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Neil Shicoff

US-amer. Sänger, Tenor

Biographie

Am 2. Juni 2019 feierte der amerikanische Tenor Neil Shicoff seinen 70. Geburtstag. Geboren wurde er in Brooklyn, New York. Er besuchte die Juilliard School of Music und wurde von seinem Vater Sidney Shicoff, einem jüdischen Kantor, in Gesang ausgebildet. In den frühen 80er Jahren hatte er auch Unterricht bei Franco Corelli. Shicoff trat zunächst in kleinen Opernhäusern auf ehe er mit der Hauptrolle in Verdis Ernani unter der Leitung von James Levine 1975 sein Debüt an der Oper in Cincinnati gab. 1976 folgte sein Debüt an der Met - ebenfalls unter James Levine. Darauf schloss sich eine steile Karriere an. Shicoff erhielt Engagements an den großen Opernhäusern in den USA und in Europa, hauptsächlich an der Met, an der Wiener Staatsoper und am Opernhaus Zürich. Seine größten Erfolge hatte er mit Massenets Werther, Offenbachs Hoffman, Halévys Eléazar und mit Verdi-Partien. Shicoff galt als Perfektionist, der seine Rollen penibel vorbereitete. Gleichzeitig litt er aber auch unter extremem Lampenfieber. Deswegen und wegen stimmlicher Probleme sagte er zunehmend Auftritte ab, so dass er Ende der 1980er Jahre als unzuverlässig galt. 1991 verließ er Amerika, um sich den Schlagzeilen um seine Karriere und um einen Scheidungs- und Sorgerechtsprozess zu entziehen. Er lebte drei Jahre lang in Berlin, dann in Zürich und konnte seine Reputation allmählich wieder herstellen. Er war u.a. Gast an der Mailänder Scala, an der Paris Oper, in Covent Garden, an der Deutschen Oper Berlin, an der Bayerischen Staatsoper und wurde ständiges Mitglied der Weiner Staatsoper. Dort wurde er auch in den Rang eines Kammersängers erhoben und mit der Ehrenmitgliedschaft auf Lebenszeit geehrt. 2007 wurde Shicoff vom österreichischen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer für den Posten des Direktors der Wiener Staatsoper vorgeschlagen. Die Position wurde dann aber doch mit Dominique Meyer besetzt. Noch im Februar 2014 debütierte Shicoff als Kalaf in Puccinis Turandot an der Volksoper Wien. Am 3. Mai 2015 gab er mit der Gala "40 Jahre Bühne" sein Abschiedskonzert für das Wiener Publikum. Von 2015 bis 2016 hatte er die Direktion des Michailowsky-Theaters in St. Petersburg inne. Sein Wirken ist auf zahlreichen Schallplatteneinspielungen bei EMI, Philips und Teldec dokumentiert. Neil Shicoff erhielt zahlreiche Auszeichnungen, insbesondere von der Bundesrepublik Österreich und der Wiener Staatsoper.

Tabellarische Biographie

1949Geboren in Brooklyn (New York) als Sohn des Kantors Sidney Shicoff
bis 1975Ausbildung an der Juilliard School bei Jennie Tourel
1975Bühnendebüt in Cincinnati wobei er für den erkrankten Richard Tucker in der Tielpartie von Ernani (Verdi) unter der Leitung von James Levine einspringt.
1976MET-Debüt als Rinuccio ("Gianni Schicchi") unter James Levine, Europa-Debüt in Amsterdam in der Titelrolle von Verdis Don Carlo.
1979Debüt in Chicago, Debüt an der Wiener Staatsoper als Herzog in Verdis Rigoletto
1981Debüt in San Francisco
1986Scala-Debüt (Lenski), Covent Garden Debüt (Hoffmann)
1996Titelpartie in Brittens "Peter Grimes" in der Inszenierung von Christine Mielitz an der Wiener Staatsoper unter der Leitung von Mstislaw Rostropowitsch.
1998-1999Titelrolle in Verdis "Don Carlo" an der Opéra de Paris, sowie Ernani (Titelpartie) an der Wiener Staatsoper. Ernennung zum Kammersänger der Wiener Staatsoper.
2000-2001Neuinszenierung von Verdis "Ernani" (Titelpartie) am Teatro Real Madrid, Leitung: Garcia Navarro. An der Wiener Staatsoper singt Shicoff Eléazar in Halevys "La Juive" und den Captain Vere in Brittens "Billy Budd". An der New Yorker Met singt er in Verdis "Il Trovatore" den Manrico.
2001-2002Verdis Don Carlo bei den Salzburger Festspielen unter der Leitung von Lorin Maazel, an der Wiener Staatsoper singt er u.a. Gounods Romeo et Juliette (Romeo) unter der Leitung von Marcello Viotti (Regie: Jürgen Flimm).
2003Ernennung am 15. Mai zum Ehrenmitglied der Wiener Stattsoper, wo er insgesamt bis jetzt 130 Vorstellungen gesungen hat. Daneben Don José (Carmen) an der New Yorker Met, im Juli/August Titelpartie in Offenbachs "Les Contes d'Hoffmann" unter der Leitung von Kent Nagano in der Inszenierung von David McVicar.

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