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Besprechung CD

Joseph Haydn

Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz

CAvi-music 8553518

1 CD • 75min • 2021

08.02.2023

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Die in der historisch informierten Spielweise sehr bewanderte Capella Augustina unter Andreas Spering macht in dieser Aufnahme von Haydns Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz alles richtig, sie spielt in geschlossenem Klang gestisch und damit illustrativ, vor allem aber rhetorisch richtig, durchaus arios und auch dialogisch – auch wenn man sich alles auch noch eine Spur spannungsvoller vorstellen könnte. Schön klingt das beschworene Paradies in Es-Dur (Track 4), schwergewichtig ist das musikalische Kreuzsymbol herausgehoben (Track 6), mitfühlend irren am Ende der Sonata VII die Geigen fragend umher (Track 8), gut betont ist die fallende Terz, wenn Christus sagt, es dürste ihn, gefolgt von einem fast gewalttätigen Forte, wohl als Antwort der Kriegsknechte (Track 10), leicht kommt der Dreiertakt, nachdem Christus seinen Geist aufgegeben und seine Pflicht erfüllt hat (Track 14), und treibend ist dieser Dreiertakt beim wildwüsten Erdbeben am Schluss (Track 16).

Neuer Klang auf alten Instrumenten

Der zusätzliche Gewinn dieser Aufnahme liegt in dem, was der 1968 in Algeciras geborene spanische Komponist José María Sánchez-Verdú dazu komponiert hat: neuer Klang auf alten Instrumenten. Sieben – deswegen „Sheba“ genannt, das hebräische Wort für sieben – meist nur ungefähr zwei Minuten lange Instrumentalstücke auf historischen Instrumenten sind es, die laut Booklet „Kommentar, Exegese, Fortsetzung oder auch Antithese“ zu Haydns Sonatas darstellen. In der Tat nehmen sie Rhythmus und melodische Motive der vorangegangenen Sonata auf, intensivieren sie, färben sie neu, rauen sie auf, machen sie noch klagender, aufregender, ja schreiender: dissonant klagender Schmerz samt Kreuzmotiv, ein fragendes Schaben und ermattendes Klagen, kraftloses Pfeifen wie das buchstäbliche Pfeifen aus dem letzten Loch – alles ist ein aufregendes Hörerlebnis.

Beim Hören wirkt es so, dass das Orchester weit hinten postiert ist, der Klang also von weither zu kommen scheint – was die Unmittelbarkeit des Höreindrucks schwächt.

Rainer W. Janka [08.02.2023]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Joseph Haydn
1Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz op. 51 Hob. XX:1a (Orchesterfassung) 00:59:37
José María Sánchez-Verdù
3Sheba 00:15:44

Interpreten der Einspielung

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