7.5.1833 | Geboren in Hamburg-Neugstadt, Specksgang 24, Schüters Hof. Der Vater war johann Jakob Brahms (1806-1872), die Mutter Johanna Henrika Christiane, geb. Nissen (1789-1865). |
1839 | Erster Geigenunterricht durch den Vater. |
1840 | Klavierunterricht bei Otto Briedrich Willibald Cossel (1813-1865), der seine große Begabung sofort erkennt. |
1942 | Nach mehreren Umzügen zieht Familie Brahms in den Dammtorwall 29. Dort erlebt die Familie den dreitägigen Brand, der als "der Große Hamburger Brand" in die Geschichte der Stadt eingeht und der einen Großteil der Hamburger Altstadt vernichtet. |
1843 | Erstes öffentliches Auftreten in enem "Privat-Subscriptionsconcert zum Benefiz der weiteren musikalischen Ausbildung des Johannes Brahms". |
1844 | Cossel bemüht sich mit Erfolg, seinen eigenen Klavierlehrer Eduard Marxen (1806-1887) für die weitere Ausbildung von Johannes Brahms zu gewinnen. |
1845 | Marxen beginnt, Johannes Brahms zu unterrichten. |
1846 | Aufgrund der finanziellen Not der Familie spielen Vater und Sohn Brahms in Tanz- und Vergnügungslokalen auf. |
1849 | Am 14. April gibt Brahms eine "Soirée musicale" und führt seine Fantasie über einen beliebten Walzer sowie Beethovens Waldstein-Sonate auf. |
1850 | Bekanntschaft mit dem Geiger Eduard Reményi (1830-1898), der nach der österreichisch-ungarischen Revolution von 1849 nach Hamburg gekommen ist. |
1852 | Brahms und Reményi geben gemeinsame Konzerte. Die Klaviersonate Nr. 2 fis-Moll op. 2 entsteht (später Clara Schumann zugeeignet). |
1853 | Im April erste größere Konzertreise mit Reményi und Bekanntschaft mit dem bereits berühmten Geiger Joseph Joachim (1831-1907). Bekanntschaft mit dem Ehepaar Schumann in Düsseldorf, das von seiner Begabung und seinen Fähigkeiten als Komponist und Pianist gleichermaßen begeistert ist. Robert Schumann veröffentlicht in der "Neuen Zeitschrift für Musik" den berühmten Aufsatz über Brahms und vermittelt die erste Drucklegung seiner Werke. |
1854 | Selbstmordversuch Robert Schumanns und seine Einweisung in die Nervenheilanstalt Endenich bei Düsseldorf. Brahms reist nach Düsseldorf, um Clara Schumann helfend zur Seite zu stehen. Die Variationen für Klavier über ein Thema von Robert Schumann fis-Moll op. 9 entstehen. |
1855 | Brahms konzertiert mit Joseph Joachim und Clara Schumann. Auf dem Rheinischen Musikfest lernt er u.a.Eduard Hanslick und Julius Stockhausen Kennen. Konzertreise nach Hamburg und Bremen, wo er am 20. November als Solist in Beethovens viertem Klavierkonzert in G-Dur erstmals mit Orcheser auftritt. |
1856 | Tod Robert Schumanns in der Nervenheilanstalt von Endenich bei Düsseldorf. Brahms verbringt mit Clara Schumann und einigen ihrer Kinder sowie mit seiner Schwester Elise einen mehrwöchigen Erholungsurlaub am Vierwaldstätter See. |
1857 | Engagement nach Detmold als Chordirigent und Pianist. Arbeit am ersten Klavierkonzert. |
1858 | Sommerferien mit Joseph Joachim und Clara Schumann in Göttingen. Bekanntschaft mit der Professorentochter Agathe von Siebold (1835-1909) mit der sich Brahms heimlich verlobt. Beendigung der Komposition des ersten Klavierkonzertes d-Moll op. 15. |
