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Besprechung CD

Carl Philipp Stamitz

10 Symphonies

auris classic as-c 5083 - 2000

2 CD • 2h 36min • 2018

07.06.2022

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 7
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 7

Über Johann Wenzel Stamitz, den Begründer der „Mannheimer Schule“, geben alle einschlägigen Musiklexika ausgiebig Auskunft. Seinen Sohn Carl Philipp Stamitz (1745-1801) berücksichtigen hingegen nur wenige. Er wurde von seinem Vater unterrichtet und von der genannten Mannheimer Schule geprägt, zog als gefeierter Violinist und Bratschist von Hof zu Hof und starb in Jena hochverschuldet. Auch er hat komponiert, viele Solo-Konzerte und viele Sinfonien, über 50 an der Zahl. Zehn von diesen hat das Ensemble Amadeus unter ihrem Gründer und Leiter Normann Kästner auf dieser Doppel-CD versammelt, alles Ersteinspielungen.

Diese Sinfonien entstanden, als Stamitz um 1770 in den Diensten des Herzogs Louis von Noailles in Paris stand. Sie sind fast alle dreisätzig, haben ein Presto-Finale und zünden eine „Mannheimer Kerze“ nach der anderen. So schlimm, wie Mozart urteilt („elender Notenschmierer“), ist diese Musik aber weiß Gott nicht, sondern es ist wohlgefällige, schmiegsame und teilweise reizende Rokoko-Unterhaltungsmusik.

Nicht genug Präzision und Perfektion

Das Vorhaben, diese Stamitz-Sinfonien der relativen Unbekanntheit zu entreißen, ist aller Ehren wert und auch zu würdigen. „Über dreißig hochengagierte Amateure und einige Berufsmusiker“ gehören laut dem Booklet dem Ensemble Amadeus an. Leider hört man das: Im Zusammenspiel fehlt immer die letzte Präzision, in der Intonation die letzte Perfektion, die Spannung in langsamen Sätzen ist selten durchgehalten, die Klangabstimmung zwischen Streichern und Bläsern ist nicht immer gelungen, die Hörner drängen sich oft vorlaut vor, die Tutti sind oft mit dem Klangholzhammer geschlagen.

Die Presti sind oft nicht federnd genug – z. B. im „Presto non tanto“ der Sinfonie B-Dur op. 9/5 (CD I, Track 12), haben aber manchmal schönen Schwung wie das aus der Sinfonie B-Dur op. 13/2 (CD II, Track3) ein „Andante grazioso“ wie das in der Sinfonie F-Dur op.9/4 (CD I, Track 14) müsste wirklich graziös klingen.

Der marmorsaalartige schöne Klang der Sr. Bartholomäus-Kirche in Waldenburg/Sachsen ist gut eingefangen, doch insgesamt ist der Klang zu basslastig.

Rainer W. Janka [07.06.2022]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Carl Stamitz
1Sinfonie B-Dur op. 24 Nr. 2 KaiS 26 00:14:22
4Sinfonie G-Dur op. 9 Nr. 2 KaiS 11 00:17:12
7Sinfonie F-Dur op. 13 Nr. 6 KaiS 21 00:15:52
10Sinfonie B-Dur op. 9 Nr. 5 KaiS 13 00:13:57
CD/SACD 2
1Sinfonie B-Dur op. 13 Nr. 2 KaiS 17 00:16:55
4Sinfonie D-Dur op. 13 Nr. 3 KaiS 18 00:16:32
7Sinfonie C-Dur op. 9 Nr. 3 KaiS 12 00:16:18
10Sinfonie Es-Dur op. 9 Nr. 6 KaiS 15 00:09:55
12Sinfonie D-Dur op. 15 Nr. 1 KaiS 22 00:19:30

Interpreten der Einspielung

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