
Le chant du monde RUS 288 169
2 CD • 1h 26min • 2000
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es ist schon seltsam, wenn ein Komponist mit bloß zweieinhalb Sinfonien gleich zum Sinfoniker einer ganzen Generation aufrückt. Weil eben die fünf Mitglieder des "Mächtigen Häufleins" das Heil der (national-)russischen Musik vorab im Theater suchten. Auch Alexander Borodin beteiligte sich - mit Fürst Igor - daran; aber mindestens ebenso wichtig sind seine Beiträge auf sinfonischem Feld, obwohl die erste Sinfonie in manchem noch ungelenk anmutet und die dritte ein zweisätziges (zudem von Alexander Glasunow bearbeitetes und instrumentiertes) Fragment darstellt. Die Nummer zwei in h-Moll freilich ist und bleibt ein Höhepunkt der slawischen Romantik.
Mark Ermler nähert sich dieser Musik mit übertriebenem Pathos: ein poco allargando verführt zum extremen Abbremsen, das piano in den Holzbläsern - Beispiel: Trio der zweiten Sinfonie - gerät zum Kraftakt, und das Blech (auf welches Borodin, der von Militärkapellen schwärmte, besonderes Gewicht legte) reißt die Führung unangefochten an sich. Dagegen kommen die zwar kernigen, aber auch ein bißchen stumpfen Streicher des Bolschoi-Orchesters nicht auf.
Mario Gerteis † [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alexander Borodin | ||
1 | Sinfonie Nr. 1 Es-Dur | |
2 | Sinfonie Nr. 2 h-Moll op. 5 | |
3 | Sinfonie Nr. 3 a-Moll (1882/1887) |
Interpreten der Einspielung
- Orchestre du Bolchoi (Orchester)
- Mark Ermler (Dirigent)