Beethoven-Tage der Stuttgarter Philharmoniker
Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in Ludwigsburg und Stuttgart

Jedes Jahr zu Christi Himmelfahrt soll es künftig bei den Stuttgarter Philharmonikern ein kleines, hochkarätiges Festival geben, das Beethoven ins Zentrum stellt. Damit wird eine Tradition aus den späten 1940er Jahren aufgegriffen. Eröffnet werden die Beethoven-Tage am 29. Mai in Ludwigsburg im Forum am Schlosspark. Auf dem Programm steht die Coriolan-Ouvertüre c-Moll, die erste Sinfonie in C-Dur und das 5. Klaviekonzert in Es-Dur mit Herbert Schuch. Als Gewinner des Internationalen Beethovenwettbewerbs Wien und Meisterschüler von Alfred Brendel zählt Herbert Schuch inzwischen zu den bedeutendsten Beethoven-Pianisten der Gegenwart. Der junge Pultstar Swann van Rechem, Gewinner des 58. Internationalen Dirigenten-Wettbewerbs in Besançon, stellt Beethovens letztem Klavierkonzert dessen erste Sinfonie voller jugendlichen Elans gegenüber.
Kammermusik und Lesung
Am 30. Mai findet im Gustav-Siegle-Haus um 20.00 h die Beethoven-Gedanken-Kammermusiknacht statt. Neben dem Streichquartettsatz op. 103, dem Klaviertrio c-Moll op. 1/3 und dem 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 in der Fassung für Quintett von V. Lachner liest Albrecht Selge aus seinem Roman "Beethovn" (sic!), entstanden im Jahr 2020 zum 250. Geburtstag des Komponisten.
Klaviermusik zu vier Händen
Am 31. Mai befassen sich die Beethoven-Tage mit Klavierwerken zu vier Händen, gespielt von Herbert Schuch und Gülru Ensari. (19.00 im Gustav-Siegle-Haus). Das Repertoir für Klavierduos ist sehr umfangreich und besteht, auch in diesem Programm, aus Originalkompositionen und Bearbeitungen. Denn schon immer hat es die Komponisten gereizt, mithilfe der Klangfülle des vierhändigen Spiels Musik größerer Instrumentalensembles auf das Klavier zu übertragen und sie damit auch in kleinerem Rahmen erklingen zu lassen. Das war in Zeiten, in denen noch keine Tonaufnahmen existiereten, eine wichtige Funktion dieser Bearbeitungen, die heute ihren eigenen klanglichen Reiz ausüben. Beethovens berühmt-berüchtigte Große Fuge war ursprünglich das Finale des Streichquartetts op. 130, die er selbst unter neuer Opuszahl für zwei Pianisten bearbeitete.
Zwei Konzerte zum Abschluss
Den Abschluss der Beethoven-Tage bildet am 01. Juni 2025 um 11.00 Uhr im Haus der Musik im Fruchtkasten Stuttgart eine "Klangreise durch Ludwigs Welt für Klein und Groß". Steinway Artist Maximilian Schairer und der Musikwissenschaftler Marcus Caratelli nehmen das Publikum mit auf eine Reise, die sich auf Spurensuche in Beethovens Leben begibt und mit bekannten Klangbeispielen seine große Bedeutung für die Klaviermusik verdeutlicht. Dabei werden historische Raritäten vom Clavichord über Cembalo bis hin zu einem besonderen Schiedmayer-Flügel aus dem 20. Jahrhundert zum Klingen gebracht. Ein Education-Angebot der Stuttgarter Philharmoniker in Kooperation mit dem Landesmuseum Württemberg.
Beethoven-Sinfonien mit Dirigentin Anu Tali
Am 01. Juni um 17.00 Uhr findet in Ludwigsburg im Forum am Schlosspark das abschließende Orchesterkonzert der Beethoven-Tage statt, das die Dirigentin Anu Tali leitet. Ludwig van Beethovens fünfte und sechste Sinfonie entstanden zeitgleich in den Jahren 1807 / 1808 und wurden im selben Konzert uraufgeführt. Die beiden Werke bilden ein ungleiches „Schwesternpaar“ in deutlichem Kontrast zueinander. Kein Motiv des Komponisten ist weltweit derart bekannt wie die vier Töne am Anfang von Beethovens Fünfter, keines ist mit mehr Symbolkraft aufgeladen und hat den Mythos der sogenannten „Schicksals-Sinfonie“ begründet. „Mehr Ausdruck der Empfindung als Mahlerey“ hingegen ließ Beethoven auf den Programmzettel bei der Uraufführung seiner Sechsten drucken und schuf ein komplett anderes Sinfoniekonzept im Vergleich zur Fünften.
Karten über www.stuttgarter-philharmoniker.de