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1 DVD-Video • 2h 50min • 2000
16.01.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Produktion erregte meine Neugier, wie dieser Turina (geboren 1952, Schüler von Donatoni und Olmedo) für kleinere Besetzungen komponiert. Bei dieser Oper hingegen kann man mit Gewinn hineinspringen in ein gigantisches Spektakel - es ist im wahrsten Sinn des Wortes toll. Im sehens- und hörenswerten Dokumentarteil über die monatelangen Vorarbeiten des Riesenprojektes nennt der Librettist das Ganze eine "delirious phantasy". Gewiß! Der Titelheld gelangt im ersten Akt per Zeitmaschine ins Jahr Dreitausend-x. Es finden statt: Klamauk, Skurriles, Videomontagen, Absurdes, Tumultuöses, Naturkatastrophen, technische Selbstzerstörung im Krebsgang, Energieaustausch zwischen Sonnen und Galaxien. Bald kann man die Akteure auf einer mehrstöckigen Bühne kaum mehr zählen. Don Quijote, teils nostalgisch, teils diabolisch angehaucht, schlittert auf dem Zeitstrahl wie ein Spielzeugklotz auf einer Metallschiene. Im dritten Akt wohnen wir noch einer leidlich spannenden Konferenz über Quijote bei, die 2005 datiert. Schier unbegrenzter Einfallsreichtum hat ein Opern-Produkt beschert, wie es postmoderner kaum sein könnte; die musikalischen Anspielungen beinhalten neben Strauss und Wagner spürbar die Opern von Cage und Stockhausen.
Dr. Matthias Thiemel [16.01.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
José Luis Turina | ||
1 | Don Quijote en Barcelona (Oper in drei Akten) |
Interpreten der Einspielung
- Michael Kraus (Bariton)
- Flavio Oliver (Tenor)
- Itxaro Mentxaka (Mezzosopran)
- Montserrat Torruella (Sopran)
- Santiago Calderon (Tenor)
- Cor de Cambra del Palau de la Música (Chor)
- Orquestra Sinfonica del Gran Teatre de Liceu (Orchester)
- Josep Pons (Dirigent)