1859 | Am 22. Januar erfolgreiche UA des ersten Klavierkonzertes in Hannover. Die zweite Aufführung des Wrkes am 27. Januar in Leipzig gerät jedoch zum Mißerfolg. In Hamburg findet das Konzert am 24. März jedoch eine positive Aufnahme. Trennung von Agathe von Siebold. Gründung eines Frauenchores in Hamburg. |
1860 | Bekanntschaft mit dem Musikverleger Fritz Simrock (1838-1901) bei einer Schumann Gedenkfeier in Düsseldorf. Komposition der Gesänge für Frauenchor op. 17 in Hamburg. |
1861 | Clara Schumann führt trotz der negativen Kritik unter Brahms Leitung das erste Klavierkonzert in ihren Konzerten auf, ebenso die Händel-Variationen op. 24. |
1862 | Am 8. September begibt sich Brahms auf seine erste Wien-Reise und gibt dort am 16. November sein erstes Konzert. |
1863 | Brahms wird zum Leiter der Wiener Singakademie berufen, die vakante Dirigentenstelle der Hamburgischen Philharmonie, auf die er sich große Hoffnungen gemacht hatte, wird jedoch mit Stockhausen besetzt. Komposition der Zwölf Lieder und Romanzen für Frauenchor op. 44. |
1864 | Schon im Juni gibt Brahms seine Stelle als Chordirigent in Wien auf und bleibt trotz einstimmiger Wiederwahl im Herbst des Jahres bei seinem Entschluß. Sommeraufenthalt in Baden-Baden. |
1865 | Tod der Mutter Johanna Henrika Christiane Brahms, geb. Nissen, am 2.2. in Hamburg. Sommeraufenthalt in Lichtental bei Baden-Baden. Arbeit an einem Requiem. |
1866 | Wiederverheiratung des Vaters am 22.3. mit Karoline Louise Pomplun, verwitwerte Schnack, zu der Brahms ein herzliches Verhältnis gewinnt. Reisen nach Winterthur, Zürich und Freundschaft mit dem Chirurg Dr. Theodor Billroth (1829-1894). Im Herbst erneute Konzertreise mit Joseph Joachim. Beendigung der Komposition des Deutschen Requiem op. 45. |
1868 | UA des Deutschen Requiem op. 45 am 10. April im Bremer Dom unter Leitung des Komponisten. Damit ist sein kompositiorischer Ruf endgültig gesichert. |
1869 | Erste vollständige Aufführung des Deutschen Requiems am 18. Februar in Leipzig unter der Leitung von Carl Reinecke. Die Aufführung wird ein großer Erfolg für Brahms, es folgen Aufführungen in vielen weiteren deutschen Städten. Joseph Joachim, seit 1866 Direktor der neuen Berliner Musikhochschule, bietet ihm eine Professur an, doch Brahms kann sich nicht entschließen, diese anzunehmen. Komposition des Liebeslieder-Walzer op. 52 sowie des ersten Teils der Ungarischen Tänze. |
1870 | Das Deutsche Requiem wird in vielen deutschen Städten aufgeführt und zu Brahms' erfolgreichstem Werk. |
1871 | Wiederum Sommeraufenthalt in Baden-Baden und Vollendung des Schicksalslied für Chor und Orchester op. 54 (nach Hölderlin). |
1872 | Tod es Vaters, Johann Jakob Brahms, am 11.2. in Hamburg. Brahms wird zum Chordirektor des Wiener Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde berufen. Entstehung des weltberühmten Kinderliedes Guten Abend, gut' Nacht op. 49 Nr. 4 widmet er seinen Wiener Freunden Arthur und Bertha Faber zur Geburt ihres zweiten Kindes. |
1873 | Brahms wirkt erfolgreich als Pianist, Komponist und Dirigent und verbringt den Sommer erstmals in Tutzing am Starnberger See. Zu Weihnachten erfolgt die erste öffentliche Ehrung, die Verleihung des Bayerischen Maximiliansordens für Kunst und Wissenschaft durch König Ludwig II. von Bayern. In Tutzing vollendet Brahms die Haydn-Variationen op. 56 in zwei Fassungen (einmal für Orchester und einmal für Klavier). |
