Händel in Hamburg

Hyperion CDA67053
1 CD • 64min • 1997
01.04.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Aus Händels Hamburger Zeit (1703-1706) ist kaum ein Werk vollständig erhalten. Peter Holman hat nun die Reste zusammengetragen und drei Suiten rekonstruiert, die er den Opern Almira und Nero sowie dem Opernpaar Florindo und Daphne zuordnet. Hinzu kommt eine Suite aus dem bereits in Italien geschriebenen Rodrigo, dessen Material noch der Hamburger Zeit verpflichtet ist, und jenes ominöse Oboenkonzert, welches der Händel-Forscher Hans Joachim Marx für ein Falsifikat von Julius Schuberth (1863) hält, was Holman in seinem Kommentar unberücksichtigt läßt.
An dieser verdienstvollen Produktion fasziniert vor allem das ausgesprochen französische Flair, das man aus späteren Werken Händels in solcher Ausprägung nicht kennt. Im Orchester finden sich keine Celli und Kontrabässe, sondern die charakteristischen "Basses de violon", was zusammen mit inégalem Spiel und tänzerischer Artikulation der damaligen Hamburger Mode entspricht und das geläufige Händel-Bild um einen wichtigen Aspekt erweitert. Das temperamentvolle Spiel der Parley of Instruments läßt an Überzeugungskraft nichts missen.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.04.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Georg Friedrich Händel | ||
1 | Suite (aus: Almira HWV 1) | |
2 | Suite g-Moll (aus: Nero HWV 453) | |
3 | Oboenkonzert g-Moll HWV 287 | |
4 | Suite (aus: Florindo und Daphne HWV 336) | |
5 | Ouvertüre B-Dur (aus: Rodrigo HWV 6) |
Interpreten der Einspielung
- The Parley of Instruments (Orchester)