Spirit of Shakespeare
col legno WWE 20104
2 CD • 1h 40min • 2000
01.05.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Idee ist zwingend - so zwingend, daß man sich fragt, warum Gitarristen und Lautenisten nicht schon früher darauf gekommen sind: Schließlich kann man den Trauernden, Verrückten und Verliebten aus Shakespeares Dramen sowohl im musikalischen Kolorit der Elisabethanischen Epoche, also bei John Dowland, begegnen, als auch in ihren zeitgenössischen Transformationen bei Hans Werner Henze. Dessen zwei Sonatas on Shakespearean Characters faßt Stephan Stiens auf der Gitarre sehr lebendig, sprechend und (sogar bei der spieltechnisch irrwitzigen Mad Lady Macbeth der zweiten Sonate, CD 2, Tr. 10) enorm präzise.
Der Wechsel zur Laute und zu Dowland macht mich hingegen nicht ganz glücklich: Sobald es hier polyphon wird, verliert Stiens' Spiel an Ruhe und Gelassenheit, gerät aus der Balance und sein Ton wird leicht allzu spitz. Schön geraten allerdings die ruhig-getragenen Stücke wie etwa Mr. Dowland's Midnight (CD 2, Tr. 11).
Susanne Benda [01.05.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Hans Werner Henze | ||
1 | Royal Winter Music (1st and 2nd Sonatas on Shakespearean Characters, 1975/1979) | |
John Dowland | ||
2 | Tänze und Fantasien für Laute |
Interpreten der Einspielung
- Stephan Stiens (Laute)