
ASV DCA 1092
1 CD • 78min • #8. 1999
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Im Gegensatz zu seinem Kollegen Giovanni Sgambati, der durch seinen Lehrer Franz Liszt direkt mit der nordeuropäischen Musikkultur in Berührung kam, mußte sich der in Neapel ausgebildete Giuseppe Martucci (1856-1909) mit einem indirekten Studium dessen begnügen, was nördlich der Alpen an neuen musikalischen Stilrichtungen zu entdecken war. Wie gut ihm das gelang, läßt sich beispielsweise an seiner Serenata studieren, deren Parfümiertheit unmittelbar an Bizets Chants du Rhin erinnert. Beinahe ebenso übersüßt gibt sich die beliebte Nocturne in Ges-Dur, für deren Orchesterversion sich nicht einmal der gestrenge Arturo Toscanini zu schade war. Weniger zuckrig, dafür um so kurioser erscheint die für Martuccis Verhältnisse ungewöhnlich umfangreiche Fantasia in ihrer Mischung aus virtuosem Aplomb und burlesker Spielfreude. Nicht ohne Originalität bastelt Martucci unter Verwendung von Scarlattis trockener Repetitionseleganz und Listzs saftigem Pomp sprühende Salontischfeuerwerke wie das Pezzo fantastico, mit denen der Pianist Francesco Caramiello bravourös zu zündeln weiß.
Peter Schlüer [01.02.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Giuseppe Martucci | ||
1 | Capriccio und Serenade op. 57 | |
2 | Fantasie op. 51 | |
3 | Zwei Nocturnes op. 70 | |
4 | Caprice und Toccata op. 77 | |
5 | Sechs Stücke op. 44 |
Interpreten der Einspielung
- Francesco Caramiello (Klavier)