Themenauswahl: Beethoven-Jahr 2020: Kammermusik III
MD+G 307 0853-2
1 CD • 70min • 1999
01.11.2000 • 10 10 9
Wenn man unbedingt etwas zu mäkeln finden will, wird man auch bei der so überaus gedeihlichen Aufnahmetätigkeit des Leipziger Streichquartetts für MD+G fündig: Bei diesem Label gibt es nur in absoluten Ausnahmefällen Kopplungen von Werken unterschiedlicher Komponisten. Um so mehr verblüffen die [...]
Das Leipziger Gewandhausquartett, das sich aus den Konzertmeistern, dem Solobratscher und Solocellisten des Orchesters rekrutiert, ist mit seiner nunmehr über 190 Jahre ununterbrochen währenden Tradition die älteste Streichquartettvereinigung der Welt. Entsprechend setzt man im Repertoire auf [...]
Im riesigen Feld der Konkurrenz schlägt sich das vor gut zwanzig Jahren an der Hanns-Eisler-Hochschule in Berlin gegründete Petersen Quartett sehr beachtlich. Besonders den beiden Quartetten aus Opus 18 kommt das frische, brillante Spiel zugute, das im forte kräftig zupackend, im piano fein [...]
Eigentlich gibt es zu Beethovens Rasumowsky-Quartetten heute nichts wirklich Neues mehr zu sagen. Dennoch ist diese Aufnahme mit dem Prazák-Quartett nichts weniger als eine kleine Sensation. Die wiederum hat mit der spezifischen Perspektive zu tun, aus der heraus die vier Tschechen Beethovens Musik [...]
Eine Interpretation von klassisch ausgewogenem Zuschnitt zu bescheinigen, kann in der Ära aufführungspraktischer Zirzensik schnell ein Malus werden. Dennoch möchte man der Lesart der Auryns bei den sechs Quartetten op.18 dieses Signum gern aus vollem Herzen zuerkennen – als Gütesiegel einer im [...]
An Einspielungen von Beethovens Streichquartetten mangelt es wahrhaftig nicht, doch kann sich das inzwischen auf eine 23jährige Erfolgs-Karriere zurückblickende Auryn-Quartett im großen Feld der Konkurrenz souverän behaupten. Den sogenannten „Rasumowsky-Quartetten“, die zusammen mit dem [...]
Igor Strawinsky nannte sie seine „unumstößlichsten musikalischen Glaubensartikel“, empfand sie als „unentbehrlich für die Wege und Ziele der Kunst“: die späten Streichquartette Ludwig van Beethovens. Zwei dieser unauslotbaren, rätselhaften, beglückenden Werke, Es-Dur op. 127 und a-Moll op. 132 [...]
Mit dieser Folge hat das Auryn-Quartett seine Aufnahme-Serie aller Streichquartette von Ludwig van Beethoven abgeschlossen (vier Folgen à je zwei CDs). [...]
Beethoven von früh bis spät. Auf dieser CD – der ersten einer Gesamteinspielung sämtlicher Streichquartette und -quintette des Klassikers – durchmißt das britische Endellion Quartet die Jahrzehnte mit Riesenschritten. Das G-Dur-Quartett aus Opus 18 markiert den Anfang, das Streichquartett in F-Dur [...]
Die Meisterschaft des Quatuor Mosaques, wie sie in jahrelanger Konzert- und Aufnahmetätigkeit bewiesen wurde, ergibt sich nicht nur aus der Virtuosität der einzelnen Musiker oder der Qualität des Zusammenspiels. Zum interpretatorischen Reichtum hat sicherlich auch eine gewisse [...]
Für ambitionierte Streichquartett-Vereinigungen sind und bleiben sie die zentrale Herausforderung: Beethovens 17 Beiträge zu dieser kammermusikalischen Gattung. Genau zu seinem 25-Jahr-Jubiläum stellt sich das englische Endellion Quartet der fordernden Aufgabe – zumindest im Aufnahmestudio. Denn im [...]
