
Solstice SOCD 156
1 CD • 58min • 1997
01.01.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Selbst ausgewiesene Kenner der Klaviermusik des 19. Jahrhunderts zeigen sich uninformiert, wenn es um die Nennung, geschweige um eine Würdigung der Pianistin und Komponistin Marie Jaëll geht. Sie war mit Liszt befreundet, er beschäftigte sie als Sekretärin, spielte mit ihr vierhändig und widmete ihr den Dritten Mephisto-Walzer. Nach seinem Tod spielte sie als erste seine Werke quasi-zyklisch. Und sie war auch die erste, die es in Paris wagte, sämtliche Beethoven-Sonaten aufzuführen (erst Risler folgte in den Jahren 1905/6). Ihre Kompositionen hatte sie an Liszt gesandt, der sich mehr als ermunternd äußerte. Wie anmutig und brillant, wie einfallsreich und auch dankbar diese Stücke sind, bestätigt diese verdienstvolle Aufnahme des Pianisten Alexandre Sorel. Er ist nicht gerade ein Hochwohlgeborener des sensiblen, klangsinnlichen Tastenstreichelns, aber er gibt den Stücken eine erste Gestalt auf CD. Andere, begabtere Pianisten sollten folgen, zumal wertvolle Literatur aus weiblicher Feder wirklich recht dünn gesät ist.
Peter Cossé † [01.01.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Marie Jaëll | ||
1 | Albumblatt | |
2 | Sechs romantische Skizzen | |
3 | Sechs melancholische Walzer | |
4 | Impromptu pour piano | |
5 | Stücke für Kinder |