col legno WWE 1 CD 20078
1 CD • 54min • 1999
01.11.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Beethoven und Bruckner einerseits, Goethe andererseits als geistige Paten zu beschwören, wie es der Booklet-Text zu der 1952-55 "durch den Nürnberger Komponisten Martin Scherber entstandenen" einsätzigen Sinfonie tut, stellt für ein Werk eine nur schwer einzulösende Hypothek dar. In diesem fast einstündigen kolossalen Satz jedenfalls tritt die Metamorphose auf der Stelle. Bruckners geniales Wissen um Kontraste und Ergänzung in Harmonik und Bewegung hat sich trotz aller Meditation nicht offenbart. Zu hartnäckig klebt die Musik an ostinaten Figuren und Orgelpunkten, und wenn sich darüber chromatische Klangwogen angestrengt auftürmen, findet man sich nach deren Abebben doch wieder am gleichen Punkt. Wirkliche Entwicklung hat nicht stattgefunden. Eine Musik, in der sich mancher wohlig einrichten mag, nicht unsympathisch, aber wenig ökonomisch im Einsatz der Mittel und von einer nicht zu überhörenden Langatmigkeit. Auch der engagierte Einsatz des Orchesters unter Elmar Lampson kann nicht glaubhaft machen, daß es sich hier um die krönende Fortführung der durch die eingangs genannten Vorläufer geprägten sinfonischen Entwicklung handeln soll.
Peter T. Köster † [01.11.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Martin Scherber | ||
1 | Sinfonie Nr. 3 h-Moll |
Interpreten der Einspielung
- Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (Orchester)
- Elmar Lampson (Dirigent)