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Felix Mendelssohn Bartholdy

Biographie

Im November, dem Monat des Totengedenkens, ist auch der Sterbetag einer der bedeutendsten Musikpersönlichkeiten nicht nur des 19. Jahrhunderts: am 4. November 1847 starb in Leipzig Felix Mendelssohn Bartholdy im Alter von nur 38 Jahren. Geboren wurde er am 3. Februar 1809 in Hamburg in eine wohlhabende und gesellschaftlich hoch angesehene Bankiersfamilie. Größen wie Alexander von Humboldt, Friedrich Hegel, Heinrich Heine, E.T.A. Hoffman, Friedrich Schleiermacher gingen im Hause Mendelssohn ein und aus. Der jüdische Philosoph Moses Moscheles war sein Großvater. Sein Vater Abraham trat zum protestantischen Glauben über und nahm den Familiennamen Mendelssohn Bartholdy an. Felix zeigte früh auffallende musikalische Begabung und erregte zusammen mit seiner ebenfalls sehr begabten Schwester Fanny ein ähnliches Aufsehen wie Mozart mit seiner Schwester Nannerl. Bereits mit neun Jahren trat er öffentlich auf und komponierte auch regelmäßig seit seinem 11. Lebensjahr. Ab 1821 erhielt er Musikunterricht bei Carl Friedrich Zelter, dem damaligen Leiter der Berliner Singakademie. Dieser war mit Goethe befreundet und so kam es, dass Mendelssohn im selben Jahr vor Goethe spielte. Bereits mit 17 Jahren komponierte Mendelssohn sein erstes Meisterstück, die Ouvertüre zum Sommernachtstraum. Im Alter von 21 Jahren veranstaltete er eines der bedeutsamsten musikalischen Ereignisse des Jahrhunderts: die Wiederaufführung der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach. Das Werk war zwar niemals völlig in Vergessenheit geraten, durch Mendelssohn erklang es aber zum ersten Mal nach dem Tod des Komponisten in einer annähernd werkgetreuen Aufführung. Eine anschließende ausgedehnte Europareise führte Mendelssohn nach England, Schottland und auf die Hebriden, was ihn zur Hebriden-Ouvertüre und zur Schottischen Sinfonie A-Moll op. 56 inspirierten. Eine Reise nach Italien 1830 und 1831 brachte die Italienische Sinfonie A-Dur op. 90 hervor. 1833 wurde Mendelssohn als Musikdirektor nach Düsseldorf berufen. Zuvor hatte er dort das Niederrheinische Musikfest geleitet und durch die Aufführung des Händel-Oratoriums Israel in Ägypten sich in ähnlicher Weise um die Händel-Renaissance verdient gemacht wie zuvor um Bach. 1835 wurde er musikalischer Leiter des Leipziger Gewandhauses und verhalf dem Orchester zu seinem bedeutenden Ruf. 1843 schließlich gründete Mendelssohn mit Gelehrten, Verlegern und Komponisten das Leipziger Konservatorium, an dem auch Robert Schumann unterrichtete. Es folgten weitere Konzertreisen in Europa, die ihn 1846 auch nach Birmingham führten, wo er die Erstaufführung seines Oratoriums Elias dirigierte. Mendelssohn war von Kindheit an körperlich zart und anfällig. Nach seiner Rückkehr war er am Rande der Erschöpfung und musste sein hohes Arbeitstempo stark drosseln. Im Mai 1847 starb seine geliebte Schwester Fanny. Zu ihrem Gedächtnis schrieb er eines seiner schönsten Werke, das Streichquartett in f-Moll op. 80. Der Verlust seiner Schwester hat ihn in seinem ohnehin angegriffenen Gesundheitszustand so sehr mitgenommen, dass er sich von diesem Schicksalsschlag nicht mehr erholte und selbst ein halbes Jahr später starb. Er starb im Kreise seiner Familie und im Beisein seines engen Freundes Ignaz Moscheles in seinem Haus in Leipzig.

Tabellarische Biographie

3.2.1809geboren in Hamburg
1811Flucht der Familie nach Preußen
1814erster Musikunterricht durch die Mutter
21.3.1816Taufe in der Neuen Kirche Berlin
1819Musikunterricht bei Carl Friedrich Zelter
1.10.1820Eintritt in die Singakademie Berlin
1821Erste Begegnung mit Goethe in Weimar
1825Oktett Es-Dur op. 20
20.2.1827Uraufführung der Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21 in Stettin
1827Immatrikulation an der Universität Berlin
11.3.1829Wiederaufführung der Matthäus-Passion von J.S. Bach durch Mendelssohn mehr als 100 Jahre nach der Uraufführung
1829Streichquartett Es-Dur op. 12
1829längere Reise nach England und Schottland
1830zweijährige Reise nach Italien, in die Schweiz, nach Paris und London
15.11.1832Uraufführung Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 (Reformation) in Berlin
13.5.1833Uraufführung Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 (Italienische)
1833Leitung des Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf
1.10.1833Amtsantritt als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf
4.10.1835erstes Konzert als Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses
11.2.1836Aufführung der 9. Sinfonie von Beethoven im Gewandhaus Leipzig
22.5.1836Uraufführung des Oratoriums Paulus in Düsseldorf
28.3.1837Heirat mit Cécile Jeanrenaud in Frankfurt
7.2.1838Geburt des Sohnes Karl
15.2.1838Beginn der Leipziger Konzertreihe "Historische Konzerte"
21.3.1839Uraufführung der Großen C-Dur-Sinfonie von Franz Schubert durch Mendelsshon in Leipzig
2.10.1839Geburt der Tochter Marie
26.6.1840Uraufführung der Sinfonie-Kantate Lobgesang in Leipzig
6.8.1840Orgelkonzert in der Thomaskirche zugunsten des Bach-Denkmals
18.1.1841Geburt des Sohnes Paul
1841Variations sérieuses d-Moll op. 54 für Klavier
3.3.1842Uraufführung Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 (Schottische)
20.6.1842Empfang bei Königin Victoria in London
2.2.1843Uraufführung Die erste Walpurgisnacht in Leipzig
3.4.1843Gründung und Eröffnung des ersten deutschen Konservatoriums durch Mendelssohn in Leipzig
13.4.1843Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig
1.5.1843Geburt des Sohnes Felix
14.10.1843Uraufführung der Schauspielmusik zu Ein Sommernachtstraum op. 61 in Potsdam
25.11.1843Übersiedlung nach Berlin, Leitung der Kirchenmusik am Dom
13.2.1845Uraufführung Violinkonzert e-Moll op. 64 in Leipzig
13.8.1845Rückkehr nach Leipzig
19.9.1845Geburt der Tochter Lili
26.8.1846Uraufführung des Oratoriums Elias in Birmingham
28.10.1847erster Schlaganfall
4.11.1847gestorben in Leipzig
7.11.1847Beisetzung auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Berlin

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