Vor über 400 Jahren, am 24. August 1617, wurde der deutsche Komponist Johann Rosenmüller in Oelsnitz bei Plauen geboren. Er studierte an der theologischen Fakultät der Universität Leipzig und schloss 1640 sein Studium ab. Im gleichen Jahr wurde er an die Thomasschule berufen und übernahm dort bis 1655 sogar die Vertretung des damaligen Thomaskantors Tobias Michael. Eine erste Reise nach Italien unternahm er 1645/1646. Ab 1651 war er Organist an der Nikolaikirche sowie später auch an der Thomaskirche mit der Aussicht auf das Amt des Thomaskantors. Im Mai 1655 wurde Rosenmüller unter dem Vorwurf der Pädophilie verhaftet. Er konnte aus der Haftanstalt entkommen und floh nach Italien. In Venedig baute er sich als Posaunist und Komponist am Markusdom eine neue Existenz auf. Daneben war er auch am Ospedale della Pietà, an dem später Antonio Vivaldi wirkte, als Kapellmeister tätig. Rosenmüller verbrachte 24 Jahre als angesehener Mann in Venedig. 1682 kehrte er als Hofkapellmeister des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel nach Deutschland zurück. Zwei Jahre später, am 10. September 1684, starb er dort und wurde dort auch begraben.
Tabellarische Biographie
1617 | geboren in Oelsnitz, Vogtland. |
1640 | Studium der Theologie an der Universität Leipzig, daneben Vertreter des Thomaskantors Tobias Michael. |
1645 | Rückkehr aus Venedig, wo er sich studienhalber hin begeben hatte. Organist der Nicolaikirche in Leipzig. |
1655 | Anklage wegen Unzucht mit Chorknaben. Flucht nach Venedig. |
1682 | Rückkehr nach Deutschland. |
10.9.1684 | Tod es Komponisten, der nach seiner Rückkehr aus Italien in den Dienst des Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel getreten war. |