Am 26. August 2023 würde die russische Pianistin Dina Ugorskaja ihren 50. Geburtstag feiern. Doch das war ihr leider nicht vergönnt. Sie starb am 17. September 2019 im Alter von nur 46 Jahren an Krebs. Geboren wurde sie 1973 in Leningrad in ein musikalisches Elternhaus. Ihre Mutter Maja Elik war Musikwissenschaftlerin, ihr Vater Anatol war selbst auch Pianist und hat seiner Tochter auch selbst den ersten Klavierunterricht erteilt. Ihre hohe Begabung zeigte sich schon früh, ihr öffentliches Debüt als Pianistin gab sie bereits im Alter von sieben Jahren in der Leningrader Philharmonie. Sie studierte an der dem Leningrader Konservatorium angeschlossenen Spezialmusikschule Klavier und Komposition und hatte darüber hinaus auch Gesangsunterricht mit dem Schwerpunkt auf Alte Musik. Ihr erstes Orchesterkonzert (Beethoven, Klavierkonzert Nr. 4) gab sie mit 14, mit 15 reüssierte sie auch als Komponistin mit einem Streichquartett, das in der Leningrader Philharmonie aufgeführt wurde. 1990 übersiedelte die Familie Ugorski nach Ost-Berlin. Dort studierte Dina zunächst an der Hochschule für Musik Hanns Eisler und wechselte dann an die Hochschule für Musik Detmold. Dort legte sie das Konzertexamen ab und erhielt anschließend von 2002 bis 2007 einen Lehrauftrag. 2016 folgte sie dem Ruf als Professorin für Klavier an die Universität für Musik und darstellende Kunst nach Wien. Als Pianistin führte sie ihre Konzerttätigkeit neben Auftritten in Deutschland u.a. im Gewandhaus Leipzig, bei den Schwetzinger Festspielen sowie den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker auch durch halb Europa. Sie gab Konzerte in Frankreich, Österreich und der Unkraine und gab auch Gastspiele in ihrem Heimatland Russland. Das Besondere ihrer Karriere waren gemeinsame Konzerte mit ihrem Vater Anatol, mit dem sie auch mehrere CDs einspielte (Bach, Mozart, Schostakowitsch). Die letzte bei Klassik Heute besprochene Einspielung von Dina Ugorskaja mit Klavierwerken von Schubert war sogar eine Empfehlung der Redaktion (31.10.2019, http://www.klassik-heute.de/4daction/www_medien_einzeln?id=23065).
Tabellarische Biographie
| 1973 | Geboren am 28. August 1973 in Leningrad, Sowjetunion, als Tochter des Pianisten Anatol Ugorski, die Mutter, Maja Elik ist Sängerin, Musikwissenschaftlerin und Malerin. |
| 1990 | Die Familie verläßt die Sowjetunion und übersiedelt nach Deutschland. Dina Ugorskaja studiert in Berlin und Detmold Klavier. |
| 2006 | Nach dem Konzertexamen an der Hochschule für Musik Detmold unterrichtet sie dort und organisiertv 2006 das Festival „DSCH_100“ zum 100. Geburtstag von Dmitri Schostakowitsch, an dem u.a. Natalia Gutmann, Elisso Wirssaladze, Markus Hinterhäuser und das Auryn-Quartett teilnehmen. |
| 2007 | Übersiedelung nach München. |
| 2015 | Dina Ugorskaja spielt beide Bände des Wohltemperierten Klaviers von J. S. Bach beim Bayerischen Rundfunk ein. Im September 2016 erschien die Koproduktion als CD-Box bei Cavi-Music. |
| 2016 | Seit Oktober hatte Dina Ugorskaja eine Klavierprofessur an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien inne. |
| 2019 | Dina Ugorskaja starb am 17. September im alter von 46 Jahren nach langer schwerer Krankheit in München. |