Friedrich Smetana gilt als der Vater eines eigenständigen tschechischen Nationalstils auf dem Gebiet der Oper und der Sinfonischen Dichtung. Geboren am 2. März 1824, studierte er Klavier und Musiktheorie in Prag. 1848 gründete er eine eigene Musikschule. Von 1856 bis 1860 war er Musikdirektor der Philharmonischen Gesellschaft in Göteborg, ab 1866 Kapellmeister am Prager Nationaltheater. 1874 ertaubte er völlig und musste seine Dirigententätigkeit aufgeben. Dennoch komponierte er unablässig weiter. Beeinflusst von den Werken Wagners und Liszts schuf Smetana volkstümliche, bildkräftige Werke, die stark durch das nationale musikalische Kolorit seiner tschechischen Heimat geprägt sind und schnell zu Standardwerken des klassischen Musikrepertoires wurden. Der 12. Mai 2014 ist Smetanas 130. Todestag. Die verkaufte Braut und Mein Vaterland mit dem berühmten Werk Die Moldau haben ihn in der klassischen Musikwelt unsterblich gemacht.
Tabellarische Biographie
2.3.1824 | geboren in Litomysl |
1830 | Erster öffentlicher Auftritt als Pianist |
1832 | Erste (erhaltene) Komposition: Galopp |
1843 | Schulabschluß am Gymnasium in Pilsen |
1844 | Musikstudium bei Josef Proksch Hauslehrer bei Graf Thun |
1845 | Debüt in Prag als Pianist |
1847 | Konzertauftritte in Pilsen und Eger |
1848 | Bittbrief an Franz Liszt |
1848 | Nationalgardist während der Prager Revolution |
1848 | Eröffnung einer privaten Musikschule |
27.8.1849 | Heirat mit Katerina Kolárová |
1851 | Geburt der Tochter Bedriska (1855 gestorben) |
1852 | Geburt der Tochter Gabriela (1854 gestorben) |
1853 | Geburt der Tochter Zofie |
1854 | Geburt der Tochter Katerina (1856 gestorben) |
3.12.1855 | Uraufführung Klaviertrio g-Moll op. 15 |
1856 | Umzug nach Schweden (Göteborg) Dirigent der Philharmonischen Gesellschaft; Eröffnung einer privaten Musikschule |
1857 | Begegnung mit Franz Liszt in Weimar |
1858 | Arbeit an den sinfonischen Dichtungen Richard III. und Wallensteins Lager |
19.4.1859 | Tod seiner Frau Katerina |
10.7.1860 | Heirat mit Bettina Ferdinandi |
19.5.1861 | Rückkehr von Göteborg nach Prag |
1861 | Geburt der Tochter Zdenka |
5.1.1862 | Uraufführung Richard III. und Wallensteins Lager in Prag |
1862-1865 | Dirigent beim Gesangsverein Hlahol |
1863 | Geburt der Tochter Bozena |
1864/1865 | Musikreferent der "Národní Lísty" |
1865 | Begegnung mit Franz Liszt in Budapest |
5.1.1866 | Uraufführung Die Brandenburger in Böhmen in Prag |
30.5.1866 | Uraufführung Die verkaufte Braut in Prag |
1866-1874 | 1. Kapellmeister am Interimstheater in Prag |
30.5.1866 | Uraufführung Dalibor in Prag |
1868 | Reise nach München zu einer Aufführung von Wagners Meistersinger |
1872 | Reise nach München zu einer Aufführung von Wagners Tristan und Isolde |
27.3.1874 | Uraufführung Zwei Witwen in Prag |
14.3.1875 | Uraufführung Vysehrad aus Ma Vlast (Mein Vaterland) in Prag |
4.4.1875 | Uraufführung Die Moldau aus Ma Vlast (Mein Vaterland) in Prag |
20.10.1875 | Völliger Hörverlust |
1876 | Übersiedlung zu seiner Tochter Zofie Schwartz |
7.11.1876 | Uraufführung Der Kuss in Prag |
18.9.1878 | Uraufführung Das Geheimnis in Prag |
29.3.1879 | Uraufführung Streichquartett Nr. 1 e-Moll |
1879 | Böhmische Tänze für Klavier |
11.6.1881 | Uraufführung Libuse bei der Eröffnung des Nationaltheaters in Prag |
29.10.1882 | Uraufführung Die Teufelswand in Prag |
5.11.1882 | Erste Gesamtaufführung des Zyklus Má Vlast (Mein Vaterland) |
3.1.1884 | Uraufführung Streichquartett Nr. 2 d-Moll |
1884 | Einweisung in die Landesirrenanstalt |
12.5.1884 | gestorben in Prag; begraben auf dem Vysehrad |