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Besprechung CD

César Franck • Charles-Marie Widor

Christian Schmitt • Bamberger Symphoniker • Fabien Gabel

cpo 555 632-2

1 CD • 62min • 2023

17.11.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

César Franck hat leider nur eine Symphonie geschrieben, ein paar Symphonische Dichtungen, Oratorien und natürlich eine Menge Orgelwerke, derentwegen er vor allem in die Musikgeschichte eingegangen ist. Dass sein symphonisches Schaffen trotzdem einen vertieften Blick wert ist, zeigt sich immer wieder, nicht zuletzt weil gerade die stilistische Verbindung zu den Orgelwerken zu manch spannender Einsicht verhilft. Jetzt gibt es noch einen Grund mehr, sich diesem Schaffen zuzuwenden: der Komponist und Organist Zsigmond Szathmáry hat das Grande Pièce Symphonique, das die Initialzündung zur Entstehung der Gattung der Orgelsymphonie in Frankreich war, auf Anregung des Organisten Christian Schmitt für Orgel und Orchester eingerichtet.

Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen: es ist ein großer Wurf, der das Repertoire für Orgel und Orchester nachhaltig bereichert! Wenn man das Originalwerk im Ohr hat, muss man sich zwar hier und da erst einhören, da manchmal ein Vorhalt anders wirkt, eine auf der Orgel schnell untergehende Figur in den Nebenstimmen plötzlich viel prominenter klingt und Szathmáry sich hier und da auch ein paar kompositorische Freiheiten erlaubt hat, um das ganze Opus auch orchestral ansprechend und stiladäquat etwas aufzuhübschen.

Eine Repertoirebereicherung

Das Ergebnis ist bestechend. Entstanden ist ein Stück, in dem Orgel und Orchester als Teil eines gemeinsamen Klangkörpers agieren. Das Orgelpedal grundiert beispielsweise die orchestrale Basslinie mit sonorer Klangfülle wie überhaupt beide Klangkörper eine sehr innige Verbindung eingehen. Hinzu kommt, dass die Interpretation durch Schmitt und die Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Fabien Gabel berückend schön und klanglich einfach perfekt ist. Man meint zu hören, dass da ein französischer Dirigent einem der besten deutschen Klangkörper frankophile Zwischentöne beibringt. Dass die Jann-Orgel der Bamberger Konzerthalle ziemlich gut französisch spricht, ist auch nicht zu überhören. Alles in allem lohnt sich diese Aufnahme allein schon für Francks Grande Pièce Symphonique. Komplettiert wird die Einspielung aber noch durch Les Eolides, eine Symphonische Dichtung Francks, und durch La Nuit de Walpurgis seines Zeitgenossen Charles-Marie Widor. Das passt nicht nur stilistisch, sondern schließt auch eine Repertoirelücke. Alles in allem ist dies eine hervorragende Einspielung, die das Repertoire grundlegend bereichert. Vor allem dem Werk Francks ist eine große Verbreitung zu wünschen, aber auch Widors wirklich spannende Symphonische Dichtung sollte sich auf zahlreichen Konzertprogrammen wiederfinden. Die Stücke lohnen es ohne jeden Zweifel!

Guido Krawinkel [17.11.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
César Franck
1Grand pièce symphonique fis-Moll op. 17 00:25:47
4Les Éolides op. 26 (Sinfonische Dichtung) 00:10:14
Charles-Marie Widor
5La Nuit de Walpurgis op. 60 (Sinfonische Dichtung) 00:25:26

Interpreten der Einspielung

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