1874 | Im April Ernennung zum Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Künste. Sommeraufenthalt in Rüschlikon am Zürcher See. |
1875 | Brahms legt nach drei Saisons die leitende Position bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien nieder. Berufung in die Wiener Kommission für Künstlerstipendien der Gesellschaft der Musikfreunde, wodurch er auf den jungen Anton Dvorák aufmerksam wird, den er fortan fördert. Vollendung des Klavierquartetts Nr. 3 c-Moll op. 60 und des Streichquartetts Nr. 3 B-Dur op. 67. |
1876 | Die Universität Cambridge trägt Brahms die Ehrendoktorwürde an, die er aber wegen der umständlichen Reise dorthin dankend ablehnt. Er führt letzlich ergebnislos Verhandlungen mit der Stadt Düsseldorft wegen der Leitung des dortigen Musikvereins. Vollendung der Sinfonie Nr. c-Moll op. 68. |
1877 | Sommeraufenthalt in Pörtschach am Wörther See und dort Komposition großer Teile der zweiten Sinfonie D-Dur op. 73. Vollendung der zweiten Sinfonie im Herbst in Lichtental bei Baden-Baden. UA des Werkes durch die Wiener Philharmoniker unter Hans Richter mit großem Erfolg. |
1878 | Im April Italien-Reise mit Theodor Billroth. Teilnahme an der 50-Jahr-Feier der Hamburger Philharmonie und dort Aufführung der zweiten Sinfonie unter seiner Leitung. Zum zweiten Mal verbringt Brahms den Sommer in Pörtschach am Wörther See und komponiert dort das Violinkonzert D-Dur op. 77, dessen Ausarbeitung der Solostimme Joseph Joachim mit beeinflußte. |
1879 | Am 1. Januar UA des Violinkonzertes im Leipziger Gewandhaus mit Brahms als Dirigent und Joachim als Solist. Der berühmte Geiger führt das Werk bei zahlreichen Konzerten in ganz Europa auf und verhilft ihm so zu rascher Bekanntheit und Beliebtheit. Die Universität Breslau verleiht ihm die Ehrendoktorwürde. |
1880 | Am 2. Mai feierliche Enthüllung des Schumann-Denkmals in Bonn im Beisein von Joseph Joachim und Johannes Brahms. Erstmals verbringt Brahms den Sommer in Bad Ischl. Seine Kompositonen bringen im ein einträgliche Einnahmen. Komposition der Akademischen Festouvertüre op. 80 als Dank für die Ehrendoktorwürde der Universität Breslau. Veröffentlichung der letzten beiden Heft der Ungarischen Tänze. |
1881 | Reise mit Billroth nach Sizilien. UA des zweiten Klavierkonzertes B-Dur op. 83 im Brahms als Solist und der Meininger Hofkapelle unter Hans von Bülow am 9. November 1881 in Budapest. Es findet begeisterte Aufnahme und wird sogleich auch in anderen Städten aufgeführt. |
1882 | Aufenthalt im Frühling und Sommer in Bad Ischl. Im Herbst dritte Italien-Reise. |
1883 | Arbeit an der dritten Sinfonie, die sich teilweise auf frühere Skizzen und Entwürfe bezieht. Die von Hans Richter geleitete UA am 2.12. mit den Wiener Philharmonikern findet trotz der von Brahms-Gegnern gesteurerten Tumulte, lebhafte Zustimmung. |
1884 | Beginn der Kompostion der vierten Sinfonie. |
1885 | Vollendung der vierten Sinfonie e-Moll op. 98. UA am 25. Oktober in Meiningen durch die dortige Hofkapelle unter Hans von Bülow. Die UA gerät zum triumphalen Erfolg. Es schließt sich eine Konzertreise nach Westfalen und Holland mit dem Meininger Orchester und Hans von Bülow an. |
