Der böhmische Komponist Jan Dismas Zelenka wurde am 16. Oktober 1679 in Launowitz geboren. Ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater, seine weitere Ausbildung erfolgte am Jesuitenkolleg in Prag. Bis 1710 stand er in Diensten den Grafen Hartig, dann erhielt er eine Anstellung als Kontrabassist am Hof Augusts des Starken in Dresden. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, um bei Johann Joseph Fux Kontrapunkt zu studieren. Nach seiner Rückkehr nach Dresden wurde er 1721 Vizekapellmeister, für die Kapellmeisterstelle erhielt Johann Adolf Hasse den Vorzug. 1729 wurde er zum Kapellmeister der Kirchenmusik und 1735 Kirchencompositeur ernannt. Zelenka gilt als der bedeutendste tschechische Barockkomponist. Bedeutung hat er erlangt vor allem durch seine Messen (ca. 20, darunter die sechs Missae ultimae), durch Lamentationen, Responsorienvertonungen und die im neapolitanischen Stil gehaltenen Oratorien. Zelenka starb am 23. Dezember 1745 in Dresden. Sein Grab ist nicht mehr erhalten, eine Gedenkstele erinnert an ihn.
Zdeněk Fibich ist neben Antonín Dvořák und Bedřich Smetana der bedeutendste tschechische Komponist des 19. Jahrhunderts. Heute ist er hauptsächlich durch seine Opern bekannt – sieben an der Zahl – , trotzdem ist er in den einschlägigen Opernführern kaum vorzufinden. Fibich wurde am 21. Dezember 1850 als Försterssohn in Šebořice bei Časlav geboren. Seine Mutter entdeckte sein musikalisches Talent früh und ermunterte ihn auch zum Musikstudium. Bereits mit vierzehn Jahren dirigierte er eine eigene Sinfonie, mit 15 komponisrte er seine erste Oper. Er studierte zunächst in Prag bei Bedřich Smetana, ging dann ans Leipziger Konservatorium, wo er unter anderem von Ignaz Moscheles unterrichtet wurde und schließlich nach Mannheim zu Vinzenz Lachner. Es folgte ein Studienaufenthalt in Paris, daran anschließend trat er eine Stelle als Musiklehrer in Vilnius an. 1874 kehrte Fibich als freischaffender Komponist nach Prag zurück. Von 1875 bis 1878 war er Zweiter Dirigent am Narodni Divadlo Theater und und schließlich bis 1881 Chordirektor der russischen Kirche in Prag. 1899 wurde er zum Operndramaturgen des Prager Nationaltheaters ernannt. Ein Jahr später, mit knapp fünfzig Jahren, starb Fibich jedoch am 15. Oktober. 1900 in Prag. Die Opernkompositionen aus seiner Leipziger Zeit sowie drei weitere Werke sind verloren. Die Frühwerke Bukovín (1874) und Blaník (1881) sind historische Dramen, die in den heutigen Operspielplänen allerdings keine Berücksichtigung mehr finden. Gelegentlich gespielt werden noch Die Braut von Messina (nach Schiller, 1884) und Der Sturm (nach Shakespeare, 1895). Sein bedeutendstes Werk jedoch ist Šárka (1897), in der Fibich eine volkstümliche tschechische Sage aufgreift. Die Libretti zu seinen letzten vier Opern hat die Dichterin Anežka Schulzová verfasst, um deretwillen Fibich seine zweite Frau verlassen hat. Seine erste Frau, deren Schwester, war nach zwei Jahren Ehe gestorben. Fibich hinterließ neben den Opern auch Sinfonien, Klavierstücke, Kammermusik und zahlreiche szenische und konzertante Melodramen. Insgesamt umfasst sein Œuvre ca. 600 Werke. Sein bekanntester Schüler war Franz Lehár.