Danse Saxophoniste
Audax Saxophonquartett

Kaleidos KAL 6371-2
1 CD • 61min • 2024
12.01.2025
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
In den 1930er Jahren verhalf der russische Komponist Alexander Glasunow der neuartigen Besetzung von vier Saxophonen verschiedener Register zum Durchbruch. Seither wurde daraus eine Standardformation der Kammermusik, der sich auch das Audax Saxophonquartett verpflichtet fühlt. Die vier Damen an Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon machen sich entschlossen auf den Weg, um ihrem Namen gerecht zu werden – das lateinische „audax“ heißt „mutig“. Christina Bernard, Ann-Kathrin Grammel, Annalena Neu und Regina Reiter lernten sich als Musikstudentinnen in Würzburg kennen. 2019 vereinten sie sich zum Audax Saxophonquartett. Drei Jahre später erschien ihre Debüt-CD, eine Verbeugung vor Glasunow, dem erwähnten Pionier des klassischen Saxophons.
Tänze aus unterschiedlichen Ländern und Epochen
Auf ihrem zweiten Album „Danse Saxophiniste“ widmen sich die Saxophonistinnen Tanzmusik aus verschiedenen Ländern und Epochen. Los geht es mit vier Alten Ungarischen Tänzen von Ferenc Farkas. Die Musikerinnen gehen die Stücke, die ursprünglich für Klavier entstanden, mit fröhlichem Schwung und frecher Virtuosität an. Vom ersten Takt an bewundert man ihre Atemtechnik.
In Ravels Le Tombeau de Couperin stellen die Damen höchste Präzision und Klangfarbenvielfalt unter Beweis. Das Prélude flirrt und strahlt voller Farbenpracht. In der beschwingten Forlane und im kecken Rigaudon werfen sich die Musikerinnen ihre Melodien wie Bälle zu. Federleicht schwebt das Menuet dahin.
Béla Bartóks Rumänische Volkstänze faszinieren mit ihren interessanten Harmonien, komplexen Rhythmen und ungestümen Taktwechseln. Das Audax-Musikerinnen-Quartett verleihen den Tänzen eine herbe, fast archaische Prägung mit gehörig folkloristischem Pfeffer. Man sieht sie geradezu vor sich, wie sie zur Musik tanzen.
Mit folkloristischem Pfeffer
Vornehmer geht es in Evard Griegs Suite Aus Holbergs Zeit zu – ganz im Sinne dieser Wiederentdeckung von barocker höfischer Tanzmusik. In der Air verbreiten die Saxophonistinnen mit langem Atem dramatische Kraft. Eher heiter als morbide wirkt dann das rasante Arrangement der sinfonischen Dichtung Danse macabre von Saint-Saëns. Unterm Strich sind fünf der sechs dargebotenen Kompositionen Arrangements und gehören zu den „Gassenhauern“ in den Programmen von Saxophon-Quartetten. Angesichts eines nur schmalen Repertoires von Original-Werken spielen Bearbeitungen für diese Besetzung seit jeher eine wichtige Rolle. Die Bearbeitungen verlässt das Audax Quartett nur mit der einzigen Original-Komposition für vier Saxophone: dem augenzwinkernden Tango virtuoso des 1969 geboren Franzosen Thierry Escaich.
Antje Rößler [12.01.2025]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ferenc Farkas | ||
1 | Alte ungarische Tänze aus dem 17. Jahrhundert | 00:07:12 |
Maurice Ravel | ||
5 | Le Tombeau de Couperin (Suite) | 00:16:16 |
Béla Bartók | ||
9 | Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 | 00:06:23 |
Edvard Grieg | ||
15 | Aus Holbergs Zeit G-Dur op. 40 (Suite) | 00:18:07 |
Camille Saint-Saëns | ||
20 | Danse macabre op. 40 | 00:07:08 |
Thierry Escaich | ||
21 | Tango virtuoso | 00:05:37 |
Interpreten der Einspielung
- Audax Saxophonquartett (Saxophonquartett)