Sony Classical SK 60646
1 CD • 61min • 1998/99
01.04.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die größte Überraschung dieser CD ist Plácido Domingo. Er hat spürbar genau am Text gearbeitet, hier und da ist ein Ton über dem System zwar etwas angestrengt, aber es sind kaum aufgequollene Spitzentöne zu hören. Domingo singt insgesamt gut fokussiert und sehr sauber. Im Zusammenspiel mit dem Orchester agiert er etwas in Rücklage, da die Töne nicht ganz so schnell anspringen wie bei den Bläsern - trotzdem: eine beeindruckende Leistung. Bo Skovhus dagegen wirkt in manchen Passagen auch in seinem Deutsch flüchtiger, da sind ein Hineinschleifen und - in den höheren Lagen - zu offene Töne bzw. Nachdrücker zu hören, die man von ihm eigentlich nicht kennt.
Salonen serviert einen etwas gezirkelten Mahler, klanglich sehr gut abgestuft, aber zu wenig expressiv. Dort, wo knackiger Antritt und agile Vielfalt gefragt sind, kann er punkten. Der gesamte Ewigkeits-Schluß-Satz wirkt eher als eine Reihung von schönen Passagen denn als Ausbreitung einer diffizilen Stimmung - zu wenig geheimnis- und verheißungsvoll.
So positiv auch Domingos Auftritt stimmt, im Vergleich mit Klemperers legendärer Vorgabe bleibt diese Aufnahme doch um einiges zurück.
Kalle Burmester [01.04.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gustav Mahler | ||
1 | Das Lied von der Erde für Tenor, Bariton und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Plácido Domingo (Tenor)
- Bo Skovhus (Bariton)
- Los Angeles Philharmonic (Orchester)
- Esa-Pekka Salonen (Dirigent)