Der 1839 in Vaduz (Liechtenstein) geborene Josef Gabriel Rheinberger war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Größe von europäischem Rang: Gesucht als Kompositionslehrer und geschätzt als Komponist, war der Professor am Münchner Konservatorium und bayerische Hofkapellmeister prägend für eine Generation von Musikern. Dass viele seiner Kompositionen trotz hoher musikalischer Qualitäten nach seinem Tod im Jahre 1901 dann nicht mehr aufgeführt wurden, hängt nicht zuletzt mit äußeren Umständen zusammen. Im Bewusstsein blieb Rheinberger vor allem als Komponist von Orgelmusik und von geistlichen Werken.
Tabellarische Biographie
17.3.1839 | geboren in Vaduz (Liechtenstein). Die musikalsiche Begabung des Knaben wird früh erkannt. Er wird von dem Organisten Sebastian Pöhly ab seinem fünften Lebensjahr unterrichtet und tritt mit sieben Jahren erstmals öffentlich auf. |
1851-1854 | Musikstudium in München (Musiktheorie, Klavier, Orgel). Private Studien bei Franz Lachner. |
1857 | Ernennung zum Königliche Bayerischen Hoforganisten der St. Cajetanskirche (Theatinerkirche). |
1867 | Komposition der sinfonischen Dichtung Wallenstein op. 10. |
1859-1867 | Unterricht am Münchner Konservatorium (Klaver und Musiktheorie). |
1863-1867 | Organist an St. Michael und Korrepetitor an der Münchner Hofoper. |
1869 | Entstehung der Opern Die sieben Raben . |
1867-1901 | Professor für Komposition und Orgel an der neu gegründeten Königlichen Musikschule. |
1891 | Das Werk Rheinbergers umfaßt ein Fülle von Chormusik, allein 18 Messen und vier Requiem, Oratorien, sowie zahlreiche Motetten und Lieder. Am bekanntesten ist heute von den Chorwerken seine Messe op. 169, die 1891 entstand. Dazu kommt das umfangreiche Klavierwerk sowie zwanzig Orgelsonaten. Neben seiner Bedeutung als Komponist steht gleichwertig die als Lehrer. Zu seinen berühmtesten Schülern gehören Engelbert Humperdinck, Ermanno Wolf-Ferrari und Wilhelm Furtwängler. |
25.11.1901 | gestorben in München. |