Das Endellion-Quartett setzt seine im Entstehen begriffene Gesamteinspielung der Streicher-Kammermusik Beethovens mit dem op. 130 B-Dur fort. Erfreulicherweise überlassen es die Musiker endlich einmal dem Hörer, ob er das gewaltige Werk mit der ursprünglichen Fuge (später als op. 133 separat [...]
Nobel und doch immer von der Stuhlkante aus: Die musikalischen Qualitätsinsignien des Endellion-Quartetts sind seiner Anhängerschar natürlich ein Begriff. Und sie bewähren sich auch bei solch komplexen Werken wie dem Beethovenschen F-Dur-Quartett, dessen selbstversenktes f-Moll-Adagio – in tiefe [...]
Die Qualitäten des Beethoven-Zyklus des Auryn-Quartetts sind bereits verschiedentlich gewürdigt worden: Seine Meriten liegen mehr bei der flüssigen Eleganz der früheren Quartette als bei den schroffen Attacken des Spätwerks, wobei die sensibel gestalteten langsamen Sätze auch hier von besonders [...]
Der erste musikalische Eindruck ist gar nicht mal unsympathisch. Es scheint tatsächlich, als ob die beiden Generationen der Kuijkens hier mit vielem Vergnügen zur Sache gingen. Dann betrachten wir die Dinge genauer und müssen doch in der innern wie äußern Anlage der Produktion mancherlei [...]
Seit knapp sechs Jahren bereichert mit dem Michelangelo String Quartet ein Ensemble die internationale Konzert-Szene, das sich der Entstehung und Zusammensetzung nach von anderen seiner Art deutlich unterscheidet. Während sich heute die Mitglieder eines Quartetts meist schon in jungen Jahren – oft [...]
In seinem Beitrag im Booklet zur vorliegenden Aufnahme tritt der Geiger Sigiswald Kujken die Flucht nach vorne an: Man solle keine „historisierende" Tendenz erwarten, auch wenn diese meist mit dem Namen Kuijken in Verbindung gebracht werde, warnt (oder beruhigt) er den Hörer, die Familie habe [...]
Als Wolfgang Amadeus Mozart kurz vor seinem Tode den gerade nach Wien gekommenen jungen Ludwig van Beethoven spielen hörte, soll er gesagt haben: „Das ist ein ganz Großer, der uns alle übertreffen wird." Da konnte er die sechs Streichquartette op. 18 nicht kennen, denn sie entstanden erst Ende der [...]
Eine neue Aufnahme der Rasumowsky-Quartette sowie des „Harfen“-Quartetts op. 74! Die Furcht davor, dass die Ausführenden der gigantischen Aufgabe nur eingeschränkt gewachsen sein könnten, sowohl in technischer wie insbesondere in musikalischer Hinsicht, mischt sich mit dem Frohlocken, diesen in [...]
Technisch gesehen ist das Minetti Quartett eine hochklassige Formation, exzellent in Intonation und Rhythmus. Musikalisch sieht das ein wenig anders aus. Die Tonartenabfolge dieses Beethoven-Albums ist schlüssig gewählt: c-Moll (op. 18 Nr. 4), f-Moll (op. 95) und G-Dur (op. 18 Nr. 2) und ergibt [...]
Es sei, so erfahren wir aus den „Biografischen Anmerkungen“ des Beiheftes, den Künstlern des Aris Quartetts „ein wichtiges Anliegen, dem Publikum Emotionen und Leidenschaften der Musik zu vermitteln”. [...]
Ludwig van Beethovens fünf späte Streichquartette sind ähnlich wie Bachs Kunst der Fuge ein Kunstbuch des meisterlich gehandhabten vierstimmigen Satzes. Die drei im Auftrag des Fürsten Golizyn entstandenen Quartette op. 127, 130/133 und op. 132 gehen in den beiden letztgenannten Werken über die gattungstypische Viersätzigkeit hinaus