Nicht für Jeden
Die Geschichte des Kornetts in Deutschland

Kaleidos KAL 6374-2
1 CD • 78min • 2024
25.05.2025
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Instrumente, die hier erklingen, machen von ihrem Erscheinungsbild offensichtlich einen besonderen Eindruck, denn Willi Budde, Solist der vorliegenden Aufnahme, wird vom Publikum immer wieder gefragt: „Kann man die Dinger auch spielen?“ Waldhörner sind von Anblick und Hörerlebnis ziemlich bekannt, und so dürfte diese Frage hauptsächlich den Kornetten gelten, die etwa wie eine unhandliche Trompete aussehen. Wenn man allerdings ihren Klang hört, ordnen sie sich schnell in das vertraute Klangspektrum der Blechblasinstrumente ein.
Aus dem Geist der Hausmusik
Die Entstehung der hier vorgestellten Musik reicht von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs; ihr Musikstil ist in der Romantik zu verorten und kann durchaus mit der in dieser Zeit in der deutschen Musikwelt fest verankerten Hausmusik verbunden werden – insbesondere bezüglich der mit Klavier besetzten Stücke. Die Anforderung an die Virtuosität des Solisten dieser Stücke ist allerdings erheblich.
Unbekannte Komponisten
Gehört das Kornett heutzutage zu den weniger bekannten Instrumenten, so darf nicht verwundern, dass auch die auf dieser Einspielung vereinten Komponisten dem breiten Publikum wenig bekannt sein dürften – allerdings wird die Hoffnung, dass ihre Musik einen für die Idiomatik des Instruments geeigneten Tonfall anstimmt, nicht enttäuscht.
Klangliche Überraschung
So findet die unerfüllte Erwartung kompostorischer Höhenflüge einen willkommenen Ausgleich in der virtuosen und klangschönen Darbietung, die Willi Budde auf dem vielfältigen Instrumentarium liefert, das er hier vorstellt und das in dem vorzüglichen Beiheft auch noch jeweils anschaulich abgebildet und beschrieben wird.
Detmar Huchting [25.05.2025]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
trad. | ||
1 | Ankunft und Abfahrt der Couriere (Postsignal von 1828 aus Preußen für Solo-Posthorn in Es) | 00:00:29 |
Albert Lortzing | ||
2 | Thema und Variationen | 00:09:22 |
Heinrich Schäffer | ||
3 | Die Post im Walde | 00:03:12 |
Hermann Koenig | ||
4 | Post-Horn-Galopp | 00:01:50 |
Ernst Sachse | ||
5 | Allegro moderato | 00:03:31 |
Alexander Dargomyschsky | ||
6 | Ich erinnere mich (Elegie) | 00:02:29 |
Heinrich Wilhelm Böhme | ||
7 | Gruß ans Herzliebchen | 00:04:07 |
Julius Kosleck | ||
8 | Russisches Zigeunerlied | 00:02:53 |
9 | Konzertfantasie | 00:09:02 |
Carl Höhne | ||
10 | Nicht für Jeden (Polka brillant) | 00:06:27 |
John Hartmann | ||
11 | Facilita (Thema und Variationen) | 00:07:11 |
Hermann Pietzsch | ||
12 | Allegro Scherzando | 00:01:18 |
Theodor Hoch | ||
13 | Mother's Heart op. 28 (Fantasia für Echo-Kornett und Klavier) | 00:06:10 |
Oskar Wilhelmowitsch Böhme | ||
14 | Serenade op. 22 Nr. 1 | 00:02:12 |
Paul Wiggert | ||
15 | Sérénade d'amour op. 7 Nr. 1 | 00:01:56 |
16 | Russische Fantasie op. 1 | 00:09:00 |
Paul Dierig | ||
17 | Auf der Wacht (Tongemälde) | 00:04:09 |
Willy Brandt | ||
18 | Wiegenlied op. 14 | 00:03:02 |
Interpreten der Einspielung
- Willi Budde (Kornett)
- Eva Roebers (Klavier)