Die Hölle | |
3 | Der Bettler | |
4 | Die Frühlingsfliege | |
5 | Das verpaßte Treffen | |
6 | Der Vogelbeobachter | |
7 | Die Stadt | |
8 | Naerata ometi! | |
9 | Der Krieg |