1886 | Ernsthafte Verstimmung zwischen Brahms und Bülow, die auf die zweite Aufführung der vierten Sinfonie in Frankfurt unter Brahms zurückgeht, die eigentlich Bülow dirigieren sollte. Brahms wird zum Ehrenpräsidenten des Wiener Tonkünstlervereins ernannt. Er wählt Hofstätten am Thuner See als Sommerresidenz wo er viele Besucher empfängt. Am 5. November stirbt sein Bruder Fritz, der als Klavierlehrer in Hamburg tätig gewesen war und setzt ihn zum Erben ein. |
1887 | Versöhnung mit Bülow. Verleihung des Ordens "Pour le mérite" für Kunst und Wissenschaft in Berlin. |
1888 | Erneute Italienreise. Die Zigeunerlieder op. 103 werden nach der UA am 26. November in London rasch populär. Entstehung der dritten Violinsonate d-Moll op. 108, die Hans von Bülow gewidmet ist. |
1889 | Brahms wird mit dem österreichischen Ritterkreuz des Leopoldordens ausgezeichnet. Am 23. Mai wird ihm telegraphisch nach Bad Ischl die Mitteilung gemacht, dass er zum Ehrenbürger der Stadt Hamburg ernannt wird. Am 14. September überreicht im Bürgermeister Petersen den Hamburger Ehrenbürgerbrief. Zur Eröffnung der Handels- und Gewerbeausstellung in Hamburg gibt Brahms zum letzten Mal ein öffentliches Konzert in seiner Heimatstadt, bei dem u.a. die Altrhapsodie und das Violinkonzert aufgeführt werden. |
1891 | Auf Einladung des Herzogspaares besucht Brahms im Frühling Meiningen, wo ihn der dortige Soloklarinettist Richard Mühlfeld zu Kompositionen für dieses Instrument anreget. Er schreibt im Sommer das Trio für Klavier, Klarinette und Violoncello a-Moll op. 113 und das Quintett für Klarinette und Streicher op. 115. |
1892 | Tod der Schwester Elise Grund am 11. Juni in Hamburg. Fertigstellung der Drei Intermezzi für Klavier op. 117 und der vier Klavierstücke op. 118 in Bad Ischl. |
1894 | Tod des Freundes Theodor Billroth und des Dirigenten Hans von Bülow. Die Philharmonische Gesellschaft in Hamburg bietet ihm die Leitung ihrer Konzerte an, doch Brahms lehnt ab. Im Sommer in Ischl Zusammentreffen mit Johann Strauß (Sohn). |
1895 | Brahms reist zum Musikfest in Leipzig wo er mit Eugen d'Albert als Solist seine beiden Klavierkonzerte aufführt. Im Februar und Herbst finden die letzten Besuche Brahms' bei Clara Schumann statt, mit der er in ständigem Briefkontakt gestanden hatte. |
1896 | Letztes Auftreten von Brahms in einemKonzert am 10. Januar in Berlin, wo er wiederum mit Eugen d'Albert als Solist seine beiden Klavierkonzerte dirigiert. Am 26. März erleidet Clara Schumann einen Schlaganfall und stirbt am 20. Mai in Frankfurt. Im Sommer leidet Brahms, wie zunächst angenommen wird, unter Hepatitis (Gelbsucht), es stellt sich später jedoch heraus, dass es sich um Leberkrebs handelt. Die elf Choralvorspiele für Orel op. 122 sind das letzte vollendete Werk. |
1897 | Brahms gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich. Er muss die Premiere von Die Göttin der Vernunft von Johann Strauß am 13. März vorzeitig verlassen. Seit dem 25. März ist Brahms bettlägerig und stirbt am 3. April in den Morgenstunden in seiner Wiener Wohnung. Nach einem Trauergottesdienst in der protestantischen Kirche in der Dorotheergasse erfolgt die Beisetzung auf dem Wiener Zentralfriedhof. |
1902 | Brahms' letzte Komposition, die Choralvorspiele für Orgel, wurden am 24. April 1902 in Berlin uraufgeführt und kamen 1902 aus dem Nachlaß als op. 122 heraus. |
Johannes Brahms
Biographie
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