
Budapest Music Center Records BMC CD 013
1 CD • 73min • 1999
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der ungarische Komponist Gyula Csapó (Jg. 1955) stellt hier fünf konzeptionell höchst eigenwillige Kompositionen vor, die sich nicht rasch einordnen lassen. Die - wie im Beiheft zitiert - von Cage und Feldman sehr geschätzten Werke stehen allerdings auch ästhetisch sehr stark im Dunstkreis von Cage und Feldman: die Folge einsamer und sehr eindrucksvoller Klänge in Hark, Edvard, denen 66 Akkorde aus Griegs Lyrischen Stücken zugrunde liegen, die kargen, monotonen Stimmen, welche die Avatamsaka Sutra vortragen und eine musikalische Szene, in der leere Floskeln imaginär-absurdes Theater spielen (Krapp's Last Tape). Die Hommage an Cage überzeugt in ihrer Schlichtheit, am persönlichsten allerdings wirkt Handshake After Shot (1977), eine theatralisch zurückgenommene Kammermusik-Szene, eine Art "Anti-Fanfare", wie es Csapó formuliert, mit einer dichten und präzis-surrealen Ausstrahlung. Dennoch bleibt insgesamt das Gefühl einer zwar sparsamen, aber eben auch etwas eindimensionalen Ästhetik zurück, die ihren historischen Höhepunkt bereits überschritten hat.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gyula Csapo | ||
1 | Handshake after Shot (dedicated to János Pilinsky) | |
2 | Hark, Edvard (Hommage to E. Grieg) | |
3 | Sutraecitations | |
4 | Krapp's Last Tape (nach Samuel Beckett) | |
5 | BirdDayCage (für John Cage's 76ten Geburtstag) |
Interpreten der Einspielung
- Versch. Interpreten ()
- Gyula Csapo (Klavier)