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Neville Marriner

brit. Dirigent

Biographie

Sir Neville Marriner war einer der prominentesten britischen Dirigenten. Er wurde am 15. April 1924 in Loncoln geboren. Bereits mit 13 Jahren studierte er Violine am Royal College of Music in London und später am Pariser Konservatorium. Von 1950 bis 1959 war er Professor für Violine am Londoner Royal College of Music. Ab 1952 war Marriner als Geiger Mitglied des London Philharmonia Orchestra und des London Symphony Orchestra (LSO). Sein Name steht vor allem für die von ihm 1958 gegründete Academy of St. Martin in the Fields, benannt nach der gleichnamigen Londoner Kirche am Trafalgar Square. Dort hatte er Anfang der Fünfziger Jahre mit zwölf Kollegen des LSO als Kammerorchester Academy of St Martin in the Fields Konzerte veranstaltet. Das Ensemble wurde von der Plattenproduzentin Louise Dyer „entdeckt“, erhielt einen Plattenvertrag und erlebte 1970 mit der Aufnahme von Vivaldis Vier Jahreszeiten den internationalen Durchbruch. Es folgten unzählige weitere Aufnahmen für verschiedene Labels (u.a. L′Oiseau Lyre, Decca, EMI, Philips). Den größten kommerziellen Erfolg erzielte die Academy, die ohne Subventionen auskam, durch den Soundtrack zu dem 1985 entstandenen Film Amadeus von Miklos Forman, der ihr einen „Grammy“ und 12 Goldene Schallplatten einbrachte. Sir Neville Marriner hat mit seiner Academy of St. Martin in the Fields in aller Welt Konzerte gegeben und war von 1983 bis 1989 Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart. Als Operndirigent ist sein Mozart-Zyklus für Philips, den er mit namhaften Sängern und der Staatskapelle Dresden eingespielt hat, ein bleibendes Zeugnis seiner Arbeit als Dirigent, ebenso wie die 28 CDs umfassende Edition mit Werken von Bach bis Barber für „The Argo Years“ für Decca. Noch drei Tage vor seinem Tod hatte Marriner sein letztes Konzert in Padua dirigiert. Am 4. Oktober hätte er im Wiener Musikverein ein Konzert mit der Academy of St Martin in the Fields dirigieren sollen. Das Konzert, bei dem die Geigerin Julia Fischer als Solistin auftrat, wurde schließlich trotz der traurigen Umstände zu Ehren des „geliebten Sir Neville Marriner“ unter der Leitung des damaligen Konzertmeisters Tomo Keller gegeben und dem Andenken des Ensemblegründers gewidmet. Sir Neville Marriner ist im Kreise seiner Familie in der Nacht zum 2. Oktober 2016 im Alter von 92 Jahren in London gestorben.

Tabellarische Biographie

1924geboren am 15.4. in Lincoln, England. Geigenstudium am Royal College of Music, London, Unterricht in der Violinklasse von René Benedetti am Pariser Conservatoire
1952Geiger im Philharmonia Orchestra, London
1956-1968Stimmführer der zweiten Geigen beim London Symphony Orchestra
1959Gründung der Academy of St. Martin in the Fields, deren Leitung er übernimmt
1970Nach einem Konzert tritt eine Produzentin einer Plattenfirma an Marriner heran, erst Schallplatten mit dem Ensemble entstehen. Die Erste ist gleich die erfolgreichste: Vivaldis Vier Jahreszeiten.
1979-1986Musikdirektor des Orchsters von Minnesota
1983-1989 Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart, daneben zahlreiche Gastdirigate u.a. bei der Staatskapelle Dresden und beim Concertgebouw Orchester Amsterdam. Mozart-Zyklus mit der Staatskapelle Dresden für Philips entsteht.
1985Die Academy of St. Martin-in-the-Fields unter Marriner nimmt den Soundtrack für den Film Amadeus von Miklos Forman auf.
1990-2004Sir Neville Marriner gastiert regelmäßig in den USA und Europa und arbeitet als freier Dirigent.
2014Marriner dirigiert Konzerte mit der Academy in Köln und Hannover. Am 15. April feiert er seinen 90. Geburtstag. Decca veröffentlicht aus diesem Anlass die 28-CDs umfassende Edition "The Argo Years" mit sinfonischem Repertoire von Bach, Händel bis Tippett und Barber.
2016Tod des Dirigenten in seinem Haus im Kreis seiner Famiilie in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober. Noch drei Tage vorher hatte Marriner in Italien ein Konzert dirigiert, zahlreiche Konzerte für die Saison 2016/17 waren terminiert. Am 4. Oktober war ein Konzert im Wiener Musikverein mit Julia Fische geplant gewesen.

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