Ein Multitalent feiert 75. Geburtstag: Der Komponist, Dirigent, Intendant und Musikwissenschaftler Peter Ruzicka wurde am 3. Juli 1948 in Düsseldorf geboren. Ruzicka studierte zunächst Klavier, Oboe und Komposition am Hamburger Konservatorium, anschließend studierte er Rechtswissenschaft und Musikwissenschaft in München, Hamburg und Berlin. Das Studium schloss er mit einer Dissertation ab. Seine Wirkungsstätten teilen sich in verschiedene Bereiche auf. Seit 1990 hat er eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg inne. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Freien Akademie der Künste Hamburg. Als Intendant wirkte er von 1979 bis 1987 beim Radio-Symphonie-Orchester Berlin, von 1988 bis 1997 bei der Staatsoper Hamburg und den Hamburger Philharmonikern. 1996 übernahm er in der Nachfolger von Hans Werner Henze bis 2014 die künstlerische Leitung der Münchener Biennale. 1997 war er künstlerischer Berater des Royal Concertgebouw Orchesters Amsterdam, von 2001 bis 2006 übernahm Ruzicka wiederum als Intendant die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele und seit 2015 leitete er als geschäftsführender Intendant die Osterfestspiele Salzburg. Dieses Amt wird er zum 30. Juni 2020 niederlegen. Peter Ruzicka ist darüber hinaus gleichermaßen erfolgreich als Komponist und als Dirigent. Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preis und Auszeichnungen (u.a. Unesco-Preis "International Rostrum of Composers", Paris; Louis Spohr Musikpreis). Seine Werke werden von den führenden europäischen Orchestern aufgeführt. Er selbst arbeitet als Dirigent mit vielen großen europäischen und außereuropäischen Orchestern zusammen.
Tabellarische Biographie
3.7.1948 | geboren in Düsseldorf. Er erhielt seine musikalische Ausbildung am Hamburgr Konservatorium und ist promovierter Musik- und Rechtswissenschaftler. |
1979 | Intendant des RSO Berlin. |
1988-1997 | Intendant der Hamburgischen Staatsoper. |
1990 | Professur an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. |
1996 | Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale. |
2001 | Berufung zum Intendanten der Salzburger Festspiele als Nachfolger von Gérard Mortier. UA der Oper Celan in Dresden |
2004 | Peter Ruzicka gibt bekannt, seinen Vertrag als Intendant der Salzburger Festspiele nicht zu verlängern und somit nach den Festspielen 2006 zu beenden. Am 14. März 2004 wir Ruzicka mit den neu geschaffenen Louis-Spohr-Preis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. |
2006 | Die Salzburger Festspiele gingen am 30. August 2006 mit einen Rekord-Ergebnis zu Ende. Die Einnahmen betrugen 28,4 Millionen Euro, das zweitbeste Erebnis in der Geschichte der Festspiele. Zugleich ist es das Ende der fünfjährigen Intendanz von Peter Ruzicka, der sich in Zukunft verstärkt seiner kompositiorischen Tätigkeit widmen will. Schwerpunkt der diesjährigen Festspiele war das Projekt "Mozart 22" aus Anlaß des 250. Geburtstags von Wolfgang Amadeus Mozart, dessen 22 Bühnenwerke in diesem Jahr gezeigt wurden. Nachfolger von Peter Ruzicka ist Regisseur Jürgen Flimm, Nachfolger von Schauspieldirektor Martin Kusej wird Martin Oberender. |
2008 | Sechzigster Geburtstag des Komponisten am 3. Juli 2008. Er arbeitet seit geraumer Zeit an einem neuen Werk, das sich mit dem Leben des Dichters Hölderlin auseinandersetzt. Die UA ist für 2008 geplant. |
2009 | Auszeichnung mit dem lettischen "Rienzi"-Preis in Riga. |
2010 | Das Minguet Quartett führt alle Streichquartette von Ruzicka in München auf. |
2012 | Peter Kuzicka leitet die deutsche Erstaufführung seiner Hölderlin-Suite. |
2013 | Die Deutsche Kammerphilharmonie und Albrecht Mayer führen das Oboenkonzert des Komponisten auf. |
2014 | Sophie Mayuko Vetter spielt Uraufführugn von Ruzickas R.W. für Klavier solo. |
2017 | Zwei UA in Bremen und Hamburg: Die Sopranistin Anna Prohaska ist die Solistin bei der Uraufführung von Peter Ruzickas Mnemosyne für Sopran, Streichorchester und Schlagzeug am 5. Mai 2017 in Bremen. Am 7. Mai 2017 bringt das Minguet Quartett, das bereits sämtliche Streichquartette von Peter Ruzicka aufgeführt und eingespielt hat, das neueste Werk dieser Gattung, das Streichquartett Nr. 7 mit dem Titel „... possible-à-chaque-instant“, in der Elbphilharmonie in Hamburg zur Uraufführung. |
2018 | Am 3. Juli 80. Geburtstag des Komponisten. UA seiner dritten Oper Benjamin am 3. Juni an der Hamburgischen Staatsoper, die sich mit dem Philosophen, Übersetzer und Kulturkritiker Walter Benjamin beschäftigt. |