
Naxos 8.553512
1 CD • 69min • 1996
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wieder einmal bestätigt sich, das Glasunows stärkste Musik nicht unbedingt in den Sinfonien zu finden ist. Er war wohl doch vor allem ein begnadeter Schöpfer von sinfonischen Charakterstücken. Erstaunlich ist, daß ausgerechnet Rimsky-Korssakoff Glasunows Fantasie Das Meer von 1889 zu Wagnerisch fand. Er war wohl eher verschnupft darüber, daß der Kollege sich im Meer hörbar auf die 1888 uraufgeführte Sheherazade bezieht. Auch die Orientalische Rhapsodie (ebenfalls 1889) erliegt dem Einfluß und Charme des epochalen Meisterwerks; allerdings sind beide Werke so eigenständig, kunstvoll und phantasiereich gemacht, daß Plagiats-Vorwürfe (Tr. 6!) gegenstandslos werden. Die viertelstündige Ballade ist ausdrucksstark und introvertiert, gemahnt schon an Rachmaninoff, das Cortège eine eindrucksvolle, weil nie brutal auftrumpfende Fanfare im Stil der Promenaden aus den Bildern einer Ausstellung. Die farbenreichen, schönen Werke verdienen, im Konzertsaal viel öfter aufgeführt zu werden - besonders, wenn sie so liebevoll ausgearbeitet, farbig und atmend musiziert werden wie in dieser Einspielung des Moscow Symphony Orchestra unter Igor Golovchin.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.09.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alexander Glasunow | ||
1 | Das Meer op. 28 für großes Orchester (Fantasie) | |
2 | Orientalische Rhapsodie op. 29 | |
3 | Ballade op. 78 | |
4 | Cortège solennel op. 91 |
Interpreten der Einspielung
- Moskauer Sinfonieorchester (Orchester)
- Igor Golovchin (Dirigent)