Neue Vermessung des Himmels
Musik von Albert Breier aus den letzten vier Jahren

Am 31. Januar 2023, 19 Uhr, lädt die Bayerische Akademie der Schönen Künste zu einem Gesprächskonzert mit dem Komponisten Albert Breier ein. Auf dem Programm steht die Uraufführung seines Streichquartetts Nr. 6 (2022) als Auftragskomposition der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie weitere Werke des Komponisten aus den vergangenen vier Jahren. Das erst 2020 gegründete und bereits 2021 unter anderem mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnete Münchner Ensemble der/gelbe/klang bringt die Werke zu Gehör. Nikolaus Brass und Albert Breier gehen im Pausengespräch der Frage nach, inwieweit Musik mit all ihren Gesetzmäßigkeiten andere, „himmlische“ Welten darstellen oder zumindest erlebbar machen kann.
2021 erhielt der Komponist und Schriftsteller Albert Breier, ehemaliger Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, den von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste seit 1990 jährlich vergebenen Kompositionsauftrag. Als Streichquartett Nr. 6 (2022) kommt das Werk nun zur Uraufführung. Zusammen mit den solistisch bzw. kammermusikalisch besetzten Colours of Memories (2019), Chant d’en haut (2021) und Himmelsstufen (2019) bietet das Konzert nicht nur einen Überblick über Breiers kompositorisches Schaffen der vergangenen Jahre, sondern auch seine konsequente Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Musik und Transzendenz. Im Pausengespräch mit dem Komponisten wird Nikolaus Brass, Direktor der Abteilung Musik der Akademie, diese Fragen aufgreifen und vertiefen. Mit dem jungen, aber bereits international erfolgreichen Münchner Ensemble der/gelbe/Klang konnten Musikerinnen und Musiker gewonnen werden, deren ebenso virtuoser wie hingebungsvoller Einsatz für die zeitgenössische Musik seinesgleichen sucht.
Neue Vermessung des Himmels - Musik von Albert Breier aus den letzten vier Jahren
- Dienstag, 31. Januar 2023, 19 Uhr
- Bayerische Akademie der Schönen Künste
- Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
- Eintritt frei
Albert Breier, geboren 1961 in Paderborn. Früh Klavierunterricht und erste Kompositionsversuche. 1979-1987 Studienjahre in Köln, Hamburg, Lübeck und Wien: Komposition, Klavier, Philosophie, Musikwissenschaft. 1984 Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen, dort prägender Eindruck der Musik Morton Feldmans. Ab 1993 in Berlin, Auftritte als Pianist, CD-Veröffentlichungen. Umfassendes Studium der klassischen chinesischen Landschaftsmalerei, daran anschließend weiterreichende kulturtheoretische Überlegungen. Beschäftigung mit der Vokalpolyphonie des 15. Jahrhunderts und den Musiktraditionen Russlands und Georgiens. Zahlreiche Kammermusikwerke. 2002 erscheint das Buch Die Zeit des Sehens und der Raum des Hörens. Tätigkeit als Essayist und Rezensent; Vorträge. Vokalmusik, vor allem für Chor a cappella, Orchesterwerke. 2013 Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. 2014 Publikation zweier Bücher: Zahl und Moral und Walter Zimmermann. Nomade in den Zeiten. Zur Zeit Arbeit an Orchester- und Kammermusik sowie an Buchprojekten zur neueren deutschen Dichtung und zu Leoš Janáček.
Das Münchner Ensemble der/gelbe/klang widmet sich der Musik von heute in ihrer ganzen ästhetischen Bandbreite, neugierig, experimentierfreudig und immer auf der Suche nach zeitgemäßen Ausdrucksformen. 2020 gegründet, wurde es schnell zu einem wichtigen Protagonisten der Neuen Musik in Deutschland. Es entstanden Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk, ZDF/ARTE und das Label NEOS, Gastspieleinladungen führten nach Frankreich, Österreich und in die Schweiz. Etliche Auftragswerke wurden zur Uraufführung gebracht. 2021 wurde der/gelbe/klang mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Fundamental wichtig ist dem Ensemble der unmittelbare Kontakt zu Komponistinnen und Komponisten der jüngeren und jüngsten Generation. Auch die Interpretation von Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts gehört zum Selbstverständnis der Musikerinnen und Musiker. Zentral ist zudem die Entwicklung genreübergreifender Projekte, besonders die Verbindung mit visuellen Elementen. Eine solche Erweiterung des Konzertbegriffs ist für die Ensemblemitglieder essenziell – diese Überzeugung führte auch zur Wahl des Namens der/gelbe/klang, nach Wassily Kandinskys genialem Konzept einer ganzheitlichen „Bühnenkomposition“.