Marco Polo 8.225088
1 CD • 78min • 1993; 1994
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Alexander Moyzes (1906- 1984) hat sich als slowenischer Komponist um die Entwicklung eines Nationalstils verdient gemacht, in europäisch-sinfonischer Tradition mit slawischen Elementen, ästhetisch aber weitgehend auf dem Boden des 19. Jahrhunderts. Vielleicht merkt man der Musik ein wenig an, daß Moyzes auch als akademischer Lehrer und Funktionär in vielfacher Weise tätig war – der sinfonische Geist bewegt sich gekonnt in akademischen Bahnen, wirkt aber niemals wirklich inspiriert. Hier ein Fugato, dort eine Sequenz, dann ein wenig martialisches Fußfassen – die beiden Sätze der zweiten Sinfonie zeigen einen gewissen Fluß, den Moyzes erzeugen kann, aber die Mittel der Bewegung sind allzu verbraucht und in ihrer detaillierten Ausformung zu beliebig. Die Musik wird nicht zu einer wirklichen Persönlichkeit, nicht zu einem Kosmos (Mahler) oder Gemälde (Debussy), aber auch nicht, wie bei Janác*ek, zu einer magischen Essenz. Sie wirkt komponiert, weil man so eben Sinfonien komponiert, gelegentlich laut, dann wieder leise, aber nichts bleibt zurück. Etwas hölzern und stochernd wirken allerdings auch die Interpretationen.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.10.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Alexander Moyzes | ||
1 | Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 31 (1929) | |
2 | Sinfonie Nr. 2 a-Moll op. 16 (1932/1941) |