Anzeige

Teilen auf Facebook RSS-Feed Klassik Heute
Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechung CD

Beyond Horizons

Ethel Smyth • Amanda Maier • Edvard Grieg
Liv Migdal Violin • Mario Häring Piano

hänssler CLASSIC HC24015

1 CD • 71min • 2024

05.09.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Unter dem Motto „Beyond Horizons“ haben die in Herne geborene Geigerin Liv Migdal und der aus Hannover stammende Pianist Mario Häring ein interessantes Programm mit spätromantischer Kammermusik zusammengestellt. Der musikalische Horizont wird vor allem erweitert durch die Entdeckung der a-Moll-Violinsonate der englischen Komponistin Ethel Smyth und der sechs Stücke für Violine und Klavier der Schwedin Amanda Maier. Gut bekannt ist dagegen die zweite Violinsonate op. 13 des Norwegers Edvard Grieg. So international diese Werkauswahl auch wirkt, so eng ist jedoch die Verknüpfung der Komponisten: die Drei lernten sich in Leipzig kennen, der Musikstadt, die damals durch Robert und Clara Schumann, durch Lehrer wie Carl Reinecke und Engelbert Röntgen überregionalen Ruf gewann.

Lohnende Funde

Liv Migdal und Mario Häring widmen sich mit hohem Könen und hörbarer Leidenschaft ihrer Aufgabe. Sie ergänzen sich vorzüglich im kammermusikalischen Miteinander, wobei sie sensibel zwischen Führungs- und Begleitaufgaben zu differenzieren wissen. Ethel Smyth (1858 – 1944) hat ihre Sonate 1887 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt, ein über halbstündiges Werk, das von starkem Selbstbewusstsein spricht, auch wenn es streckenweise etwas langatmig wirkt. Die beiden Interpreten tun aber alles, um die starken Kontraste auszukosten; am ansprechendsten wirken das skurrile Scherzo und der dritte Satz, eine empfindsame Romanze.

Musik im Stil Schumanns

Ein positive Überraschung bieten die sechs Stücke, die Amanda Maier (1853 – 1894) im Jahr 1879 veröffentlicht hat. Man glaubt immer wieder, Musik von Schumann zuhören, wird an dessen Albumblätter oder Fantasiestücke erinnert, ohne dass man von Nachahmung sprechen kann. Bezeichnungen wie „leidenschaftlich“ oder „innig“ sprechen für die Spannweite dieser Musik, die schließlich in einem „frisch“ zu spielenden schwedischen Tanzreigen gipfelt. Da wird man vorbereitet auf Griegs G-Dur-Sonate, die zwar im schmerzlichen Moll beginnt, aber bald in die fröhlichen Tanzrhythmen der norwegischen Folklore überspringt. Dass Liv Migdal und Mario Häring sich wirksam ins Zeug legen, ohne dabei ihr Feingefühl zu verlieren, macht das Zuhören zum Genuss.

Das Booklet (deutsch und englisch) bietet neben Gedanken der Geigerin zum Programm kurze Hinweise zur Entstehung der drei Kompositionen und Anmerkungen zu den Biografien der Interpreten.

Prof. Klaus Trapp [05.09.2025]

Anzeige

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Ethel Smyth
1Sonate a-Moll op. 7 für Violine und Klavier 00:25:58
Amanda Maier-Röntgen
5Sechs Stücke für Violine und Klavier 00:23:46
Edvard Grieg
11Sonate Nr. 2 G-Dur op. 13 für Violine und Klavier 00:21:34

Interpreten der Einspielung

Das könnte Sie auch interessieren

17.02.2025
»zur Besprechung«

The Cosmos of Paul Ben-Haim, Orchestral & Chamber Music

27.03.2024
»zur Besprechung«

Extase, Mario Häring

16.08.2022
»zur Besprechung«

Luigi Cherubini, The Cracovian Album

Anzeige

Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

Anzeige