CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Aufnahmen beim Speziallabel Astrée sind seit langem schon die Leuchttürme im Meer der Alten Musik. Das ist auch bei dieser Produktion nicht anders: Mit einem liebevoll gestalteten Cover spricht sie die Ästheten unter den Vivaldi-Liebhabern an, die einführenden Worte im Beiheft sind als lockerer Dialog zweier Musiker geschrieben.

Dies verrät schon einiges über Zefiros Vivaldi-Sicht. Denn akademischer Ernst ist nicht die Sache der jungen Truppe. Statt dessen nähert man sich ungestüm und verspielt der Musik des Venezianers, das Temperament bündelt Alfredo Bernardini, der (so viel unhistorischer Individualismus sei erlaubt) von der Oboe aus die Musiker leitet. Und weil es bei Zefiro keinen Star gibt, dürfen sich nahezu alle solistisch verewigen. Dennoch bleibt wegen der besseren Archivierbarkeit zu hoffen, daß Zefiro sich demnächst auf ein Soloinstrument festlegt. Wie wär's mit der Oboe? Am überzeugendsten nämlich gelingt die Selbstdarstellung dem Ensembleleiter im virtuos gespielten Oboenkonzert RV 461. Weniger gelungen ist das Konzert für zwei Violinen, zwei Oboen und Fagott, das die Solisten mit recht unterschiedlichen dynamischen Ideen angehen.

Hagen Kunze [01.12.2000]

Komponisten und Werke der Einspielung