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Besprechung CD

Theodor von Schacht

Symphonies Vol. 2

cpo 777 912-2

1 CD • 65min • 2019

18.10.2021

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 7
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Theodor Freiherr von Schacht (1748-1823) als Komponist nicht zu kennen, ist keine Bildungslücke, schließlich geriet er nach seinem Tod in so gründliche Vergessenheit, dass er in den letzten Jahrzehnten noch nicht einmal den Wiederentdeckern von „zu Unrecht vergessenen Komponisten“ aufgefallen ist. In Straßburg geboren, wurde der Hof der Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg zu seiner lebenslangen Wirkungsstätte – dort wirkte er ab 1773 als Intendant der Hofmusik, baute einen italienischen Opernbetrieb auf und hinterließ ein umfangreiches Œuvre.

Hochinteressantes sinfonisches Schaffen

Schon 2012 nahm das 2001gegründete taiwanesische Evergreen Symphony Orchestra unter Leitung von Gernot Schmalfuss eine erste CD mit drei Sinfonien aus Schachts Feder auf – hier legt es drei weitere in den 1770er bis in die 1790er Jahren geschriebene Sinfonien des Barons Schacht vor. Sein musikalisches Ideal sind nicht die Mannheimer Sinfoniker, als Vorbild klingt immer wieder die muskalische Sprache Joseph Haydns durch. Das bedeutet keine simple Orientierungsmarke, wenn man dagegen eine gewisse musikalische Eigenständigkeit behaupten will, und das gelingt Theodor von Schacht absolut.

Überwundene „Kinderkrankheiten“

Der Kollege Michael B. Weiß macht in seiner Besprechung des 2012 eingespielten ersten Teils von Sinfonien Theodor von Schachts mit einer gewissen Strenge Defizite bei Intonation, Koordination und „unkontrolliert herausplatzende[n] Tutti“ aus und stellte als Resümee fest, diese „Kinderkrankheiten“ seien vielleicht „schon auf der nächsten Folge der Edition Schacht'scher Sinfonien überwunden“. Bei sorgfältigem Nachhören des ersten Teils mag ich dem Urteil von Michael B. Weiß nur zumTeil folgen. Dennoch kann feststellen werden, dass sich in den sieben Jahren, die zwischen den Aufnahmeterminen der beiden Teilen des Porträts dieses mehr klassischen als frühklassischen Sinfonikers liegen, das Zusammenwachsen des Evergreen Symphony Orchestras zu einem harmonischen Klangkörper unter der Leitung von Gernot Schmalfuss positiv entwickelt hat. Der Unterschied ihrer im Interpretationsstil moderner Orchester realisierten Aufnahme im Vergleich mit einer denkbaren Einspielung in historisch informierter Aufführungspraxis (beispielsweise durch das Concerto Köln) entspricht qualitativ durchaus dem kompositorischen Abstand dieser Werke zu den als Vorbild dienenden Sinfonien Joseph Haydns; bei allem Respekt für die bemerkenswerte Eigenständigkeit und musikalische Fantasie Theodor von Schachts und für diese durchaus nuancierte Interpretation.

Vergleichseinspielung: Schacht: 3 Sinfonien; Evergreen Symphony Orchestra, Gernot Schmalfuss (Leitung). CD: cpo 777 737-2.

Detmar Huchting [18.10.2021]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Theodor Frhr. v. Schacht
1Sinfonia in B 00:21:58
5Sinfonia in F 00:16:17
9Sinfonia in G 00:25:57

Interpreten der Einspielung

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