Hyperion CDA 67435
1 CD • 73min • 2003
12.05.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die zu Zeiten des französischen Sonnenkönigs am Hofe verpönten Mess-Kompositionen hinderten den Italien-erfahrenen Charpentier nicht daran, davon gleich mehrere zu Papier zu bringen. Und das mit beträchtlichem Ehrgeiz sowie souveränem Mitteleinsatz, der bewundernswerte Zeugnisse der Mehrchörigkeit zur Folge hatte. Von geradezu schwärmerisch-romantischem Ehrgeiz ist etwa auch die hier eingespielte vierchörige Messe. Das Gloria setzt nacheinander melismatisch in allen vier Solo-Sopranstimmen ein, wird dann aber von dem gesamten Chor – homophon – zum „et in terra pax“ geführt. Charpentiers Souveränität zeigt sich nicht nur an einem hohen technischen Standard, sondern auch an der lustvollen musikalischen Textausdeutung. Das bei der französischen Barockmusik mitunter anzutreffende selbstgenügsame Spiel mit rethorischen Floskeln und lautmalerischen Akzidentien findet in Charpentiers Messen nicht statt. Das britische Ensemble Ex Cathedra überzeugt bei dieser in vielen Stellen durchaus heikel-anspruchsvollen Musik mit warmem, ausdrucksvollem Gesang, der im Instrumentalen seine Entsprechung findet. Für den Musikliebhaber wäre es sicher wünschenswert, wenn auch solche Werke hierzulande Eingang in das Chorrepertoire finden würden.
Norbert Rüdell [12.05.2004]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Marc-Antoine Charpentier | ||
1 | Salve regina für drei Chöre | |
2 | Messe | |
3 | Salut de la veille des ,O' | |
4 | Le reniement de St Pierre |
Interpreten der Einspielung
- Ex Cathedra (Chor)
- Jeffrey Skidmore (Leitung)