Der König tanzt
Orchestermusik und Airs
Lully, Cordier, Lambert, Cambert
DG 471 142-2
1 CD • 76min • 1999
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Im Beiheft dieser CD sieht man einen Schauspieler, der eine Geige auf französische Art hält, also unterhalb des Schlüsselbeins an die Achsel gelehnt. Das sieht nicht nur elegant aus, sondern zwingt den Musiker auch zu einem leichten, zugleich sehr resonanzreichen Spiel. Die Musica Antiqua Köln klemmt die Geigen hingegen unters Kinn, was ein kräftigeres, "fetzigeres" Spiel ermöglicht. Und genau das führt sie dann auch fast 76 Minuten lang lautstark vor.
Neben plakativen Schlußritardandi bietet Reinhard Goebel noch manch andere Überraschung. So reduziert er beispielsweise das inégale Spiel (die Längung der ersten und die Kürzung der zweiten Note eines Achtelpaares), welches heute als typisch französisch gilt und von Musikern wie William Christie oder Christophe Rousset sehr überzeugend eingesetzt wird, auf kaum hörbare Nuancen. Und während man heute dazu tendiert, bei Lully Basses de violon einzusetzen (große, einen Ton tiefer gestimmte Celli), wählt Goebel normale Violoncelli und Baßgamben. Dem Verkaufserfolg dieses "Soundtrack" steht dies zweifellos nicht im Wege.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.07.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
1 | ||
2 | ||
3 | ||
4 |
Interpreten der Einspielung
- Céline Scheen (Sopran)
- Ex Tempore ()
- Musica Antiqua Köln (Orchester)
- Reinhard Goebel (Dirigent)