Darius Milhaud, geboren am 4. September 1892 in Aix-en-Provence, stammt aus einer wohlhabenden Familie der franz. Provence. Im Alter von 7 Jahren erhielt er den ersten Violinunterricht, erste eigene Kompositionen entstanden bereits 1905. 1909 sutdierte er am Pariser Konservatorium, später bei Dukas, Widor und d'Indy. Dabei lernte er Arthur Honegger und Jacques Ibert kennen. Durch den Dichter Paul Claudel kam er als Attaché nach Rio de Janeiro und lernte die brasilianische Folklore und Popularmusik kennen, die seine Musik in den folgenden Jahren stark beeinflussen sollte. 1918 kehrte er nach Frankreich zurück und bildete im Kreis um Jean Cocteau und Erik Satie die "Groupe des Six". Innerhalb eines Jahrzehnts wurde Milhaud zum führenden Vertreter der neuen franz. Musik. Er unterrichtete am Mills College in Oakland (Kalifornien) und am Pariser Conservatoire. Seine Musik ist gekennzeichnet durch eingängige Melodik, überraschende rhythmische Effekte, durch die Einbeziehung von Elementen der Unterhaltungsmusik und des Jazz sowie durch eigenwillige Instrumentierungen. Darius Milhaud starb am 22 Juni 1974 in Genf.
Tabellarische Biographie
4.9.1892 | geboren in Aix-en-Provence (Frankreich). Studierte bei Paul Dukas, Vincent d'Indy und Charles-Marie Widor. |
1916 | Reise mit Paul Claudel, Autor und damals französischer Botschafter, nach Rio de Janeiro. |
1918 | Gründung der "Grouppe des Six", einer Komponistenvereinigung, der die damals junge Avantgarde angehörte, darunter Arthur Honegger, Francis Poulenc, Georges Auric, Louis Durey (D. Milhaud) und als einzige Frau Germaine Tailleferre. |
1923 | UA seiner ersten Oper La brebris égarée (Das verirrte Schaf). |
1925 | UA von Les malheurs d'Orphée in Brüssel. |
1927 | Kurzoper auf einen Text von Jean Cocteau Le pauvre matelot. |
1930 | In Zusammenarbeit mit Paul Claudel entstand die oper Christophe Colombe (UA Berlin 1930). |
1939-1945 | Während des 2. Weltkriegs Emigration in die USA. |
1947-1962 | Professor am Pariser Konservatorium und Dozent in Oakland, USA. |
1950 | UA der Oper Bolivar, zu der seine Frau Madeleine den Text geschrieben hatte. |
1958 | UA der Oper Fiesta nach Boris Vian. |
1966 | UA von La mère coupable nach Beaumarchais in Genf. |
1972 | UA des Oratoriums Saint Louis, roi de France in Rom. |
1973 | VÖ seiner Autobiographie Mein glückliches Leben (Ma vie heureuse). |
22.6.1974 | Tod des Komponisten im Alter von 82 Jahren in Genf (Schweiz) |